Zwei Kandidaten gab es für den Posten des hauptamtlichen Ersten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Montabaur: Die FWG hatte Gerrit Weber aus Montabaur ins Rennen geschickt, die CDU Tobias Panne aus Simmern. Letzterer, promovierter Jurist aus Simmern und seit einem Jahr Mitglied des Verbandsgemeinderats, entschied die Wahl im Verbandsgemeinderat mit 23 zu 15 Stimmen für sich. Die Aufgabe wird Panne mit dem Jahreswechsel übernehmen, wenn der amtierende Andree Stein in den Ruhestand geht.
Vorab kündigte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Harald Birr für die SPD an, nicht diese Wahl, wohl aber das Wahlverfahren beim Innenministerium überprüfen zu lassen: Dass die Stimmberechtigten hier nur die Wahl zwischen den beiden Kandidaten und einer Enthaltung haben, nicht aber mit Nein stimmen können, sei „weder zeitgemäß noch ausreichend demokratisch“, begründete Birr. Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich ließ festhalten, wer diese Wahl für sich entscheide, „ist zu 100 Prozent demokratisch gewählt und legitimiert“.
Keine Namen auf den Stimmzetteln
Nachdem sich beide Bewerber dem Gremium sowie den Zuhörern vorgestellt hatten, ging das Wahlgeschehen rasch und unspektakulär über die Bühne. Der scheidende Erste Beigeordnete Andree Stein war Schriftführer, der Bürgermeister, dessen Stimmrecht bei diesem Votum ruht, leitete die Wahl. 23 Ratsmitglieder stimmten für Wahlvorschlag 1 (Tobias Panne), 15 für Wahlvorschlag 2 (Gerrit Weber).
Die Namen waren vorab nicht auf die Stimmzettel gedruckt worden, damit sie auch dann hätten benutzt werden können, falls einer der Bewerber doch nicht vorgeschlagen worden wäre, wie der Bürgermeister auf Rückfrage erläuterte. Scherzhaft hatte er seiner Hoffnung Ausdruck verliehen, dass jeder Stimmberechtigte sich auf dem Weg zur Wahlkabine merken könne, welcher Bewerber sich hinter welchem Wahlvorschlag verbirgt. Es gab eine Enthaltung und keine ungültige Stimme.

Der künftige Erste Beigeordnete wird in wenigen Tagen seinen 45. Geburtstag feiern. Dem VG-Rat präsentierte er sich als besonnener Bewerber, der als Unternehmensberater Erfahrung darin gesammelt hat, Verwaltungsabläufe zu straffen und modernisieren. Sein betriebswirtschaftliches Verständnis und organisatorische Kompetenz wolle er in den Dienst der Verbandsgemeinde stellen.
Es sei ihm ein Anliegen, seine Umgebung aktiv mitzugestalten. In seinem Wohnort Simmern sei er im Gemeinderat, außerdem im Verbandsgemeinderat und auch in mehreren Vereinen engagiert. Auch seine Familie bestärke er darin, mitzuwirken und Verantwortung zu übernehmen. Die Anliegen der Ortsgemeinden wolle er in die Verwaltung spiegeln, für die Bürger ein offener Ansprechpartner sein und als starker Partner mit dem VG-Rat und seinen Ausschüssen zusammenarbeiten. Bürgermeister Richter-Hopprich dankte den Bewerbern, beide hätten sich qualifiziert und engagiert gezeigt. Der hauptamtliche Beigeordnete habe einen eigenen Geschäftsbereich und sei damit sein ständiger Vertreter. Tobias Panne ist als Wahlbeamter für acht Jahre gewählt.