Einsatz in Bad Marienberg
Tauchaktion im Basaltpark: Suche nach Leck geht weiter
Taucher der DLRG-Ortsgruppe Montabaur waren jetzt im Basaltsee in Bad Marienberg im Einsatz, um eine schadhafte Stelle am Ablauf des Gewässers zu suchen.
Röder-Moldenhauer

Mensch und Maschine waren jetzt im Basaltsee in Bad Marienberg im kühlen und trüben Nass im Einsatz. Doch die Suche nach dem genauen Leck, durch das seit Monaten Wasser austritt und ins Gelände läuft, blieb vorerst erfolglos.

Eine Tauchaktion im Basaltsee in Bad Marienberg hat am Wochenende zahlreiche Schaulustige angelockt. Der Grund für die Aktion: eine schadhafte Stelle im See, durch die seit einigen Monaten kontinuierlich Wasser austritt. Die Taucher der DLRG Montabaur, so die Hoffnung der Verantwortlichen in Stadt und Verbandsgemeinde Bad Marienberg, sollten versuchen, das Leck genau zu orten. Doch auch die Fachleute konnten die Wasseraustrittsstelle, trotz des Einsatzes von Kontrastmitteln, nicht exakt lokalisieren, sodass nun nichts anderes übrig bleibt, als den Wasserspiegel in diesem Bereich bis unter die Höhe des Ablaufrohrs weiter abzusenken.

Wie Stefan Held, Leiter des Bauhofs in der Kneippstadt, auf Anfrage erläutert, haben die Taucher genau diese Leitung unter Wasser aufgespürt und dabei festgestellt, dass das Rohr komplett verschlammt und zugesetzt ist. An dieser Stelle hat der See aktuell noch eine Tiefe von circa 3 bis 3,5 Meter. Bevor die Taucher am Samstag ins Wasser gingen, hatte die DLRG zunächst versucht, das Gelände mit einem Roboter zu erkunden – ohne Erfolg, sodass es doch noch zum menschlichen Einsatz zwei erfahrener Taucher kam.

An den Ufern kann man gut erkennen, wie tief der Wasserspiegel im See des ehemaligen Basaltbruchs bereits gesunken ist.
Röder-Moldenhauer

Vermutlich, so Stefan Held, ist die Abdichtung um das Ablaufrohr porös beziehungsweise durchlässig geworden. Das letzte Mal wurde die Anlage nach einem vorausgegangenen Wasseraustritt 1979 saniert. Aktuell laufen Schätzungen zufolge rund 1 Million Liter Wasser täglich aus dem See aus und fließen, nachdem sie sich etliche Meter durch Gelände gedrückt haben, weiter unten im Tal in die Nister.

Um das Trockenfallen der Stelle und somit die erforderliche Sanierung zu beschleunigen, schneidet der städtische Bauhof derzeit jeden Tag rund 20 Zentimeter mehr am Überlaufrohr auf. Dennoch, so vermutet Stefan Held, wird es noch einige Wochen dauern, bis man im Bereich des Ablaufs auf Grund stößt. Das liegt daran, dass der See durch Wasser aus dem alten Basaltbruch und Niederschläge ständig weiter gespeist wird. Durch das Leck laufe zwar viel Wasser aus, aber alleine dadurch würde der Pegel nicht sinken. Das führe dazu, dass während der anstehenden Reparaturarbeiten mit Pumpen gearbeitet werden müsse, damit der Bereich trocken bleibt.

Da es am Grund des Sees verschiedene Profile gibt, kann Stefan Held aber zumindest Entwarnung für die Fische geben, denn ein Teilbereich des Gewässers werde auch nach dem vollständigen Ablassen im Bereich der Rohrleitungen noch genügend Lebensraum mit einer Tiefe von geschätzten drei bis vier Metern bieten.

Keine Wiederholung der Wiesensee-Situation

Auch wenn der permanente Wassernachfluss zwar derzeit die Untersuchungen und die geplante Sanierung erschwere, so sei er doch ein Glücksfall, wenn es anschließend um die komplette Wiederbefüllung des Basaltsees gehe. Es sei daher nicht mit einer Wiederholung der Situation wie am seit Jahren trocken gefallenen Wiesensee zu rechnen. Dennoch sei es schwierig zu sagen, wann das Gewässer in Bad Marienberg wieder seinen gewohnten Wasserspiegel erreicht, zumal in einem trockenen Sommer auch immer viel kühles Nass verdunste, erläutert Held. „Aber aktuell ist die Priorität, dass das Wasser im Bereich der Rohre raus muss, damit wir die Schadstelle suchen und das Leck beheben können“, fügt der Bauhofleiter hinzu.

Der Taucheinsatz im Basaltsee durch Mitglieder der DLRG-Ortsgruppe Montabaur lockte am Wochenende zahlreiche Schaulustige in den Bad Marienberger Basaltpark.
Röder-Moldenhauer

Für die Sanierung hat der Stadtrat kürzlich außerplanmäßige Ausgaben von zunächst rund 30.000 Euro brutto beschlossen. Sollte sich der Schaden an der beziehungsweise neben der Verrohung tatsächlich so bestätigen, wie derzeit angenommen, ist geplant, den See im Bereich der Böschung neu zu befestigen und rund um den Auslauf mit einer wasserundurchlässigen Tonschicht auf Zementbasis neu abzudichten. Darüber hinaus ist geplant, den See künftig als Entnahmestelle für Löschwasser zu nutzen. Für die dafür nötige Herrichtung hat der Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde beschlossen, die Maßnahme mit 10.000 Euro zu unterstützen. Das hat Bürgermeister Andreas Heidrich auf Anfrage mitgeteilt.

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