Susanne Görg kandidiert als Montabaurer Stadtbürgermeisterin - Ziel ist gutes Leben für alle
Susanne Görg will allen in Montabaur ein gutes Leben ermöglichen: Ihre Arbeit soll anderen etwas bringen
Am Esstisch sitzt Susanne Görg auch zum Lesen gerne. Dazu eine Tasse Kaffee – so kann die Montabaurer Stadtbürgermeisterkandidatin zwei ihrer Leidenschaften miteinander verbinden.
Katrin Maue-Klaeser

Montabaur. Die Haustür öffnet sich und Susanne Görg streckt lächelnd die Hand aus. Zunächst fragt sie nach den Kaffeewünschen, für jede Tasse werden die Bohnen frisch gemahlen, der Siebträger befüllt und die Wassermenge reguliert: Kaffee ist eine Leidenschaft der Christdemokratin, die in Montabaur für das Amt der Stadtbürgermeisterin kandidiert.

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Unter einem modernen großformatigen Porträt von Romy Schneider nimmt sie am Esstisch der Familie Platz, vor sich einige Bücher, denn Lesen zählt zu ihren liebsten Hobbys. Dabei ist sie auf kein Genre festgelegt, eine Linie lässt aber zumindest die aktuelle Lektüre doch erkennen: Zuletzt habe sie „Unsichtbare Frauen. Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert“ von Caroline Criado-Perez gelesen. Ein Buch, das den „kleinen Revoluzzer“ in ihr wachgerufen habe, weil Widerstände sie anspornten, gesteht die zweifache Mutter.

Zurzeit widmet sie sich dem autobiografischen feministischen Manifest von Isabel Allende „Was wir Frauen wollen“. Und als nächstes wolle sie „Eine grenzenlose Welt – Aufbruch“ von Sonja Roos lesen. Eine bunte Mischung mit einem roten Faden präsentiert Görg, die seit jeher Frauen in ihrem Umfeld gerne fördert, wie sie sagt.

Ehrenamt mit vollem zeitlichem Einsatz ausfüllen

Die 52-jährige Trainerin für Kommunikation und Umgangsformen im Berufsleben würde ihren Job ruhen lassen, um das Ehrenamt mit vollem zeitlichem Einsatz ausfüllen zu können. „Dafür habe ich die Unterstützung meiner Familie, die direkt gesagt hat: mach es“, sagt sie. Ihr Mann halte ihr daheim den Rücken frei, die Söhne hätten sogar dabei geholfen, Fotos für die Wahlplakate ihrer Mutter auszusuchen.

Wir haben ein Holzhaus gebaut – auch wenn wir damals oft belächelt worden sind.

Susanne Görg hat aus ihrem Geografie-Studium das Interesse an der Umwelt und die methodische Arbeit behalten.

Geografie hat Susanne Görg studiert, das Interesse für Umwelt und Klima zeigt auch das Zuhause der Familie im Stadtteil Elgendorf: „Wir haben ein Holzhaus gebaut – auch wenn wir damals oft belächelt worden sind. Durch Zisterne und Fotovoltaik versorgen wir uns selbst mit Wasser für den Garten und mit Strom“, schildert sie. Zunächst habe sie als Geografin in einem Planungsbüro gearbeitet, doch das habe ihr letztlich nicht so viel Freude bereitet wie die Tätigkeit bei einem Kosmetikkonzern, mit der sie sich ihr Studium finanziert hatte.

Zufriedenheit aus dem Beruf schöpfen

Da es ihr aber wichtig ist, Zufriedenheit aus dem Beruf zu schöpfen, nahm sie gern die Traineeausbildung bei dem Konzern an, um dann mehr als 20 Jahre als Filialleitung, Ausbilderin und Projektleiterin dort zu arbeiten. Basierend darauf bildete sich Susanne Görg später zur Kommunikationstrainerin weiter und coacht heute Jugendliche und junge Erwachsene in Schulen und Betrieben. „Es ist mir wichtig zu sehen, dass meine Arbeit auch anderen etwas bringt“, sagt sie dazu.

Guter Kaffee ist eine Leidenschaft von Susanne Görg, die Zubereitung zelebriert sie in der heimischen Küche, während der Duft durchs Haus zieht.
Katrin Maue-Klaeser

Lang habe sie über die Kandidatur nachgedacht, mit der Familie darüber gesprochen. Neben ihren beiden Schwestern, für die sie als „Sandwichkind“ früher manches Mal in die Vermittlerrolle geschlüpft sei, seien auch die Schwägerinnen ihr wichtige Ratgeberinnen und Freundinnen. Die Moderation von Diskussionen hält sie für eine der wichtigsten Führungseigenschaften überall, auch im Stadtrat, und sie ist bereit dafür. Nur ihre Mimik wolle sie noch etwas besser unter Kontrolle bringen, lächelt sie. Der perfekte Umgang mit Kosmetik dürfte dabei helfen, er rührt wie die Leidenschaft für gute Düfte von ihrer früheren Tätigkeit her. Und schon zieht das verführerische Aroma eines weiteren handgebrühten Kaffees durchs Haus.

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