Am 30. Mai 1884 wurde die landschaftlich schöne Bahnstrecke von Engers nach Siershahn eröffnet. Die Brex hat eine Gesamtlänge von 21,6 Kilometern und muss einen Höhenunterschied von 230 Metern bewältigen. Um diesen überwinden zu können, mussten 36 Brücken und Viadukte sowie sieben Tunnel und zahlreiche Einschnitte und Wälle errichtet werden. 1989 begann mit der Einstellung des Personenverkehrs der schrittweise Niedergang. Das geht aus der Chronik hervor, die der Verein Brexbachtalbahn zusammengestellt hat.
Der Güterverkehr wurde zwischen Engers und Grenzau bis 1994 und zwischen Grenzau und Siershahn bis 2001 aufrechterhalten. Bis 1996 konnten im Rahmen des Drei-Städte-Wandertages Dampfsonderzüge zwischen Neuwied und Grenzau verkehren – ein Angebot, das sich bis zu 30.000 Bahnfreunde nicht entgehen ließen. 2004 schließlich wurde die Brexbachtalbahn zwischen Engers und der Anschlussstelle Ludwig mit Genehmigung des Eisenbahnbundesamtes endgültig stillgelegt und der Abschnitt zwischen Siershahn und der Anschlussstelle Ludwig in ein Anschlussgleis umgewandelt.

Während der Bauphase der ICE-Schnellfahrstrecke wurde eine Verbindungskurve von der Brexbachtalbahn auf die Trasse der Schnellfahrstrecke errichtet, um Material per Bahn transportieren zu können. Mit dem Ablauf des Trassensicherungsvertrages zwischen dem Land und der DB AG im März 2007 wäre das endgültige Aus der Brexbachtalbahn besiegelt gewesen. Die Gleisanlagen wären abgerissen, die Liegenschaften vermarktet worden.

Untersuchung: Reaktivierung der Brex würde sich lohnen
Beim Verein Brexbachtalbahn herrscht Freude. Die Bahnstrecke zwischen Engers und Siershahn gilt als reaktivierungswürdig. Doch wegen des Widerstands im Westerwald rechnet der Vorstand trotzdem mit keiner Neuauflage des Schienenpersonennahverkehrs.
Doch der als gemeinnützig anerkannte Verein Brexbachtalbahn begann mit der Eifelbahn Verkehrsgesellschaft mbH mit den Arbeiten zur Reaktivierung. Pfingsten 2009 konnte das 125-jährige Bestehen mit einem großen Eisenbahnfest gefeiert werden. Im Mai 2021 erfolgte die Wiedererteilung der generellen Betriebserlaubnis für den Güterverkehr zwischen Grenzau und Siershahn. Seitdem wird die Strecke für sporadische Holztransporte und das Abstellen von Güterwagen genutzt.