Wanderweg im Westerwald
Stöffel-Route: Erster deutscher Weg mit europäischer Auszeichnung
Weitere Impressionen von der Eröffnung der neuen Georoute rund um den Stöffel-Park.
Markus Müller

Großer Bahnhof mit internationalen Gästen am Wochenende im Stöffel-Park: Im Westerwald hat ein brandneuer Wanderweg als erster in Deutschland die europäische Auszeichnung „Leading-Quality-Trail – Best of Europe“ in der Kategorie „Daywalk“ erhalten.

Der am Wochenende im Westerwald eröffnete Qualitätswanderweg Tertiär-Industrie-Erlebnis Stöffel-Route hat ein europaweit gültiges Alleinstellungsmerkmal: Die knapp zwölf Kilometer lange Tour wurde nicht nur vom Deutschen Wanderverband als „Wanderbares Deutschland – Entdeckertour“ zertifiziert, sondern hat von der Europäischen Wandervereinigung als erste Georoute in Deutschland die Auszeichnung „Leading-Quality-Trail – Best of Europe“ in der Kategorie „Daywalk“ erhalten.

Mit diesen Auszeichnungen auf nationaler und europäischer Ebene beweist der Rundweg im Nationalen Geopark Westerwald-Lahn-Taunus höchste Qualität und garantiert Wandergenuss für heimische und internationale Wandergäste. Darüber waren sich alle Beteiligten bei der feierlichen Eröffnung im Stöffel-Park einig.

Im Westerwald hat die Tertiär-Industrie-Erlebnis Stöffel-Route als erste in Deutschland die europäische Auszeichnung „Leading-Quality-Trail – Best of Europe“ in der Kategorie „Daywalk“ erhalten. Dazu war im Stöffel-Park eine internationale Gratulantenschar zusammengekommen.
Röder-Moldenhauer

Und das waren viele. Sie waren nicht nur aus der Region und Rheinland-Pfalz gekommen, sondern auch aus Serbien und Dänemark. Der Serbe Boris Micic, Präsident der Europäischen Wandervereinigung, und deren Schatzmeister, der Däne Steen Kobber​ø-Hansen, hatten es sich nicht nehmen lassen und waren persönlich nach Enspel gekommen, um nicht nur die Urkunde zu überreichen, sondern auch den einzigartigen Weg und die Wanderregion Westerwald kennenzulernen und natürlich ihre Vereinigung vorzustellen.

„Wir wollen Europa über das Wandern verbinden.“
Boris Micic, Präsident der Europäischen Wandervereinigung

Mit Liane Jordan vom Deutschen Wanderverband, dem auch der Westerwald-Verein angehört, dessen Vorsitzendem, Landrat Achim Schwickert, der natürlich bei der Einweihung dabei war, war sich Micic über eine Sache einig: Der Westerwald habe absolut das Potenzial, eine Qualitäts-Wanderregion auf deutscher wie europäischer Ebene zu werden. Davon gibt es allein in Deutschland erst acht, so Jordan. Sie stellte das mittlerweile 20 Jahre bestehende Konzept von Wanderbares Deutschland ausführlich vor.

Natürlich haben auch die Verantwortlichen im Land große Freude an der neuen Erlebnistour: „Es ist mir eine Freude, die Tertiär-Industrie-Erlebnis Stöffel-Route zu eröffnen, die nicht nur die geologische Geschichte unserer Region erlebbar macht, sondern auch die Bedeutung des Basalts für die industrielle Entwicklung aufzeigt“, sagte Staatssekretärin Petra Dick-Walther bei der Einweihung.

Der Boris Micic, Präsident der Europäischen Wandervereinigung, hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich aus Serbien nach Enspel zu kommen, um die Urkunde zu überreichen.
Röder-Moldenhauer

„Der Wanderweg ist ein zukunftsweisendes Beispiel dafür, wie wir Wissen über unsere Rohstoffe und deren nachhaltige Nutzung auf interessante Weise vermitteln können. Die Wanderer erfahren hier nicht nur mehr über den Basaltabbau und seine Bedeutung für die Region, sondern erleben auch, wie eng Natur und Industrie miteinander verwoben sind“, so Dick-Walther.

„Mit der Tertiär-Industrie-Erlebnis Stöffel-Route hat das Wanderland Rheinland-Pfalz eine weitere touristische Attraktion gewonnen, die über die Landesgrenzen hinaus Aktivurlauber und Naturfreunde gleichermaßen begeistert und zum Kurzurlaub in die Region einlädt“, zeigte sich die Staatssekretärin überzeugt. Sie dankte allen Beteiligten, die zur Entstehung und dem Gelingen des Weges beigetragen hatten.

Staatssekretärin Petra Dick-Walther durfte für das Land Rheinland-Pfalz die neue Route eröffnen und wies auf den Wirtschaftsfaktor Basalt hin.
Röder-Moldenhauer

Die Route führt Wanderer auf den historischen Spuren des Westerwälder Basalts um den Stöffel und zeigt an verschiedenen, auch mehrsprachig angelegten Geostationen, die geologische Entstehung des Basalts sowie seine Verwendung im Straßen-, Bahn-, Wasser- und Hausbau und verschiedenen anderen Projekten. Der Basaltabbau hat nicht nur zur wirtschaftlichen Entwicklung beigetragen, sondern auch dazu, dass der Stöffel eine bedeutende Fossilien-Fundstätte in Europa wurde.

Der neue, auf deutscher wie europäischer Ebene zertifizierte, Qualitätswanderweg ist mit dem Geoinformationszentrum Stöffel-Park verknüpft, das als Start- und Zielpunkt dient. Das Zentrum bietet Besuchern die Möglichkeit, die dortige Infrastruktur zu nutzen, darunter ein Café, Parkplätze und WC-Anlagen. Darüber hinaus können die Gäste das Industriemuseum sowie das Museum Tertiärum besuchen, die sich thematisch in das Konzept der Georoute einfügen.

Die neue Route führt Wanderer auf den historischen Spuren des Westerwälder Basalts um den Stöffel und zeigt an verschiedenen, auch mehrsprachig angelegten Geostationen die geologische Entstehung des Basalts sowie seine Verwendung.
Markus Müller

Landtagspräsident Hendrik Hering gratulierte auch für die ebenfalls anwesende SPD-Bundestagsabgeordnete Tanja Machalet und betonte, dass der Stöffel-Park ein unschätzbares Zeugnis für die früheren Arbeitsbedingungen in der Region darstelle. Noch vom ersten Tag des Basaltabbaus sei dort noch alles vorhanden. Und sogar frühe Zeugnisse der Migration gebe es, da Arbeiter aus Polen und Italien schon vor 130 Jahren beim Bau der Eisenbahnstrecke mitgeholfen hätte.

„Der Stöffel ist für die Region ein unfassbar großer Schatz.“
Landtagspräsident Hendrik Hering

Für das Landesamt für Geologie und Bergbau stellte Ulrich Dehner die geologischen Besonderheiten des Stöffels dar. Dazu gehöre nicht nur die interessante Erdgeschichte, die schließlich auch dazu geführt habe, dass man dort die Stöffel-Maus und viele andere Fossilien gefunden habe, sondern auch moderne Verwendungen des Stöffel-Basalts: Aus dem bestünden zum Beispiel die Start- und Landebahnen der Flughäfen Köln-Bonn und Düsseldorf.

Der neue Rundwanderweg wurde in enger Zusammenarbeit zwischen den Verbandsgemeinden Westerburg und Bad Marienberg sowie der Basalt-Aktien-Gesellschaft, dem Geopark und Planer Christoph Eul (Nauort) sowie mit Unterstützung des Landesamtes für Geologie und Bergbau umgesetzt. Klar, dass sich besonders die beiden Bürgermeister Markus Hof und Andreas Heidrich über das gelungene Projekt freuten.

Weitere Impressionen von der Eröffnung der neuen Georoute rund um den Stöffel-Park.
Weitere Impressionen von der Eröffnung der neuen Georoute rund um den Stöffel-Park.
Röder-Moldenhauer
Weitere Impressionen von der Eröffnung der neuen Georoute rund um den Stöffel-Park.
Röder-Moldenhauer
Weitere Impressionen von der Eröffnung der neuen Georoute rund um den Stöffel-Park.
Röder-Moldenhauer
Weitere Impressionen von der Eröffnung der neuen Georoute rund um den Stöffel-Park.
Röder-Moldenhauer
Weitere Impressionen von der Eröffnung der neuen Georoute rund um den Stöffel-Park.
Röder-Moldenhauer
Weitere Impressionen von der Eröffnung der neuen Georoute rund um den Stöffel-Park.
Röder-Moldenhauer
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Röder-Moldenhauer
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Markus Müller
Weitere Impressionen von der Eröffnung der neuen Georoute rund um den Stöffel-Park.
Röder-Moldenhauer
Weitere Impressionen von der Eröffnung der neuen Georoute rund um den Stöffel-Park.
Markus Müller
Weitere Impressionen von der Eröffnung der neuen Georoute rund um den Stöffel-Park.
Markus Müller
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Die neue Georoute wird als 18. Wäller Tour durch den Westerwald Touristik-Service vermarktet. Dessen Geschäftsführerin Maja Büttner setzt weiter auf ein strategisches Netzwerk und verspricht weiter höchsten Wandergenuss. Dem schloss sich Geopark-Vorsitzender Wolfgang Schuster an, der besonders die hervorragende länderübergreifende Zusammenarbeit der vier Kreise Lahn-Dill, Altenkirchen, Neuwied und Westerwald lobte.

Eine Infobroschüre mit allen Tages- und (Rund-)Wanderwegen im Westerwald gibt es kostenlos in den Touristinfos und Informationen unter: www.westerwald.info/waeller-touren

Im Beisein von (von links) Planer Christoph Eul, Eva Lehna vom Westerwald Touristik-Service, Michael Volkwein vom Geopark (3. von rechts) übergab Liane Jordan die Rezertifikate für die Wäller Touren Basalt und Buntmetalle und Watzenhahner Riesen an die Bürgermeister Markus Hof (2. von rechts) und Thomas Junior.
Röder-Moldenhauer

Auch zwei Wäller Touren rezertifiziert

Die Veranstaltung im Stöffel-Park wurde auch genutzt, um zwei bestehende außergewöhnliche Georouten und  Wäller Touren nach drei Jahren zu rezertifizieren: die Touren Basalt und Buntmetalle bei Neustadt/Wied und Watzenhahner Riesen in der VG Westerburg. Sie wurden wie die neue Tour von Planer Christoph Eul und den Geopark-Experten Michael Volkwein und Jan Bosch ausführlich in Wort und Bild vorgestellt. Sie hoben beim Rundweg im Kreis Neuwied die Besonderheiten Neustädter Rippel, den Geoblick Jungfernhof und den Manrother See hervor; bei der Tour im Westerwaldkreis den Kranstein, den Girkenroter Igel, den Hohlen Zahn und eben die den Namen gebenden gewaltigen Basaltsäulen. Die Übergabe der Zertifikate erfolgte dann durch Liane Jordan vom Deutschen Wanderverband an die Bürgermeister Thomas Junior (Neustadt/Wied) und Markus Hof (Westerburg). mm

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