Unter den Menschen, die seit März an den Folgen einer Corona-Infektion verstorben sind, waren 17 Frauen und 15 Männer. Während sich in der zweiten Welle Unterschiede bei den Geschlechtern gezeigt hatten (damals waren mehr Männer betroffen), hielt sich die Verteilung in der dritten Welle ungefähr in der Waage. Auch das Durchschnittsalter der Verstorbenen war mit 78,8 Jahren bei den Frauen und 79,0 Jahren bei den Männern nahezu identisch.
Die Befürchtung einiger Virologen, dass es aufgrund der britischen Mutation mehr junge Todesopfer geben könnte, hat sich zumindest im Westerwaldkreis glücklicherweise nicht bewahrheitet. 19 von 32 Verstorbenen waren älter als 80 Jahre, fünf Personen waren jünger als 70. Das jüngste Opfer (51) im Landkreis war erneut ein Mann. Ältestes Todesopfer in der dritten Welle war eine 99-jährige Frau. Seit Beginn der Pandemie gab es im Westerwaldkreis nur ein Todesopfer, das jünger als 50 Jahre war. Dabei handelte es sich um einen 48-jährigen Mann aus der VG Höhr-Grenzhausen, der in der zweiten Welle im vergangenen Winter verstorben ist. Überraschend ist ein Vergleich der Opferzahlen in den Jahren 2020 und 2021: Während die Pandemie in den Geschichtsbüchern vermutlich immer mit dem Jahr 2020 verbunden bleiben wird, zeigt sich bei den Verstorbenen ein anderes Bild. So gab es in den ersten fünf Monaten des Jahres 2021 bereits 89 Todesopfer im Landkreis, während es im gesamten Jahr 2020 nur 63 Verstorbene waren. Von den bislang 152 Opfern im Westerwaldkreis starben mit Abstand am meisten Menschen im vergangenen Winter. In der gesamten ersten Welle im Frühjahr 2020 gab es hingegen lediglich 22 Todesfälle im Kreis. Die Jahreszeit scheint somit ebenfalls eine Rolle bei der Virusverbreitung zu spielen.
Bei der Betroffenheit der einzelnen Verbandsgemeinden hat sich das Bild im Verlauf der Pandemie deutlich gedreht: Während es in der ersten Welle durch einen Ausbruch in einem Seniorenheim viele Todesopfer in der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach gegeben hatte, beklagte die VG in der dritten Welle als einzige Verbandsgemeinde im Kreis kein einziges Corona-Opfer. Auch die Verbandsgemeinden Bad Marienberg und Montabaur, die es in der zweiten Welle schlimm getroffen hatte, kamen dieses Mal mit jeweils drei Verstorbenen glimpflich davon.
Die höchsten Todeszahlen verzeichneten in der dritten Welle die Verbandsgemeinden Rennerod (sieben Opfer) sowie Wallmerod und Selters (jeweils sechs Tote). In der VG Westerburg gab es drei Todesfälle, in der VG Hachenburg zwei und in den Verbandsgemeinden Wirges und Höhr-Grenzhausen jeweils einen Todesfall.