In der Westerwaldregion einzigartige Sporteinrichtung wird an diesem Sonntag in Hachenburg offiziell eröffnet
Starker Anschub für Bob und Skeleton: Neue Anlage wird am Sonntag in Hachenburg eröffnet
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Blick aus dem Starthäuschen: Hier beginnt die Bahn der neuen Hachenburger Bob-Anschubanlage, die an diesem Sonntag, 13. Oktober, eingeweiht wird. Foto: Michael Krämer
Michael Krämer

Eine für die Region einzigartige Sporteinrichtung wird am Sonntag, 13. Oktober, in Hachenburg eingeweiht: eine Anschubanlage für Bob und Skeleton. Die Verantwortlichen möchten damit für alle interessierten Kinder, Jugendlichen und Athleten aus anderen Disziplinen die Tür zum international erfolgreichen Wintersport öffnen.

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Der Weg dorthin begann vor sechs Jahren, als der TuS Hachenburg mit seiner Kufensportabteilung diesen Wintersport in den Westerwald brachte. Das geht aus einer Präsentation hervor. Als Ableger der Leichtathletikabteilung des Vereins gestartet, ist der Standort inzwischen Landesstützpunkt für den Bob- und Skeletonsport in Rheinland-Pfalz. Anfang dieses Jahres erfolgte dazu die Anerkennung durch den Landessportbund und durch das Landessportministerium. In Zusammenarbeit mit der Stadt Hachenburg und dem Landessportbund erfolgte 2023 der Spatenstich zum Bau der Anschubanlage im Sportpark Löwenrevier.

Portfolio wird ergänzt

Die Planungen dafür begannen ein Jahr zuvor. Die Anlage, so Stützpunktleiter Michael Krämer, soll das Portfolio an Trainingsstätten ergänzen und den Stützpunkt somit attraktiver machen, um ihn national wie international zu stärken. Aktuell gibt es in Deutschland neben den Hochburgen Winterberg, Oberhof, Altenberg und Berchtesgaden lediglich zwei reine Anschubanlagen: in Potsdam und Magdeburg. „Hachenburg kommt nun als dritter Standort hinzu und schafft es somit, die westdeutsche Großregion Rheinland-Pfalz/Saarland an den Kufensport anzuschließen“, so Krämer.

Unsere internationalen Topathleten erleben Adrenalin, Geschwindigkeit und den ultimativen Kick auf den Eisbahnen weltweit.

Stützpunktleiter Michael Krämer

Hachenburg sei dadurch Initiator, Vorreiter und Monopol für die Region. Die neue, mit modernster Technik ausgestattete Anlage in direkter Nachbarschaft zur Rundsporthalle, zum Pumptrack und zum Kunstrasenplatz soll in den Sommermonaten regelmäßig für das Anschubtraining genutzt werden.

Wie Stützpunktleiter Krämer informiert, werden auf solchen Bahnen zudem jährlich Selektionen sowie zentrale und dezentrale Leistungstests durchgeführt. Auch in Hachenburg seien nationale Ausscheidungswettkämpfe geplant. Darüber hinaus soll der Sportpark zum Schauplatz internationaler Anschubwettkämpfe und Nachwuchssichtungen werden.

Weiterentwicklung des Spitzensports

Das, so Krämer, diene der Weiterentwicklung des Spitzensports im Bundes- und Landeskader. „Unsere internationalen Topathleten erleben Adrenalin, Geschwindigkeit und den ultimativen Kick auf den Eisbahnen weltweit. Im Welt- und Europacup kämpfen Piloten und Anschieber um Medaillen. Um im Winter Höchstleistungen zu erbringen, sind intensives Training und perfekte Vorbereitung essenziell. Diese Voraussetzungen schaffen wir hier im Westerwald als Landesstützpunkt und Heimatverein“, freut sich der Stützpunktleiter.

Für die Öffentlichkeit werde damit der Zugang zu einem aufregenden Sport geschaffen, den man sonst nur aus dem Fernsehen kenne. Mit der Olympiasiegerin, vielfachen Weltmeisterin und Weltcupsiegerin Sandra Kiriasis als Stützpunkttrainerin haben die Westerwälder zudem ein prominentes Gesicht an ihrer Seite.

Die Einweihung der Anschubbahn am Sonntag beginnt um 13 Uhr. Nach der Eröffnung durch Stadtbürgermeister Stefan Leukel werden Bundes- und Landeskaderathleten mit Olympiasiegerin und Stützpunkttrainerin Sandra Kiriasis ein professionelles Training zeigen. Für die Gäste stehen Kaffee und Kuchen bereit.

Einziger Verein dieser Sportart in
Rheinland-Pfalz

Der TuS Hachenburg ist ein Mehrspartenverein mit mehr als 1800 Mitgliedern und damit nach eigener Aussage größter Verein im Westerwaldkreis. Große Tradition seit Jahrzehnten hat hier insbesondere die Abteilung Leichtathletik. Nach einem ersten Besuch beim Bobtraining im November 2017 wurden die Kontakte der Hachenburger nach Winterberg vertieft. Ein Jahr später gründeten die TuS-Leichtathleten eine Unterabteilung Kufensport, die somit außerordentliches Mitglied im nordrhein-westfälischen Bob- und Schlittensportverband wurde und der bisher einzige Verein dieses Sports in Rheinland-Pfalz ist.

Seit einem YOG-Casting (Youth Olympic Games für Sportler zwischen 14 und 18 Jahren) im Oktober 2018 übt ein Teil der TuS-Athleten den Bob- beziehungsweise Skeletonsport begeistert aus. Zum 1. April 2023 wurde die Abteilung Kufensport Westerwald gegründet. Ziel ist es, im Einklang mit der Leichtathletik, die als Grundvoraussetzung gilt, den Kufensport weiter auszubauen und in Rheinland-Pfalz bekannter zu machen. red

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