Fahndungserfolg
Spur von Einbrecherbande führt auch in den Westerwald
Gegen eine international agierende Verbrechrbande gelang den Behörden nun ein Ermittlungserfolg. Auch im Westerwaldkreis wurde Beweismaterial gesichert.
Patrick Seeger. picture alliance / dpa

In gleich sieben Bundesländern soll eine international agierende Bande seit mehreren Jahren Wohnungs- beziehungsweise Wohnwageneinbrüche begangen haben. Nun ist den Behörden ein Schlag gegen die Verbrechergruppe gelungen – auch im Westerwald.

Nach einem Einbruch in einen Zirkus-Wohnwagen des Circus Alexis im hessischen Weilburg am Samstagnachmittag ist den Ermittlungsbehörden augenscheinlich ein Schlag gegen eine international agierende Verbrecherbande gelungen. Dabei wurde auch zahlreiches Beweismaterial im Westerwaldkeis gesichert.

Bereits seit dem Frühjahr 2023 ermittelt die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta unter Leitung der Zentralstelle zur Bekämpfung organisierter und bandenmäßiger Wohnungseinbruchskriminalität der Staatsanwaltschaft Osnabrück in einem groß angelegten Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Im Zentrum der Ermittlungen: eine reisende Tätergruppierung aus dem europäischen Ausland.

Vor allem Schausteller und Zirkusbetreiber waren Ziele

Die Täter sollen es dabei vor allen Dingen auf Schausteller und Zirkusbetreiber abgesehen haben, aber auch Geschäftsleute sollen betroffen gewesen sein. In gleich sieben Bundesländern, darunter Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, sollen die Täter seit mehreren Jahren Wohnungs- beziehungsweise Wohnwageneinbrüche begangen haben und dabei zum Teil sehr hohe Bargeldsummen und Schmuck erbeutet haben, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung der Staatsanwaltschaft Osnabrück und der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta.

Augenscheinlich waren die Ermittler den reisenden Tätern allerdings auf die Schliche gekommen, denn im Zusammenhang mit dem Gastspiel des Circus Alexis in Weilburg observierten Einsatzkräfte des Bundeskriminalamtes (BKA) am vergangenen Samstag das Gelände und konnten dabei die Tatverdächtigen beobachten, wie sie sich während der laufenden Zirkusvorstellung gegen 16.30 Uhr an einem Wohnwagen des Zirkus zu schaffen machten.

Männer hielten sich in Freilingen auf

Wenig später klickten beim Verlassen des Wohnwagens die Handschellen, denn ein Mobiles Einsatzkommando des BKA nahm drei Tatverdächtige im Alter von 24, 28 und 52 Jahren fest. Bei den drei Männern konnte Bargeld laut der Pressemitteilung aus dem vorherigen Einbruch sichergestellt werden. Außerdem wurden Schmuck, Autokennzeichen sowie Aufbruchwerkzeuge im Fahrzeug der Tatverdächtigen entdeckt. Im Zug der Festnahme ergaben sich laut Polizei und Staatsanwaltschaft Hinweise darauf, dass die Männer zuvor sich im rund 44 Kilometer von Weilburg entfernten Freilingen im Westerwaldkreis an der Westerwälder Seenplatte aufgehalten hatten. Daraufhin wurden auch hier mehrere Wohnmobile durchsucht und unter anderem Bargeld in nicht genannter Höhe sowie weitere Beweismittel sichergestellt. Die Ermittlungen in dem Fall dauern weiter an, wie es vonseiten der Polizei Cloppenburg und der Staatsanwaltschaft Osnabrück heißt.

Die drei festgenommenen Männer wurden bereits am Sonntag einem Haftrichter am Amtsgericht in Limburg auf Antrag der Osnabrücker Staatsanwaltschaft vorgeführt und Untersuchungshaftbefehle gegen alle Tatverdächtigen erlassen. Zudem wurde das Fahrzeug der Bande auf Anordnung des Richters ebenfalls beschlagnahmt.

Auch Kripo Montabaur im Einsatz

Die Freude über den Erfolg ist in Osnabrück und Cloppenburg auf alle Fälle groß. „Beharrlichkeit und hoher Einsatz der Ermittler zahlen sich letztlich aus! Mit der in Osnabrück ansässigen Zentralstelle zur Bekämpfung dieser organisierten Kriminalität können wir auch überregional Tatmuster erkennen und die Täter schließlich zur Strecke bringen“, lobt Bernard Südbeck, Leitender Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Osnabrück, während Polizeioberrat Alexander Kreye, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta, in der Mitteilung der Polizei erklärt: „Dieses Ermittlungsverfahren zeigt, dass derart hochkomplexe Strafverfahren oftmals langwierige Ermittlungen erfordern. Die Grundlage dieses Erfolgs bildet eine intensive und ausdauernde Ermittlungsarbeit sowie eine enge länderübergreifende Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, wofür ich mich an dieser Stelle ausdrücklich bedanke." Im Einsatz waren etwa auch die Kripo Montabaur und die Polizeidirektion Limburg-Weilburg.

Top-News aus der Region