Es herrschte ein riesiges Verkehrschaos vom Dienstagmorgen an bis in den Nachmittag auf der – und rund um die – A3 im Unterwesterwald. Gegen 9 Uhr war auf der Autobahn in Fahrtrichtung Frankfurt in Höhe Girod ein 63-jähriger Fahrer mit seinem Sattelzug verunglückt und hatte damit die mittlere und rechte Spur sowie den Standstreifen blockiert.
Der verunfallte Spezial-Lkw, der Basaltsplitt geladen hatte, kippte dabei um, die Ladung verteilte sich über die Fahrbahn. Der Fahrer wurde laut Polizei leicht verletzt. Weitere Fahrzeuge waren nicht beteiligt. Die Richtungsfahrbahn Frankfurt war seit dem Unfall voll gesperrt. Sperrung und Verkehrsbehinderungen haben sich bis in den Nachmittag hinein fortgesetzt. Die Behinderungen in der Region noch länger. Die Unfallursache ist zum jetzigen Zeitpunkt ungeklärt und Gegenstand der weiteren Ermittlungen. Die Schadenshöhe dürfte sich im unteren sechsstelligen Bereich befinden, so die Beamten der Polizeiautobahnstation Montabaur.

Zahlreiche Einsatzkräfte waren rund um die Unfallstelle im Einsatz. Außerdem arbeiteten Abschleppunternehmen daran, den Unfall-Laster sowie dessen Ladung zu bergen. Die Standspur sowie der rechte und mittlere Fahrstreifen waren stundenlang durch den Sattelzug blockiert. Der Abschnitt vor der Unfallstelle war bis nach der Mittagszeit noch immer voller Autos, die auf dem linken Fahrstreifen an der Unfallstelle vorbei geführt wurden – Sofern das überhaupt möglich war, denn Schwertransporte mussten vor der Engstelle warten. Währenddessen konnte kurz nach 13 Uhr der havarierte Sattelzug von den Spezialisten der Deesener Firma Günster mit Seilen und einem kleinen Kran wieder aufgerichtet werden. Gerade vor diesem Zeitpunkt war der gesamte dahinter auf der A3 feststeckende Verkehr auch endlich abgeflossen.

Unterdessen versanken auch die Landes- und Kreisstraßen und sogar Ortsstraßen rund um die A3 im Verkehrschaos, es hatten sich teils kilometerlange Staus gebildet. Erschwerend wirkt sich dabei die Sperrung eines Abschnitts der L318 zwischen Nentershausen und Großholbach aus, auf dem beziehungsweise angrenzend derzeit zwei Autobahnunterführungen instandgesetzt werden.

Es wurden Umleitungsmaßnahmen eingerichtet, teilte die Polizei mit. Ortskundige Fahrer wurden jedoch gebeten, den Bereich frühzeitig und weiträumig zu umfahren. Die Bergungs- und Reinigungsmaßnahmen dauerten mehrere Stunden an. Der Ausweichverkehr lief zähflüssig zum größten Teil von Montabaur über Großholbach und die sogenannte „Todeskreuzung“ bei Steinefrenz-Bahnhof nach Nentershausen.

Viele Autofahrer nutzten aber auch den Weg durch das Gelbachtal und fuhren über Heilberscheid nach Nentershausen. Hier reichte der Rückstau von Nentershausen bis kurz vor Heilberscheid. Ein Sattelzug fuhr direkt in die kleinen Dorfstraßen von Heilberscheid und rasierte einige Gartenzäune. Der Fahrer konnte sich nur durch Umheben des Anhängers mit dem eigenen Kran wieder aus der misslichen Lage befreien.