Spektakuläre Arbeiten im Verkehrsknotenpunkt bei Hachenburg laufen - Spezialkran hebt tonnenschwere Betonteile heraus
Spektakuläre Arbeiten bei Hachenburg: Nister-Brücke auf der B 414 wird abgerissen
Teilstücke der Brücke mit bis zu 360 Tonnen Gewicht werden mit einem Spezialkran herausgehoben und auf einem Baufeld abgelegt.
Röder-Moldenhauer

Vor wenigen Wochen sorgte die Sprengung der Rahmede-Talbrücke bei Lüdenscheid bundesweit für Schlagzeilen. Ganz so lang und hoch wie dieses Bauwerk ist die Talbrücke der B 414 über die Nister bei Nister zwar nicht, doch auch deren Abriss sorgt derzeit für Aufsehen.

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Teilstücke der Brücke mit bis zu 360 Tonnen Gewicht werden mit einem Spezialkran herausgehoben und auf einem Baufeld abgelegt.
Röder-Moldenhauer

Später soll hier eine neue Brücke entstehen. Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf circa 12,3 Millionen Euro, die vom Bund getragen werden.

Anders als die Brücke im Sauerland kann das Westerwälder Objekt, das zwischen 1969 und 1971 errichtet wurde und rund 120 Meter lang ist, jedoch nicht gesprengt werden, weil sonst die darunter her fließende Nister gefährdet wäre. Daher wird der Brückenkörper auf eine alternative, aber ebenfalls spektakuläre Weise entfernt, wie Maximilian Duhr (stellvertretender Dienststellenleiter des Landesbetriebs Mobilität/LBM in Diez), Projektleiter Helmut Kohlhauer, Projektingenieurin Rabia Uzunöz und Michael Maxeiner (Bauüberwachung/Straßenmeisterei Hachenburg) im Gespräch mit unserer Zeitung berichten.

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In der Nacht zum Pfingstsamstag wurde das letzte der tonnenschweren Brückenteile vom Spezialkran herabgehoben.
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In der Nacht zum Pfingstsamstag wurde das letzte der tonnenschweren Brückenteile vom Spezialkran herabgehoben.
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Brückenteile mit bis zu 360 Tonnen Gewicht werden nach und nach herausgehoben

Dafür wird großes Gerät benötigt, mit dessen Aufbau vor einigen Tagen – weithin sichtbar – im Knotenpunkt B 414/L 288 begonnen wurde.

Schon vor ein paar Wochen haben die beauftragten Baufirmen zudem angefangen, die Brücke von „mobilen“ Teilen wie Geländer, Schutzplanken und mehr zu befreien und somit das Bauwerk etwas zu erleichtern. Dennoch bringt es der reine Betonüberbau, den es zu entfernen gilt, immer noch auf ein Gewicht von rund 750 Tonnen.

Vor dem eigentlichen Abbruch wird die Brücke maschinell mit einer circa ein Zentimeter dicken, mit Diamanten besetzten Seilsäge, die sich regelrecht in den Beton reinfrisst, in sechs Teile zerschnitten. Fünf dieser Teile, von denen das schwerste zwischen 330 und 360 Tonnen wiegt, werden anschließend mit einem Spezialkran herausgehoben, auf einem eigens hergerichteten Baufeld abgelegt und dort zerbröselt.

Spezialkran wird mit 50 Schwertransportern angeliefert

Das Herausheben und Zerkleinern eines einzelnen Brückenteils dauert etwa einen Tag, erläutern die zuständigen Fachleute vom LBM. Der Spezialkran, der dafür zum Einsatz kommt und am Ort zusammengebaut werden musste, ist selbst so groß, dass er mit 50 Schwertransportern angeliefert wurde.

Damit dieser Kran in dem Gelände zwischen Fluss und Straße überhaupt einen sicheren Stand hat, war eine intensive Vorbereitung des Baufelds erforderlich. Damit die Brücke nach der Herausnahme der ersten Teile nicht in sich zusammenstürzt, werden zur Sicherung immer wieder Hilfsjoche errichtet. Das sechste und letzte Einzelteil der Brücke soll schließlich mit einem Bagger abgetragen werden, wie Duhr, Kohlhauer, Uzunöz und Maxeiner erklären.

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Wie anspruchsvoll der Abbruch ist, belegt auch die Information, dass allein die Planung der Statik für dieses Vorhaben 100 Dokumentenseiten umfasst, wie der stellvertretende Dienststellenleiter aus Diez betont. „Der Teufel steckt oft im Detail. Das war und ist schon ein intensiver Planungsprozess“, sagt Duhr. Da man auch den Bauzustand und die Lasten der gut 50 Jahre alten Brücke nicht ganz genau kenne, seien vorsichtshalber Reserven eingerechnet worden, fügt er hinzu.

Neben wichtigen naturschutzfachlichen Aspekten wie der Nähe zur Nister (der LBM steht hierzu nach eigener Aussage im engen Austausch mit der Arge Nister) und zu einem Waldstück erforderte ein weiterer Umstand bei der Planung besondere Sensibilität: Unter der Brücke her verläuft eine Hochdruckgasleitung. Bevor oben mit den Baumaßnahmen begonnen werden konnte, musste diese verlegt und mit meterhohen Aufschüttungen sicher ummantelt werden.

Mit der konkreten Konzeption rund die Brückenmaßnahme hat der LBM 2015 begonnen. 2016 habe festgestanden, dass eine Verbreiterung und grundhafte Instandsetzung des alten Bauwerks nicht mehr rentabel gewesen wäre, informieren die Vertretern des Landesbetriebs. Daraufhin sei 2017 das Baurechtsverfahren eingeleitet worden – unter intensiver Umweltbaubegleitung. Ende 2021 habe Baurecht vorgelegen, danach sei die europaweite Ausschreibung erfolgt. Im Herbst vergangenen Jahres seien die Aufträge schließlich vergeben und die Vorbereitungen gestartet worden.

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Dazu gehörte beispielsweise die Herstellung eines Umfahrungsastes für die Zeit der Bauarbeiten und die Vollsperrung der B 414. Dazu wurde eine Rampe reaktiviert, die bereits vor zwei Jahren beim Neubau der Brücke auf der L 288 zwischen Hachenburg und Nister zum Einsatz kam. Durch diese Rampe hielten sich die Umleitungen für die Verkehrsteilnehmer in Grenzen, sagt Duhr.

Darüber hinaus wurde im oberen Bereich der B 414-Brücke bereits Felsen für den späteren Neubau abgetragen. Überschüssiges Gestein wurde beziehungsweise wird zur Verbreiterung des künftigen Brückendamms wiederverwertet. Zur Verfüllung an der neuen Brücke kann nach Auskunft des LBM auch Beton des alten Bauwerks wiederverwendet werden. Es sei ein positiver Effekt, dass dieses Material nicht belastet sei.

Brücken-Neubau birgt etliche Herausforderungen

Nach dem Abriss ist vor dem Neubau: Und auch Letztgenannter ist aufgrund der Topografie mit etlichen Herausforderungen verbunden. Doch es gibt auch Vorteile, wie die LBM-Vertreter anmerken: So sei beispielsweise der standfeste Fels im oberen Bereich des Geländes positiv für den Neubau zu bewerten.

Allerdings sei es kompliziert, in direkter Nähe zum Gewässer das Baugerüst und den Unterbau der Brücke zu errichten sowie das Gerüst und die Hilfsfundamente später wieder zu entfernen. Mit dem Aufbau der Gründungspfeiler und des Gründungskörpers soll voraussichtlich Mitte Juni begonnen werden. Vier einzelne Stützen, die oben einen Abstand von fast 20 Metern haben, werden künftig einen Pfeiler bilden, der die neue Brücke, ein semi-integrales Objekt, festhalten soll.

Das Traggerüst mit Unterbau soll noch in diesem Jahr weitgehend fertiggestellt werden, ehe 2024 der Überbau mit der eigentlichen Straßenausstattung folgt. Maximilian Duhr macht aber darauf aufmerksam, dass der Zeitplan aufgrund verschiedener Unwägbarkeiten bislang nur vorläufig sei.

Die größte Schwierigkeit beim Neubau sei, dass die Betonnage beim Überbau aus einem Guss erfolge: Die riesige Menge von 2650 Kubikmetern Beton müsse dabei innerhalb von 36 Stunden hergestellt werden. Insgesamt werden hier im Laufe der nächsten Monate rund 5000 Kubikmeter Beton verbaut. Hat die alte Brücke noch eine lichte Weite zwischen den Geländern von maximal 12,92 Meter, werden es beim Neubau 19,35 Meter sein. Die Brückengesamtfläche wird von 1440 auf 2341,40 Quadratmeter vergrößert.

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