Geschäftsbericht vorgestellt
Sparkasse blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr
Die Vorstandsmitglieder Michael Bug, Andreas Reingen und Andreas Görg (von links) stellten am Freitagmorgen bei der Bilanzpressekonferenz in der Sparkasse in Altenkirchen den Geschäftsbericht aus dem Vorjahr der Öffentlichkeit vor.
Sonja Roos

Die Sparkasse Westerwald-Sieg blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Der Jahresüberschuss stieg auf 8,4 Millionen Euro, die Bilanzsumme liegt unverändert bei 4,15 Milliarden Euro.

Wie es gute Sitte ist, stellte die Sparkasse Westerwald-Sieg auch in diesem Jahr ihren Geschäftsbericht der Öffentlichkeit vor. Die fusionierte Sparkasse feiere dabei in diesem Jahr 10. Geburtstag, wie Vorstandsvorsitzender Andreas Reingen erläuterte, denn der Verbund aus den Sparkassen Altenkirchen und Westerwald wurde am 1. Juni 2015 gegründet.

Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Andreas Görg und Michael Bug erläuterte Reingen das Zahlenwerk. Man habe nun drei Jahre ohne Wachstum hinter sich, die wirtschaftlichen Bedingungen seien dabei alles andere als gut gewesen, so Reingen. Vor allem die steigende Inflation hätte vielen Kunden zu schaffen gemacht. Hier sei es gut, dass die EZB den Anstieg konsequent bekämpft hätte, sodass sich die Inflationsrate derzeit bei 2,2 Prozent eingependelt hätte, wo sie in den Jahren davor auch schon einmal im Peak bei 10 Prozent gelegen hätte.

Nicht alle Kunden konnten in wirtschaftlich schweren Zeiten Rücklagen bilden

Die EZB habe ihre Zinsen von 4,4 auf 2,5 Prozent gesenkt, was der Grundstein sei für die moderat wieder steigende wirtschaftliche Gesamtlage. Positiv sei, dass die Deutschen auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten gespart hätten, sodass selbst in den schlechten Jahren die Sparquote zwischen 10 und 11 Prozent gelegen habe. Viele Kunden würden dabei auf Fonds, nachhaltige Anlagestrategien und inflationsgeschützte Investments setzen. Entsprechend wuchs das Wertpapiergeschäft um 11,6 Prozent, das Depotvolumen stieg auf 1,06 Milliarden Euro. „Allerdings gab es auch eine breite Bevölkerungsschicht, die nichts zurücklegen konnte“, bedauerte Reingen.

Allgemein blicke die Sparkasse Westerwald-Sieg aber auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Der Jahresüberschuss stieg auf 8,4 Millionen Euro. Die Bilanzsumme liegt unverändert bei 4,15 Milliarden Euro. Die Kundeneinlagen wuchsen um 5,2 Millionen Euro beziehungsweise 0,2 Prozent auf 3,36 Milliarden Euro. Insgesamt wurden Kredite in Höhe von 459,8 Millionen Euro an Privatkunden und Unternehmen vergeben, wobei das erste Mal mehr Kredite im Firmenkundengeschäft als im Privatkundengeschäft vergeben worden seien, was Reingen als „ungewöhnlich“ bezeichnete. Dies liege daran, dass die meisten Kredite im Bereich Hausbau vergeben würden und hier zum einen die Baupreise noch zu hoch seien, ebenso wie die Zinsen, die sich nur langsam wieder auf einem niedrigeren Niveau einpendelten.

Der Vorstandsvorsitzende Andreas Reingen freute sich, dass die Sparkasse Westerwald-Sieg vom Axel-Springer-Verlag zur besten Bank in Rheinland-Pfalz gekürt wurde.
Sonja Roos

Der Immobilienmarkt bleibe dabei ein bedeutender Schwerpunkt, mit einem Finanzierungsvolumen von 170 Millionen Euro für gewerbliche und private Bauvorhaben. Besonders gefragt waren Finanzierungen für energetische Sanierungen und nachhaltige Bauprojekte, die im Zuge steigender regulatorischer Anforderungen und Fördermöglichkeiten verstärkt nachgefragt wurden. 11,95 Millionen Euro für energetische Sanierungen und nachhaltige Projekte im Vorjahr bereitgestellt.

20 Auszubildende wurden bei der Sparkasse eingestellt, auch, um dem Fachkräftemangel zu begegnen.
Sonja Roos

Ein Thema, welches die Bank umtreibe, sei der Fachkräftemangel. So würden in den nächsten zehn Jahren gut ein Drittel des Personals, auch aus der Führungsebene, in den Ruhestand gehen. Diesem Problem würde man durch eine höhere Anzahl an Auszubildenden begegnen, statt wie in den Vorjahren zwischen 12 und 16 junge Leute einzustellen, seien es nun 20. Auch fördere die Sparkasse mit dem Entwicklungsprogramm „Frauen in und für die Führung“ weibliche Mitarbeiterinnen für gehobene Positionen. Und letztlich ist auch die Digitalisierung hilfreich, denn viele Kunden nutzten gerne die Vorteile der App und des Online-Bankings.

Sparkassenkunden können jetzt auch Payback-Punkte sammeln

Sparkassenkunden können übrigens ab dem Sommer Payback-Punkte sammeln beim Einsatz ihrer Debitkarte. Das Gesamtportfolio, welches die Sparkasse Westerwald-Sieg den Kunden biete, ist dabei so gut, dass die Bank vom Axel-Springer-Verlag zur besten Bank in Rheinland-Pfalz gekürt wurde, wie Reingen freudig verkünden konnte. Natürlich kam auch das soziale Engagement nicht zu kurz: Mit mehr als 1,67 Millionen Euro unterstützte die Sparkasse Westerwald-Sieg in 2024 zahlreiche Vereine, soziale Einrichtungen und gemeinnützige Projekte.

Thema Sicherheit

Viel investiert hat die Sparkasse Westerwald-Sieg für die Sicherheit der Bankautomaten, nachdem in jüngster Zeit wieder vermehrt Versuche verzeichnet wurden, Bankautomaten zu sprengen. So sind die Schalterhallen nach wie vor zwischen 23 Uhr und 5.30 Uhr geschlossen. Wer versuche, in der Zeit einzudringen, der löst eine Vernebelungstechnik aus, zudem wird mit Verfärbungen gearbeitet. Insgesamt habe man den Schutzwall hochgezogen, sodass im Vorjahr zwei Versuche (in Siershahn und Weyerbusch) gescheitert seien. Dafür habe man einen höheren siebenstelligen Betrag investiert. sr

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