In ganz Deutschland treffen sich in diesen Tagen Fußballfans, um gemeinsam zu feiern und die EM-Spiele anzuschauen. Doch überall dort, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, besteht auch ein erhöhtes Risiko für Terroranschläge. Um die Besucher der Fanmeilen in den Großstädten vor potenziellen Amokfahrern zu schützen, sichern die Veranstalter die Areale mit mobilen Straßensperren ab – und setzen dabei vielerorts auch auf Produkte aus Montabaur.
In Berlin, Köln, Frankfurt und Leipzig sind seit Beginn der Europameisterschaft die mobilen Sperren der Firma Volkmann Straßen- und Verkehrstechnik (VSV) im Einsatz. Das Unternehmen hat gleich mehrere Produkte entwickelt, die international immer wieder zur Absicherung von Großveranstaltungen genutzt werden, zum Beispiel beim amerikanischen Super Bowl 2021. In der Westerwald-Region wurden sie beispielsweise beim Rheinland-Pfalz-Tag 2023 in Bad Ems verwendet.
105 solcher „Poller“ alleine in Köln
Bei der Fußball-EM sichern die Barrieren aus Montabaur zwischen 14. Juni und 14. Juli gleich vier große Fanzonen ab: in Köln den Heumarkt, in Frankfurt den Bereich Roßmarkt/Hauptwache, in Leipzig den Augustusplatz und in Berlin die Fanzone am Breitscheidplatz. Allein in der Domstadt werden dafür 105 Sicherheitsabsperrungen aus Montabaur eingesetzt, berichtet das Unternehmen VSV, denn die zentral gelegene Fanzone Heumarkt ist weitläufig. Sie bietet auf 3700 Quadratmetern Platz für bis zu 7500 Besucher. Um derart große Bereiche abzusichern, gebe es für jede Fanzone ein umfassendes Sicherheitskonzept.
Abstimmung im Vorfeld
Das werde im Vorfeld mit dem Veranstalter, den Behörden und der Polizei erstellt. Ein wesentlicher Bestandteil sei, die Flucht- und Rettungswege zu sichern. Genau hier spielen die Montabaurer Straßensperren einen ihrer größten Vorteile aus: Sie sind im Gegensatz zu Betonblöcken oder schweren Steinen mobil und flexibel. Und sie können als Teil eines Verkehrsleitsystems eingesetzt und optisch wenig störend ins Stadtbild integriert werden. Die in Köln verwendete Schranke mit dem Namen Pitagone F18 etwa lässt sich laut Volkmann Straßen- und Verkehrstechnik mühelos von einer Person bedienen, die innerhalb von Sekunden das Passieren von Einsatzfahrzeugen ermöglichen kann. Das modular erweiterbare System sei überdies für jede gewünschte Sperrbreite geeignet.
Auslöser: das Berliner Attentat 2016
Die Nachfrage nach derartigen Systemen kam nach dem Attentat auf dem Berliner Weihnachtsmarkt 2016 auf, als ein Lkw in eine Menschenmenge gesteuert wurde. Danach hatten die Besucher von Großveranstaltungen vielerorts ein mulmiges Gefühl. Dass zur EM wieder unbeschwerter gefeiert werden kann, ist auch der innovativen Technik aus dem Westerwald zu danken, und so soll es auch bis zum „hoffentlich friedlichen Ende des Fußballturniers am 14. Juli“ bleiben, betonen die Veranstalter und das Unternehmen Volkmann. tfe