Für zunächst eine doppelstöckige Sammelschließanlage mit 24 Stellplätzen liegen die geschätzten Kosten bei insgesamt rund 100.000 Euro. Umgesetzt wird das Ganze voraussichtlich im kommenden Jahr.
Schwierig gestaltete sich trotz des Förderprogramms die Suche nach geeigneten Standorten für verschließbare Boxen, denn diese dürfen maximal 100 Meter vom Bahnhofsgebäude entfernt sein, damit es finanzielle Zuschüsse gibt, wie Citymanager Josef Schüller erklärte. Aus diesem Grund muss die geplante Box auf der Nordseite des Bahnhofs errichtet werden, wo sich auch der große Pkw-Parkplatz befindet.
Südseite: Bahn verweigert Genehmigung
Für Freiflächen auf der Südseite des Bahnhofs, die für die meisten Radfahrer besser zu erreichen wären, verweigerte die Deutsche Bahn die notwendige Genehmigung, hieß es. Dort sollen nun aber zumindest mehr Fahrradständer unter der Treppe errichtet werden. Diese künftig 20 Stellplätze werden allerdings offen zugänglich sein, sodass dort kein Diebstahlschutz besteht.
Das Thema Fahrradstellplätze am ICE-Bahnhof beschäftigt den Citymanager schon länger. Die Anzahl der Berufspendler, die gerne mit dem Rad zum Bahnhof kommen würden, hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Vor allem die Besitzer teurer E-Bikes wollen ihre Räder aber in der Regel nicht den ganzen Tag ungeschützt herumstehen lassen. Insofern geht Schüller davon aus, dass die 24 verschließbaren Stellplätze von den Bahnkunden angenommen werden, obwohl sie auf der weiter entfernten Nordseite des Bahnhofsgebäudes angelegt werden.
Fahrrad mit den Aufzug nehmen
Der Aufzug im Bahnhof sei groß genug, um damit auch ein Fahrrad zu transportieren, erklärte der Citymanager. Man könne das Rad also auch durch die Bahnhofspassage zur Nordseite schieben, wenn man den Umweg über die Staudter Straße nicht nehmen will, wurde in einer Sitzung der zuständigen Ausschüsse verdeutlicht.
Wie sich aus der Beschlussvorlage der Verwaltung ergibt, machen es die Förderrichtlinien den Kommunen nicht gerade leicht, Fahrradstellplätze an einem Bahnhof anzulegen. Zwar wird der Bau der Boxen aus einem gemeinsamen Programm des Bundesumweltministeriums und der Deutschen Bahn gefördert, um den Umstieg vom Auto aufs Fahrrad attraktiver zu machen – so die Formulierung auf der Internetseite www.rad-safe.de. Erschwert wird die Umsetzung jedoch durch relativ strikte Vorgaben bei der Platzierung der Boxen.
Rat stimmt für Förderantrag
So hatte die Stadt Montabaur der Bahn ursprünglich zwei weitere Standorte für verschließbare Fahrradboxen vor dem Eingang zum Bahnhof auf der Südseite vorgeschlagen. Dort wären sie für die Pendler ideal platziert gewesen. Die Bahn bestand jedoch auf die Einhaltung eines Mindestabstands von einem Meter zur Wand des Bahnhofsgebäudes, sodass der Platz letztlich nicht ausreichte. Würde die Stadt die Boxen alternativ auf dem Busbahnhof an der Bahnallee errichten lassen, müsste sie wohl ohne Fördergelder auskommen.
Die zuständigen Ausschüsse der Stadt stimmten letztlich dem Vorschlag zu, einen Förderantrag für Boxen auf der Nordseite des Bahnhofs am Kreisel zu stellen. Über die Gebührenhöhe für die Nutzung wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Auch die neue Reihenbügelanlage unter der Treppe auf der Südseite soll angelegt werden. Darüber hinaus soll die Verwaltung überprüfen, ob es die Möglichkeit zum Bau weiterer Boxen am Omnibusbahnhof an der Bahnallee gibt. Die Stadt zieht demnach in Erwägung, diese errichten zu lassen, auch wenn sie die Kosten komplett alleine tragen muss – denn die Bedeutung des Fahrrads als Verkehrsmittel werde in den kommenden Jahren noch zunehmen, war man sich einig.