Open-Air-Motorradgottesdienst mit über 150 Bikern in Höhr-Grenzhausen
Segen für Mensch und Maschine: Motorradgottesdienst in Höhr-Grenzhausen
Freundliche Stimmung: Am Ende des zweiten ökumenischen Höhr-Grenzhäuser „MoGo“ segnen Diakon Marco Rocco und Pfarrerin Ricarda Bosse die Biker und deren Maschinen. Foto: Peter Bongard/Dekanat
Peter Bongard. Peter Bongard

Westerwaldkreis. Gott als Motorradfahrer, auf der Autobahn in knarzender Lederkombi, die Finger lässig zum Bikergruß gestreckt, das Antlitz unterm Helm verborgen: Viele der 150 Gäste auf dem Höhr-Grenzhäuser Platz der Begegnung können sich das vielleicht vorstellen. Gott, den Begleiter auf allen Straßen – auch auf dem Weg hin zum zweiten Höhr-Grenzhäuser Motorradgottesdienst, der Menschen und Maschinen in die Kannenbäckerstadt führte.

Aktualisiert am 18. September 2024 17:31 Uhr

Der zweite „MoGo“ setzt auf Bewährtes: auf Musik (diesmal von der Band Creatorsound), auf Pommes, Würstchen und Getränke und eine kernige Botschaft, wie das Dekant schreibt. Die kommt diesmal allerdings nicht nur von der evangelischen Pfarrerin aus Montabaur, Ricarda Bosse. Denn 2024 ist der Motorradgottesdienst ökumenisch, diesmal sitzen der Evangelische Nachbarschaftsraum Süd, zu dem Montabaur und Höhr-Grenzhausen gehören, und die Pfarrer St. Peter und Paul im Kannenbäckerland gemeinsam im Sattel.

Himmlische Momente

In ihren Predigt-Miniaturen reden Bosse und Diakon Marco Rocco über himmlische Momente auf und jenseits der Straße: „Du bist ein Gott, der mich sieht. Der mir hilft, dass ich richtig hinsehe beim Fahren.“ Auch Marco Rocco spricht übers Sehen und Gesehen werden. „Das unendlich Beruhigende ist aber, dass er mich liebt und sieht, wie ich wirklich bin.“ Diese Gewissheit könne zu einem Motor dafür werden, „dass auch wir für unsere Mitmenschen zum Segen werden“, glaubt Rocco.

Band Creatorsound mit Diakon

Vor und nach seiner Predigt spielt der Diakon Gitarre in der Band Creatorsound. Die sechsköpfige Combo sorgt mit weltlichen und christlichen Rocknummern für den Soundtrack auf dem „Platz der Begegnung“, und auch die restlichen Elemente bewegen sich nah am Asphalt: Ricarda Bosse trägt einen Bikerpsalm vor, der von ausgebreiteten Straßen und vom Fahrtwind im Gesicht erzählt.

Dann wird’s nochmal richtig laut. Beim „Anlassen“ heulen mehr als 100 Motoren auf. Und am Ende gehen Marco Rocco und Ricarda Bosse durch die Reihen aus glänzendem Chrom und segnen dien Menschen und Maschinen.

Glaube und Cruisin'

Nach dem Schlusssegen genießen viele Gäste die Sonne, den Imbiss und den Schnack: „Ich fand’s sehr beeindruckend“, sagt Dieter, einer der Biker: „Die Offenheit, die ich hier erlebe, ist toll. Und je älter man wird desto mehr macht man sich um Dinge Gedanken, die man beim Motorradfahren nicht in der Hand hat.“ Glaube und Motorradfahren liegen nicht nur für ihn eng beieinander. Auch für Rolf und Sandra, die zum ersten Mal einen „MoGo“ erlebt haben. red