Stattliche Zahl von Zuhörern lauschte Interpreten der Rheinischen Philharmonie
Schwere Kost im Höhr-Grenzhausener Keramikmuseum: Musiker der Rheinischen Philharmonie gastierten
Sie eröffneten am Sonntagvormittag im Keramikmuseum in Höhr-Grenzhausen das erste Konzert des Freundeskreises der Kreismusikschule und setzten damit einen Meilenstein in der jüngsten Konzertsequenz (von links): Benoît Gagnon, Konstantina Pappa, Hiroko Tominaga, Delila Jitariu und Frederik Jäckel. Foto: Hans-Peter Metternich
Hans-Peter Metternich

Höhr-Grenzhausen. „Wir sind wieder da, vielleicht etwas später als sonst mit dem ersten Konzert des Freundeskreises der Kreismusikschule im Keramikmuseum in der Jahressequenz. Ich kann Ihnen aber versprechen, Sie werden Ihre Freude haben mit dem Repertoire, was die Interpreten für Sie zusammengestellt haben.“

Mit diesen Worten begrüßte der Geschäftsführer des Freundeskreises, Christoph Herche, eine stattliche Zahl von Zuhörern, die den Weg am Sonntagmorgen in den „Konzertsaal“ des Museums gefunden hatten.

Namhafte Interpreten

Die Interpreten waren Konstantina Pappa und Hiroko Tominaga (Violine) und Delila Jitariu (Viola), die Drei sind Mitglieder des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie, der Konzertpianist Benoît Gagnon (Klavier) und der Cellist Frederik Jäckel, Lehrer an der Kreismusikschule. Sie hatten die sonntägliche Matinee unter das Leitmotiv „Musique française“ gestellt. „Musique française“, dahinter standen die Sonate für zwei Violinen h-moll, op. 12, Nr. 1 von Jean-Marie Leclair, die Violinsonate Nr. 1 A-Dur, op. 13 von Gabriel Fauré, und das Klavierquintett f-moll von César Franck.

Kammermusikalische Matinee

Die kammermusikalische Matinee eröffneten die beiden Violinistinnen Konstantina Pappa und Hiroko Tominaga und der Pianist Benoît Gagnon mit der Sonate von Jean-Marie Leclair. Eine schöne Einstimmung, bei der allerdings für einige Zuhörer der Klavierpart zu sehr in den Vordergrund rückte, was aber dem kongenialen Zusammenspiel der Violinistinnen keinen Abbruch tat.

Fordernde und drängende Eröffnung

Den ersten Satz der Fauré’schen Violinsonate eröffnete Benoît Gagnon nicht minder fordernd und drängend. Die Interpreten verschmolzen in der quasi-impressionistischen Poesie der Klänge und der Harmonien zu einer klingenden Einheit, die im Rhythmus einer Barkarole, eines Gondelliedes, in den zweiten langsamen Satz überging. Perlend das Scherzo des dritten Satzes mit seinen flirrenden Pizzicati, ein geigerisches Kabinettstück, hinter das ein energisches Finale den Schlussakkord setzte. Am Schluss der „Musique française“ standen die drei Sätze des monumentalen Klavierquintetts f-moll von César Franck, das als eines der Meisterwerke aus der späten Schaffensperiode des französischen Komponisten gilt.

Aber dennoch gut verdaulich

Ein Zuhörer meinte nach zwei Stunden Kammermusik: „Das war musikalisch schwere Kost, aber dennoch gut verdaulich.“ Mag der eine oder die andere die Dominanz des Klaviers etwas irritiert haben, so ist doch die künstlerische Intention das Maß der Interpretation.

Konstantina Pappa, Hiroko Tominaga, Delila Jitariu, Benoît Gagnon und Frederik Jäckel haben mit der „Musique française“ einen ersten Meilenstein in der jüngsten Konzertsequenz des Freundeskreises der Kreismusikschule gesetzt.

Christoph Herche machte auf das nächste Konzert am Sonntag, 30. Juni, 11 Uhr, an gleicher Stelle (Keramikmuseum) aufmerksam. Dann wird Anja Bogott die Musik des Duos W. mit Katharina Wimmer (Violine) und Ingrid Wendel (Klavier) mit Simultanzeichnungen interpretieren.

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