Ransbach-Baumbach
Schon wieder Brände am Köppel: Kripo Montabaur ermittelt
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Am Mittwochabend hat es schon wieder an der Landshube gebrannt. Schon am Sonntag (Foto) und Dienstag waren die Feuerwehren aus Ransbach-Baumbach und Umgebung zu Löscheinsätzen im Bereich des alten Forsthauses und am Köppel ausgerückt.
Markus Müller

In den vergangenen vier Wochen ist es zu mittlerweile acht bis neun kleineren Vegetationsbränden in Raum Ransbach-Baumbach gekommen. Die Kripo geht von Vorsatz aus und ermittelt.

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In den vergangenen vier Wochen ist es zu sechs bis sieben kleineren Bränden im Raum Ransbach-Baumbach gekommen, am Mittwochabend kamen schon wieder zwei Brandherde in der Nähe des Forsthauses Landshube dazu. Betroffen war neben diesem Bereich zuvor vor allem der Köppel (wir berichteten), aber auch zwischen Ransbach-Baumbach und Hundsdorf hat es gebrannt.

Für Selbstentzündung zu nass

Ingo Weber von der Kriminalpolizei Montabaur teilt auf Nachfrage der Westerwälder Zeitung mit: „Es waren vor allem Wiesen- und Totholzbrände. Ein Schaden lässt sich nicht beziffern.“ Es könnten fahrlässige Brandstiftungen durch weggeworfene Zigaretten oder falschen Umgang mit Feuerstellen sein, so Weber weiter: „Ausschließen können wir nur, dass es mit der natürlichen Witterung zusammenhängt. Für Selbstentzündungen durch Trockenheit oder Brennglaseffekt war es bei Weitem zu nass.“

Häufung spricht gegen Versehen

Diese Anhäufung sei schon auffällig. Es könne einen Zusammenhang geben, es müsse aber nicht so sein. Die Kripo kann Vorsatz aber derzeit nicht ausschließen. „Deswegen ermitteln wir ja auch“, so Weber. „Ursächlich erscheint menschliches Fehlverhalten zu sein, zur Motivlage wissen wir allerdings nichts.“ Auch die Führungskräfte der Feuerwehr vermuten, dass die Brände angesichts der aktuellen Häufigkeit nicht versehentlich entstanden sind. So äußerten sich sowohl Michael Maurer, Wehrleiter der VG Ransbach-Baumbach, als auch der stellvertretende Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Westerwaldkreises Jens Weinriefer am Mittwoch.

Eine Drohne der Kreisfeuerwehr steuert Fabian Schmidt (links) vom Köppelparkplatz aus über das Waldgebiet Richtung Landshube, in dem es am Mittwochabend gleich an zwei Stellen gebrannt hat. Der Selterser Feuerwehrmann hat eine spezielle Ausbildung als Drohnenpilot absolviert.
Katrin Maue-Klaeser

Fabian Schmidt und Matthias Müller, ausgebildete Drohnenpiloten der Selterser Feuerwehr, steuerten am Mittwochabend die Drohnen der Kreisfeuerwehr über den Bereich zwischen der Köppelstraße K 126 und der Landshube. Auf dem Display der Steuerung waren entlang der beliebten Spazierwege neben einer alten auch die zwei neuen Brandflächen zu erkennen. Dass in diesem Bereich so viele Fußgänger und Radfahrer unterwegs sind, habe bislang dazu beigetragen, dass die Brände den Feuerwehren rasch gemeldet wurden.

Jüngste Feuer rund um Töpferstadt

Andererseits, warnt der Ransbach-Baumbacher Bürgermeister Michael Merz, der sich am Mittwochabend ebenfalls ein Bild von der Lage machte, würde dies bei größerer Trockenheit auch enorme Gefahr gerade für die Waldnutzer bedeuten. Es stimmt Merz bedenklich, dass alle Feuer der jüngsten Zeit im Wald und auf Wiesen um die Töpferstadt brannten: am Samstag Richtung Hundsdorf, am Sonntag am Köppel, am Dienstag um die Mittagszeit ebenfalls am Köppel und gegen Abend im Bereich Landshube – und nun die beiden neuerlichen Brände.

Wehren mit Großaufgebot im Einsatz

Am Dienstag waren rund 115 Feuerwehrleute im Einsatz, am Mittwoch dürften es, weil neben Einheiten aus der gesamten VG Ransbach-Baumbach sowie Dernbach und Montabaur auch die Wehr Höhr-Grenzhausen ausrückte, noch einige mehr gewesen sein, schätzt Maurer. Jens Weinriefer lobt die Einsatzkräfte, die jedesmal „schnell und schlagkräftig“ reagiert hätten und die Brände stets rasch unter Kontrolle brachten. Auch am Mittwoch dauerte es nicht lang, bis „Feuer aus“ gemeldet wurde und die Nachlöscharbeiten begannen. Gemeldet hatten die neuerlichen Brandherde Radfahrer, andere waren von Spaziergängern entdeckt worden.

Gut geschult und ausgerüstet

Generell, so der stellvertretende BKI, seien die weitaus meisten Wiesen- und Waldbrände auf den Menschen zurückzuführen – wenn auch nicht unbedingt willentlich verursacht, ob durch eine achtlos weggeworfene Zigarette oder einen Maschinenschaden, der Funkenflug verursacht. So würden in guter Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung dort beispielsweise Holztransportfahrer und Waldarbeiter geschult. Außerdem, betont Weinriefer, stünden die neuen Tanklöschfahrzeuge des Kreises für einen Löschwasser-Pendelverkehr bereit, und es gebe genügend Schlauchmaterial, um eine Wasserförderung auch über lange Wege zu sichern.

Die jeweiligen Brandursachen sind noch unklar. Auch am Mittwoch waren Polizeibeamte an den Brandorten, sie geben den Einsatzbericht an die Kriminalinspektion, bei der die Brandermittlungen geführt werden.

Die Polizei in Montabaur bittet die Bevölkerung um sachdienliche Hinweise unter Telefon 02602/92260.

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