Lkw nutzen trotz Verbots Strecke durch Kroppacher Schweiz - Bürger melden Raser - Polizei kündigt mehr Kontrollen an
Sanierung der B 414 im Oberwesterwald: Anwohner leiden weiter unter Sperrung
Auf der K 14 durch die Kroppacher Schweiz herrscht derzeit deutlich mehr Verkehr als sonst üblich. Der Grund dafür ist die Sperrung auf der B 414. Für Lkw ab 3,5 Tonnen ist die K 14 in diesem Bereich gesperrt, was aber nicht alle Trucker befolgen. Aber auch manche Autofahrer halten sich nicht an die Verkehrsregeln.
Röder-Moldenhauer

Die baustellenbedingte Sperrung der B 414 zwischen Müschenbach und Ingelbacher Bahnhof hat weiterhin massive Auswirkungen auf die umliegenden Ortschaften – sowohl entlang der offiziellen Umleitungsstrecke über die B 413/B 8 als auch vor allem entlang der Strecke über die K 14 durch die Kroppacher Schweiz.

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Auf der K 14 durch die Kroppacher Schweiz herrscht derzeit deutlich mehr Verkehr als sonst üblich. Der Grund dafür ist die Sperrung auf der B 414. Für Lkw ab 3,5 Tonnen ist die K 14 in diesem Bereich gesperrt, was aber nicht alle Trucker befolgen. Aber auch manche Autofahrer halten sich nicht an die Verkehrsregeln.
Röder-Moldenhauer

Hier gab es zuletzt auch vermehrt Unfälle im Begegnungsverkehr, wie die Polizei bestätigt. Auf Einladung von Asterts Ortsbürgermeister Erich Wagner fand nun in dieser Woche ein Treffen mit Anliegern sowie Vertretern der Polizei und der Verkehrsbehörden statt, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Trotz eines Durchfahrtsverbots für Lkw ab einem Gewicht von 3,5 Tonnen, das der Landesbetrieb Mobilität (LBM) bereits im Oktober angeordnet hat, nutzen immer noch zahlreiche, zumeist ortsunkundige Trucker die Strecke durch die Kroppacher Schweiz, wo die Straßen für ein solches Verkehrsaufkommen nicht ausgelegt sind und wo die Anwohner sonst eher ruhig und beschaulich leben. Wie Michaela Schulz von der Polizeiinspektion Hachenburg berichtet, folgen etliche Lkw-Fahrer oftmals ausschließlich dem Navi und achten dabei nicht mehr auf die – aus ihrer Sicht – eindeutige Beschilderung.

Aber es ist längst nicht nur der unerlaubte Schwerlastverkehr, der den Anliegern zu schaffen macht, sondern es sind ebenso viele Pkw-Fahrer, die sich in den Ortslagen nicht an Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Überholverbote halten und dabei nach Aussage der Bürger beispielsweise Spaziergänger und Schulkinder auf dem Weg zur Bushaltestelle gefährden.

„Bei dem Termin haben sich viele Asterter ihren Frust von der Seele geredet.“

Asterts Ortsbürgermeister Erich Wagner über das Treffen zwischen Anliegern, Polizei und Verkehrsbehörden in dieser Woche

Die von den Gemeinden geforderten Tempo-30-Zonen in den betroffenen Durchfahrten sind laut Straßenverkehrsordnung jedoch nicht umsetzbar, wie Michael Ebener, Fachbereichsleiter Bürgerdienste (dazu gehört das Ordnungsamt) bei der VG Hachenburg, mitteilt. Die Lage für die Anlieger sei schwierig, allerdings gebe es gegen das Problem keine Patenlösung. Hoffnungsvoll stimme jedoch, dass die Baumaßnahme laut LBM voll im Zeitplan liege und die Sperrung der B 414 womöglich noch vor Weihnachten aufgehoben werden könne, wenn das Wetter ein zügiges Weiterarbeiten zulasse.

Verständnis für die belastende Situation der Anwohner in den betroffenen Gemeinden in der Kroppacher Schweiz zeigt auch die Polizei, die den Bürgern ihre Unterstützung zusichert. Wie Michaela Schulz ankündigt, wird die PI Hachenburg in nächster Zeit verstärkt – insbesondere in den verkehrsreichen Morgenstunden – Kontrollen durchführen. „Wir wollen den Verkehrsteilnehmern Präsenz signalisieren“, sagt Schulz.

Das vermehrte Parken von Autos am Straßenrand durch die Anlieger sei sinnvoll, bremse es den Durchgangsverkehr doch bereits erheblich aus. Zudem appelliert Schulz an die Pendler, für den Weg zur Schule oder zur Arbeit sowie zurück nach Hause für die Dauer der Baustelle auf der B 414 mehr Zeit einzuplanen, um weniger unter Termindruck zu geraten, sich an Verkehrsregeln wie Tempobeschränkungen zu halten und statt der K 14 die offizielle Umleitungsstrecke B 413/B 8 zu nutzen.

„Wir haben uns vorher gemeinsam ein gutes halbes Jahr Gedanken um die offizielle Umleitung gemacht, und dennoch wird die Strecke durch die Kroppacher Schweiz so stark genutzt“, sagt die Polizistin. Die Gemeindespitze von Astert hat sich unterdessen persönlich an einige Speditionen gewandt und diese darum gebeten, nicht die enge Ausweichstrecke durch die kleinen Orte zu befahren.

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