Die Ortsgemeinde Salz feiert in diesem Jahr ihr 875-jähriges Bestehen. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahr 1150. Allerdings zeugen archäologische Spuren, wie das Galeriegrab Niederzeuzheim, von einer bereits jungsteinzeitlichen Besiedlung zwischen 3500 und 2800 vor Christus.
Von 966 bis 1564 gehörte Salz zur Grafschaft Diez, bevor es in das Erzbistum Trier einverleibt wurde. Anschließend folgte ab 1803 die Zugehörigkeit zum Herzogtum Nassau. Von 1866 bis 1871 gehörte Salz zu Preußen und wurde dann dem Deutschen Reich zugeordnet. Seit dem 1. März 1972 gehört Salz der neu geschaffenen Verbandsgemeinde Wallmerod an. Insgesamt acht Bürgermeister hatte die Gemeinde bislang. Aktuell ist Holger Wörsdörfer Bürgermeister von Salz. Mehr Kontinuität herrschte in der Kirchengeschichte des Ortes. Bereits seit 1211 sind alle Pfarrer urkundlich belegt.

Eine stolze Geschichte, auf die der Ort zurückblickt. Stolz kann Salz auch auf seinen Widerstand gegen das NS-Regime sein. Davon zeugt ein Schreiben des ehemaligen Pfarrers Pascher an das Bischöfliche Ordinariat Limburg. Dort beklagt er die Willkür und Repressalien durch die Gestapo, die er, der damalige Bürgermeister und der damalige Kaplan erfahren mussten.
Die 884-Seelengemeinde hat heute fünf Vereine. Den Angelsportverein, den Gymnastikverein, den Musikverein, den Kirchenchor und den Sportverein mit seinen Abteilungen Fußball und Tischtennis. Tradition wird in Salz großgeschrieben und gelebt. Neben den Traditionsfesten, wie Kirchweihfest, gibt es noch das Erntedankfest, das immer mit einer großen Reiterprozession zur St. Leonhards-Kapelle gefeiert wird. Der Umzug zum Fronleichnamsfest durch das geschmückte Dorf gehört ebenfalls dazu. Ein alter und besonderer Brauch, den es in Salz gibt, ist es, Ehepaaren, die ihre Goldene Hochzeit feiern, ein Ständchen darzubringen. Für Musik und Gesang sorgen der Musikverein sowie der Kirchenchor. Und die Tanzgruppe des Gymnastikvereins führt einen Tanz auf. Diese Tradition wird auch heute noch gepflegt.

Während der Amtszeit von Ortsbürgermeister Albert Kretz von 1984 bis 2004 machte Salz die größte Veränderung durch. In Verbindung mit dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ fand eine Dorfsanierung statt, bei der unter anderem der Fußweg zum Adelphusweg, die Jahnstraße, die Untergasse, der Brunnen in der Borngasse, der Dorfplatz und der Dorfmittelpunkt saniert wurden. Die Mühe zahlte sich aus, denn Salz machte 1994 in der Hauptklasse des Kreiswettbewerbs den ersten Platz.
Den 875. Geburtstag feiert Salz mit einem Festwochenende am 28. und 29. Juni. Außerdem ist ein Buch mit Texten und Bildern über die Geschichte von Salz in Arbeit. Das Festwochenende beginnt am Samstag, 28. Juni, um 21 Uhr mit dem Auftritt der Band Supagroove. Der Sonntag startet mit einem Festgottesdienst um 10.30 Uhr in der Kirche St. Adelphus. Anschließend gibt es einen kleinen Umzug auf dem Festplatz mit Frühschoppen und Blasmusik durch den Musikverein Edelweiß Salz und dem Kirchenchor Cäcilia. Die offizielle Eröffnung durch Schirmherr Stephan Schmidt folgt um 11.45 Uhr. Um 13 und 17 Uhr bietet Pfarrer Anton Jonietz eine Kirchenführung an. Für die Kinder bieten zwei Mitarbeiterinnen des Keramikmuseums Höhr-Grenzhausen auf dem Spielplatz Kindertöpfern an.

Zum weiteren Programm gehört der Auftritt der Kita-Kinder von Salz mit einem Liedvortrag und einem Rollenspiel. Außerdem können sich die Besucher auf einen Auftritt der Seniorentanzgruppe und der Kindertanzgruppe des Gymnastikvereins freuen. Weitere Tanzdarbietungen gibt es von den Showtanzgruppen des Sportvereins. Eine Feuerwehrübung mit einer historischen Feuerspritze rundet das Programm ab.
Zum Rahmenprogramm gehören überdies eine Ausstellung im Gemeindehaus mit historischen Alltagsgegenständen und eine Traktorausstellung. Des Weiteren ist die Vorführung eines Films in Endlosschleife geplant mit Beiträgen aus dem SWR-Funk und verschiedenen Veranstaltungen und Jubiläen der vergangenen Jahre.
