„Gut, dass es wieder losgeht.“ Mit diesen Worten begrüßte der Vorsitzende des Vereins B-05 Kunst-Kultur-Natur, Georg Poell, eine große Zahl von Besuchern, die beim Start in die neue Saison für den Bereich Kunst mit einem ersten Ausstellungsblock dabei sein wollten. An der Ausstellung beteiligen sich der Kunstverein Montabaur mit dem Thema „Forever Young“, die Urban Sketcher aus Montabaur und Koblenz und Thorsten Rosam aus Limburg. Des Weiteren zieren, zumindest temporär, Holzskulpturen von Simone Carole Levy aus Höhr-Grenzhausen, Antonio Costa aus Italien und Lukas Schmid aus der Schweiz das Areal im Wald in der Nähe von Horressen. Bei der Vernissage am Sonntagnachmittag nutzten viele kunstaffine Zeitgenossen die Gelegenheit, sich in den Bunkern mit den Exponaten der Kunstschaffenden auseinanderzusetzen.

Die Urban Sketcher (USK) sind eine weltweite Gemeinschaft von Künstlern, die vor Ort die Städte, Orte und Dörfer zeichnen, in denen sie leben oder zu denen sie reisen. Ihre Zeichnungen stellen eine Art visuellen Journalismus dar, der das Leben so zeigt, wie die Künstler es vor ihren Augen geschehen sehen. Im B-05 waren Zeichnungen von Montabaurer Ansichten von Claudia Buchmüller, Stefanie Frank und Waltraut Schlütz-Klößmann zu sehen.
Großformatige Ölgemälde und Holzskulpturen gibt es zu sehen
Thorsten Rosam ist mit „The Robe Series“ vor Ort. Die Ausstellung, die er eigens für diesen Ausstellungsblock im B-05 geschaffen hat, zeigt konzeptuelle, großformatige Malerei in Öl auf Leinwand. Eine Reise durch die Welt der Malerei jenseits stilistischer Festschreibungen.

Drei große Holzskulpturen, die drei marode Werke auf dem Skulpturenweg im Gelbachtal ersetzen werden, und etliche weitere Arbeiten von Simone Carole Levy, Antonio Costa aus Italien und Lukas Schmid aus der Schweiz, die wenige Tage vor der Vernissage bei einem Symposium vor einem Bunker geschaffen wurden, sind ebenso zu sehen, wie eine Vielzahl von Bildern und Arbeiten von Mitgliedern des Kunstvereins Montabaur.
Kunst zum Mitmachen
Der erste Ausstellungsblock lädt so zu sagen auch zum Mitmachen ein. „Bei unserer Arbeit an den Skulpturen sind natürlich Holzabschnitte übrig geblieben, die wir nicht entsorgt haben. Die dürfen Besucher der Ausstellung bearbeiten und bemalen. Dazu stehen Farbe und Pinsel hier zur Verfügung“, verweist Simone Carole Levy auf eine charmante Idee, Besucher zum Mitmachen zu animieren. Vielleicht könne daraus auch ein kleiner Skulpturenweg im B-05 entstehen.

Ehe die Ausstellung für die Besucher, die in erfreulich großer Zahl erschienen waren, zugänglich war, machten der Vorsitzende des B-05-Vereins Georg Poell und sein Stellvertreter Christian Roth, der für die Kunst auf dem Areal verantwortlich zeichnet, sowie Simone Carole Levy, Claudia Buchmüller, Thorsten Rosam und Maria Zühlke bei der Begrüßung der Vernissagegäste darauf aufmerksam, was die Besucher alles erwartet.

Die Vorsitzende des Kunstvereins Montabaur, Maria Zühlke, machte sich so ihre Gedanken, welche Bedeutung sie in dem Leitwort „Forever Young“ sieht. Der „Kultursommer Rheinland-Pfalz“, ein Förderprogramm von Kulturprojekten aller Kunstsparten, stellt alljährlich sein Programm unter ein bestimmtes Motto. An diesem Motto haben sich die Künstlerinnen und Künstler des Montabaurer Kunstvereines Sonja Buchholz, Ursula Geißler, Ralf Golzem, Thekla Greiner, Dietmar Herlan, Sandra Illenseer, Andrea Klug, Katharina Knorr von Rosenroth, Marlene Leal da Silva Quabeck, Wolfgang Rhensius, Edith Rüter, Ingrid Vogt und Maria Zühlke bei der Schaffung ihrer Gemälde orientiert.
„Wir vom Kunstverein haben uns mit dem Thema in sehr unterschiedlicher und vielfältiger Art beschäftigt. Nicht nur das Altern des Menschen wird thematisiert, sondern auch das der materiellen Welt, zum Beispiel Pflanzen, Gebäude, Fassaden und immer erscheint auch in diesem Altern der äußeren Hülle eine eigene Art von Ästhetik und Würde“, verweist Maria Zühlke auf die Intention der einzelnen Kunstschaffenden. Von Fotografien, Fotocollagen, Malerei, Installationen und Skulpturen reicht die Palette an Techniken, mit denen die Arbeiten entstanden sind. Das Thema „Forever Young“ wird vor allem im ersten großen Bunker reflektiert. In den kleinen Bunkern 2, 3 und 4 haben die Montabaurer Künstler den Themenkreis weitergesteckt, hier gibt es auch andere Aspekte und freie Malerei zu sehen.
Ergebnisse der Malaktionen im Seniorenheim werden gezeigt

Mehr noch: Der Kunstverein Montabaur hat zu dem Thema auch ganz junge Menschen mit Seniorinnen und Senioren zusammengebracht, um gemeinsam zu malen. Bei zwei Malaktionen im Seniorenheim Hospitalfonds in Montabaur (wir berichteten) haben Heimbewohner mit Kindern des Kindergartens Don Bosco gemeinsam gemalt. Die Ergebnisse der Malaktion sind ebenfalls im Rahmen der Ausstellung im B-05zu sehen.
Von Mittwoch, 18. Juli, bis Freitag, 20. Juli, ist ein zweites Symposium in Zusammenarbeit mit Art-Moves-Europe geplant. Zusammen mit Simone Carole Levy schaffen Christian H. Friederichs, Richarda Menger und Alfred Mevissen Werke zum Thema Zusammenhalt in Europa. Auch von diesen eingeladenen Bildhauern werden fertige Werke die Ausstellung verwandeln. Zudem können Besucher eigene Kreationen schaffen.
Der erste Ausstellungsblock ist zu den Öffnungszeiten des B-05 bis zum 9. Juni zu sehen. Die Künstler sind zeitweise vor Ort und stellen sich gerne den Fragen der Besucher.