Historischen Platz aufgewertet
Säugärtchen in Hardt soll zu neuem Treffpunkt werden
Rund 100 Gäste folgten dem Moment, als die Hardter Ortsbürgermeisterin Gabriele Greis die Schweineskulptur im neu gestalteten Säugärtchen enthüllte.
Röder-Moldenhauer

Woher kommt der Name Säugärtchen? Dazu gibt es in der Ortsgemeinde Hardt zwei Theorien. Auf jeden Fall gibt es seit Kurzem einen neuen Platz, der diesen Namen trägt. 

Lesezeit 2 Minuten

Rund 100 Gäste kamen kürzlich in Hardt zusammen, um die Einweihung des neu gestalteten Säugärtchens mitzufeiern. Von dieser Resonanz zeigt sich Ortsbürgermeisterin Gabriele Greis begeistert, wie sie unserer Zeitung auf Nachfrage mitteilt. Die Stimmung sei super gewesen, berichtet sie.

Das Säugärtchen ist ein kleiner Platz in der Hardter Dorfmitte, zu dessen Namen es zwei Theorien gibt, die der Erste Beigeordnete der Ortsgemeinde, Michael Müller (der auch im „Arbeitskreis Dorfgeschichte“ mitwirkt), bei der Eröffnung zum Besten gab: Die erste Theorie besagt, dass sich an der Stelle früher ein fest umzäunter Pferch befand, in dem die Schweine des Dorfes zusammengetrieben wurden, bevor es im Sommer auf die Weide ging. Die zweite Theorie bezieht sich eher auf eine menschliche Unart: So sollen sich an dieser Stelle dereinst „Schnapsleichen“ aus der gegenüberliegenden Kneipe eingefunden haben, wenn diese geschlossen wurde.

Zur Geschichte des Hardter Säugärtchens gibt es zwei verschiedene Theorien: eine tierische und eine menschliche.
Röder-Moldenhauer

Wie Ortschefin Greis augenzwinkernd anmerkt, böten beide Theorien „hinlängliche Erklärungen für den Ausdruck Säugärtchen“. Um den alten Dorfnamen in Erinnerung zu halten, wurde nun auf diesem Platz eine kleine Schweinefigur aufgestellt. Die gusseiserne Wutz erhielt bei der Einweihung spontan den Namen Waltraud.

Gabriele Greis freut sich besonders darüber, dass auch einige Neubürger von Hardt die schriftliche Einladung der Ortsgemeinde zur Veranstaltung nutzten, um sich vorzustellen und um sich gegenseitig kennenzulernen. Die alte Kneipe bietet für solche Anlässe keine Gelegenheit mehr, da sie inzwischen in ein Mehrparteienhaus umgebaut wurde.

„Sogar die Ziegelsteine aus dem Sockel sind gebraucht und aus dem Fundus eines Gemeinderatsmitgliedes.“
Die Hardter Ortsbürgermeisterin Gabriele Greis lobt das ehrenamtliche Engagement rund um das Projekt Säugärtchen.

Da auch für das leibliche Wohl gesorgt gewesen sei, habe man gemütlich und gesellig bis in die sehr späten Abendstunden beisammengesessen. Einige ehemalige Mitglieder des inzwischen aufgegebenen Hardter Chores stimmten zudem noch das Westerwaldlied an.

Der Platz wurde nahezu komplett in Eigenleistung durch die Gemeinderatsmitglieder hergestellt. Von den im Haushalt vorgesehenen 20.000 Euro seien – bei großzügiger Rechnung – nur circa 5000 Euro ausgegeben worden (das meiste davon für Material, zwei Bänke und einen Baum), berichtet Gabriele Greis. Das Schweinchen, das Schild auf der Säule und eine der drei Bänke wurden gestiftet. „Sogar die Ziegelsteine aus dem Sockel sind gebraucht und aus dem Fundus eines Gemeinderatsmitgliedes“, lobt die Ortsbürgermeisterin.

Das neu gestaltete Hardter Säugärtchen soll zum Verweilen einladen und ein Treffpunkt für die Bewohner der Gemeinde sein. Etliche Neubürger nutzten die Einweihnung des Platzes, um sich vorzustellen und mit anderen Personen in Kontakt zu kommen.
Röder-Moldenhauer

„Wir hoffen nun, dass unser Säugärtchen zu einem beliebten Treffpunkt und oft genutzt wird. Der Abstand zwischen zwei Bänken ist so gewählt, dass jemand mit einem Rollator dazwischen passt und nicht abseits stehen muss“, erläutert Greis und ergänzt: „In Weimar im Ilmpark hat Goethe ja den ,Stein des guten Glücks’ aufgestellt, wenn ich mich richtig erinnere. In Hardt gibt es jetzt das ,Schwein des guten Glücks’ im Säugärtchen.“

Top-News aus der Region