Bei der feierlichen Einweihung des neuen Platzes am Dorfbackes genügte jetzt ein Knopfdruck, um das Wasser im Brunnen zum Fließen sowie den Tannenbaum davor und ein hölzernes Wandbild mit dem „Stangerter Eichhörnchen“ zum Leuchten zu bringen. Die Energie für die Wasserpumpe und Lampen kommt aus zwei Solarpanels auf dem Dach des Backes. Doch diesem Aha-Moment ging eine monatelange Arbeit der „Rüstigen Rentner“ voraus.
Der Gruppe war es seit geraumer Zeit ein Ärgernis, dass der alte Dorfbrunnen, keine 50 Meter vom Backes entfernt, trocken gelegt wurde. Auf der Suche nach einer Alternative stießen die aktiven Senioren eines Tages auf den alten Trog in der Viehweide. Glücklicherweise habe er vor einiger Zeit einem Kaufangebot der Nachbargemeinde Bölsberg für eben jenen Trog nicht zugestimmt, erklärte Manfred Franz als Sprecher der Rentnergruppe.
Seine Idee, den Trog in einen Brunnen umzuwandeln, wurde von seinen Kollegen und der Unnauer Gemeindespitze sofort akzeptiert. In schweißtreibender Handarbeit, mit Unterstützung eines Baggers, wurde die alte Viehtränke schließlich ausgegraben. Parallel dazu wurde am Backes der bisherige Steingarten entfernt. Es wurde gebuddelt, betoniert und gepflastert. Währenddessen wurde der Trog in eine Firma abtransportiert, wo er gesäubert wurde. Anschließend ging's zum Sandstrahlen und zum Grundieren mit Schutzlackierung. Zudem mussten einige Rostlöcher abgedichtet werden. Mithilfe eines Bundeswehrfahrzeugs und eines Krans wurde der Brunnen danach zum Backes transportiert und dort abgeladen.
Wie Manfred Franz weiter berichtet, hätten die „Rüstigen Rentner“ die Entscheidung getroffen, die gesamte neue Anlage mit Solarstrom zu versorgen. „Dazu war natürlich Geld erforderlich, und der Gemeindehaushalt sollte möglichst gering belastet werde“, erklärt er. An dieser Stelle kommen jetzt die Stangenroder Erbsensuppencrew und die Haxnbackescrew ins Spiel, die die Überschüsse aus ihren Veranstaltungen für das Projekt zur Verfügung stellten.
Im Verlauf der Arbeiten entstand laut Franz dann noch die Idee, einen alten Milchbock in die neue Anlage zu integrieren. „Ruck zuck war auch dieser gebaut, und es gab einige Personen, die ihre alten originalen Milchkannen spendeten.“ Zur offiziellen Übergabe des Platzes in die Obhut der Gemeinde und der Bürgerschaft erklärte Franz, die Realisierung des Projekts erfülle die „Rüstigen Rentner“ mit Stolz. Sein großer Dank gehört den vielen beteiligten Helfern – Firmen wie Privatpersonen, die das Vorhaben, zu dem auch das Bepflanzen des Beets gehörte, zügig und unkompliziert unterstützt haben.
Unnaus Ortsbürgermeisterin Iris Wagner lobte den Platz als „echten Hingucker“. Sie ergänzte, es sei schön zu sehen, dass sich Menschen so für die Allgemeinheit einsetzten. Deshalb sei es der Gemeinde auch wichtig gewesen, die Anlage gemeinsam mit den „Rüstigen Rentnern“ und der Bürgerschaft einzuweihen. Bevor bis spät in den Abend hinein im Dorfgemeinschaftshaus weitergefeiert wurde, konnte Jan Prause im Namen der Haxnbackescrew noch eine weitere Spende über 650 Euro für die Arbeiten der „Rüstigen Rentner“ übergeben.