Aber der Reihe nach: Beginn des Baus war Mitte April, begonnen wurde mit dem ersten Abschnitt von Boden aus kommend. Jetzt konnte bereits der zweite Bauabschnitt vorbereitet werden. Dort fanden schon Arbeiten an den Entwässerungsleitungen statt.
Im ersten Bauabschnitt sind die Kanalarbeiten gut fortgeschritten, die einzelnen Hausanschlüsse werden durch die Firma Reuscher im Auftrag der Verbandsgemeindewerke verlegt. Zusammen mit den Anliegern würden diese Arbeiten abgestimmt, sagt der Ortsbürgermeister und fügt an: „Unter der Bauleitung, welche die Firma Planeo innehat, funktioniert die Zusammenarbeit mit der Firma Reuscher, der Firma Koch und den Verbandsgemeindewerken sehr gut.“ Ein Teil der neuen Wasserleitungen ist bereits verlegt und wird in dieser Woche an das bestehende Netz angebunden. Gebaut wird ab Höhe der Einfahrt Kirmesplatz bis zur jetzigen L 267 aus Richtung Boden. Die Wasserversorgung ist derzeit in diesem Bereich über eine Notversorgung gewährleistet.
Gegenüber der Ursprungsplanung, die von einer Gesamtstrecke von 627 Meter ausging, ist die Baustelle um rund 50 Meter in Richtung Boden erweitert worden. Die Ortsgemeinde hat entschieden, die Nebenanlagen auf der Westseite mit auszubauen und zu erneuern. Auch die Wasserversorgungsleitungen und die Kanalhausanschlüsse werden hier mit erneuert.
Im Bereich der Baustelle werden die Telekomkabel sowie die alten Bleikabel ausgetauscht. Das habe die Telekom zugesagt, versichert Eulberg. Im Kreuzungsbereich L 267/K 176 in Richtung Ötzingen soll zudem der Kabelverzweiger der Telekom versetzt werden, sodass der Kreuzungsbereich vergrößert wird und eine sicherere Durchfahrt für den Schwerlastverkehr gewährleistet wird, wenn der Bereich wieder befahrbar ist.
Derzeit wird der Schwerlastverkehr über die U 5 und die B 255 gelenkt. Die Umleitung führt über Wirges – Siershahn – Helferskirchen – Ötzingen zum Industriegebiet Niederahr. Von Oberahr aus kommend ist die L 267 bis zur Baustelle zu befahren.
In wenigen Tagen beginnt der Rückbau der ehemaligen Bundesstraße 255. Los geht es in Niederahr, danach werden die Streckenabschnitte in Oberahr und Ettinghausen folgen. Nachdem die ehemalige B 255 nach der Eröffnung der neuen Umgehung 2016 zurückgestuft wurde, folgt nun der tatsächliche Rückbau der ...Die alte Bundesstraße 255 wird schmaler: Der Rückbau beginnt in Niederahr
Sperrung der Ortsdurchfahrt wird nicht von allen Fahrzeugführern eingehalten
„Der Durchgangsverkehr ist für alle Fahrzeuge verboten. Leider halten sich nicht alle daran“, stellt Eulberg fest und fährt fort: „Dadurch kam es schon zu größeren Schäden.“ Am Brückenweg ist ein Brückengeländer mit Betoneinfassung komplett von einem Lkw weggedrückt worden, wodurch ein Schaden von rund 25.000 Euro entstand. Auch am Mühlenweg sei ein Geländer umgefahren und ein Mauerstück mit Gaspoller beschädigt worden. Zum Glück seien die Anlieger sehr wachsam, die Schadensverursacher konnten ermittelt werden. Mit der Reparatur werde man aber warten, bis die Ortsdurchfahrt wieder befahrbar ist.
Die Anwohner kritisieren auch die Geschwindigkeiten, mit denen so mancher Fahrer in der Zone 30 unterwegs ist, die Im Bohnenhof, Auf dem Schoppen, in der Bergstraße und im Mühlenweg ausgewiesen ist. Diese sonst reinen Anliegerstraßen würden derzeit stark befahren. Leider, so kritisiert Eulberg, werde der Ort trotz der ausgewiesenen Umleitung für den Durchgangsverkehr genutzt, vielleicht auch, weil nicht alle Navis auf dem neuesten Stand seien. Deshalb weist der Ortsbürgermeister nochmals darauf hin: „Der Ort ist für den Durchgangsverkehr gesperrt!“
Einmal pro Woche findet ein gemeinsamer Baustellentermin mit allen Beteiligten unter der Leitung des Planungsbüros Planeo statt, an dem die aktuell anstehenden Arbeitsschritte besprochen werden. Jürgen Eulberg ist zuversichtlich, dass der erste Bauabschnitt im Herbst fertig ist und dann der Verkehr dort wieder fließen kann.
Ziel ist, dass die Gesamtmaßnahme im Sommer 2023 abgeschlossen werden kann. Ob das gelingt, das hinge natürlich auch vom Wetter ab, das bislang gute Voraussetzung für den Baufortschritt geboten habe, so Eulberg.
Was jetzt entschieden werden muss
„Jetzt haben wir Dinge für ,obendrüber‘ auszusuchen“, sagt Niederahrs Ortsbürgermeister Jürgen Eulberg. Er zählt auf: Wie soll die Pflasterung aussehen, hell oder dunkel? Wie genau sollen die ÖPNV-Bushaltestellen gestaltet werden? Das müsse der Ortsgemeinderat jetzt entscheiden. Auch, welche Bänke am neuen Dorfplatz am Ahrbach aufgestellt werden sollen, ist noch offen. Ebenso, wie die Mülleimer aussehen sollen, die jetzt bestellt werden müssen. bau