Beim Wettbewerb in Dessau wurde er Deutscher Polizeimeister im Kugelstoßen. Es ist aber nicht sein erster Titel. In seiner Paradedisziplin war bereits mehrfach Rheinland-Meister, Rheinland-Pfalz-Meister und Süddeutscher Meister. Er gehört der Sportfördergruppe der Polizei Rheinland-Pfalz an und ist als Kommissar beim Bereitschaftspolizeipräsidium Mainz angestellt, aber für seinen Sport freigestellt.
Geboren wurde Schwöbel 1997 und wuchs in Rennerod auf, wo er auch heute noch wohnt. Seine sportlichen Anfänge liegen beim LC Mengerskirchen. Von dort wechselte er zum TV Rennerod, für den er auch die ersten Wettkämpfe bestritt. Die nächsten Stationen waren dann 2011 die LG Westerwald (Zusammenschluss aus Rennerod, Hachenburg, Selters und Montabaur) und 2012 der SSC Koblenz-Karthause. Anfangs noch im Achtkampf, später im Zehnkampf.
Das lag mir einfach, darin war ich schon immer gut.
Leon Schwöbel übers Kugelstoßen
Bereits in der Jugend nahm er erfolgreich an Deutschen Meisterschaften teil. Mit 17 Jahren zog er sich aber beim Stabhochsprung eine schwere Verletzung zu, wonach er die Mehrkampfsportarten aufgeben musste. Er konzentrierte sich auf den Wurfbereich und später ganz auf seine Lieblingsdisziplin Kugelstoßen. Schwöbel wörtlich: „Das lag mir einfach, darin war ich schon immer gut.“
2018 folgte der nächste Vereinswechsel zum TuS Hachenburg, dann 2019 zur LG Rhein-Wied, wofür er heute noch startet. Diese häufigen Wechsel sind allein in den gegebenen Trainingsmöglichkeiten begründet. In der U-23 war er drittbester Stoßer in Deutschland. Er gehörte dem Bundeskader an und wird aktuell von seiner ehemaligen Landestrainerin Jenny Müller betreut. Für das Training mit ihr muss er aber bis nach Kirn fahren.
Sport und Polizei – das ist mein Leben.
Im Oktober hospitiert Leon Schwöbel bei der PI Westerburg.
Von Müller ist er regelrecht begeistert: „Nach einer sportlichen Krise hat sie mich wieder aufgebaut und immer an mich geglaubt. Mit ihr habe ich das Kugelstoßen ganz neu erlebt.“ Inzwischen ist Schwöbel natürlich in der Männerklasse angekommen, wo die Konkurrenz deutlich größer ist. Bei den Deutschen Meisterschaften des DLV hat er neulich in Berlin Platz fünf belegt.
Wöchentlich wird an sechs Tagen trainiert. Daneben hat er ein Studium bei der Polizei absolviert. Im Oktober wird er zudem bei der Inspektion in Westerburg im Streifendienst hospitieren: „Sport und Polizei – das ist mein Leben.“ Es bleibt aber noch Zeit für die Freundin und seine Familie. Die ist Schwöbel ganz wichtig: „Die Familie hat mich immer unterstützt. Ohne meine Eltern wäre das alles gar nicht möglich gewesen.“ Die Polizeimeisterschaft wird sicherlich nicht der letzte Titel sein, den er nach Rennerod holt. Gemeinsam mit seinem Team schaut er bereits auf die kommende Saison 2023, denn auch dort stehen wieder große Meisterschaften an. Wobei er sich bewusst ist, dass seine Sportart nicht im Rampenlicht steht.