Aber der Reihe nach: Zu Beginn der ersten Sitzung in der neuen Wahlperiode verpflichtete Bürgermeister Klaus Lütkefedder per Handschlag die neuen Ratsmitglieder. Nach der einstimmig beschlossenen Änderung der Hauptsatzung und der Neufassung der Betriebssatzung der Verbandsgemeindewerke wurde es dann ernst. Es folgte die schriftliche und geheime Wahl der ehrenamtlichen Beigeordneten, ihre Ernennung, eventuelle Vereidigung (falls sie es noch nicht waren) und ihre Einführung in das Amt.
Drei Kandidaten vorgeschlagen
Bei der Wahl des Ersten Beigeordneten, der in der VG Wallmerod ehrenamtlich tätig ist, war das noch einfach, weil allein der bisherige Amtsinhaber Werner Zingel (CDU) aus Meudt vorgeschlagen wurde. Er bekam 25 Ja- und zwei Nein-Stimmen und bleibt damit im Amt. Da er auch als Ratsmitglied gewählt worden war, aber nun auf sein Mandat verzichtete, rückte Silvia Pistor aus Bilkheim in die CDU-Fraktion nach.
Bei der Wahl des nächsten Beigeordneten wurde es interessant: Vorgeschlagen wurden hier gleich drei Kandidaten: Günter Huhndorf (FDP) aus Kuhnhöfen, Klaus Reimann (FWG) aus Steinefrenz und Peter Peukert (SPD) aus Wallmerod. Bei der Wahl setzte sich Huhndorf mit 19 Stimmen eindeutig gegen Reimann und Peukert durch, die fünf beziehungsweise zwei Stimmen erhielten.
Ein Amt für die Nachrückerin
Besonders interessant wurde es bei der Wahl des oder der weiteren Beigeordneten: Hier wurde sowohl die gerade in den Rat nachgerückte Silvia Pistor vorgeschlagen als auch erneut Klaus Reimann. In der geheimen Wahl setzte sich die Bilkheimerin eindeutig mit 20 Stimmen gegen den Steinefrenzer durch, auf den sieben Stimmen entfielen. Mit Pistors Ernennung, Vereidigung und Einführung in das Amt durch Bürgermeister Lütkefedder bekleidet erstmals in der mehr als 50-jährigen Geschichte der VG Wallmerod eine Frau ein Beigeordnetenamt. Für die eben noch frische Nachrückerin kam nun der junge Leon Gläßer aus Salz für die CDU in das Gremium – und verjüngte es weiter.
Ausschussbildung reibungslos
Die Bildung der Ausschüsse, darunter neben den üblichen auch einer für Dorfentwicklung und weitere, gerade neuere und aktuelle Aufgaben, verlief dann reibungslos, weil es einen gemeinsamen Wahlvorschlag aller Fraktionen gab und bei der Besetzung zum Beispiel die CDU auf einen Platz zugunsten der Grünen verzichteten, die sonst nicht vertreten gewesen wären. Fast allen Ausschüssen gehören neun Personen an, dem Rechnungsprüfungsausschuss allerdings nur fünf.
Nach dem einstimmigen Beschluss über die Geschäftsordnung und die Annahme von Spenden verabschiedete Lütkefedder die ausgeschiedenen Ratsmitglieder. Danach traf man sich bei herrlichem Sommerwetter im Hinterhof der VG-Verwaltung, um die erfolgreiche und trotz mehrheitlicher Entscheidungen harmonische konstituierende Sitzung bei Bratwurst und Bier gemütlich zu feiern.
176 Jahre kommunalpolitischer Einsatz und Ratserfahrung nehmen Abschied
Bei so vielen neuen Mitgliedern im Rat der Verbandsgemeinde Wallmerod mussten natürlich auch in der konstituierenden Sitzung gleich reihenweise ausgeschiedene Mandatsträger verabschiedet werden. Ihr kommunalpolitischer Einsatz und ihre Ratserfahrung summierten sich auf 176 Jahre, wie Bürgermeister Klaus Lütkefedder zusammenrechnete. Für die langjährigsten der ausgeschiedenen Ratsmitglieder gab es auch kleine Geschenke. Spitzenreiter bei der Zahl der Jahre waren mit 25 Werner Türk (Zehnhausen), Christof Kegler und Manfred Calmano (beide Herschbach). Sie betonten in kurzen Dankesreden, dass ihnen die Ratsarbeit immer Spaß gemacht habe. 20 Jahre waren immerhin Holger Ludwig (Hundsangen) und Georg Haas (Salz) dabei. mm