Rennerod
Rattengift in Frikadelle: Hundehasser legt Köder im Westerwald aus

Ein Schäferhund hat einen Giftköder aufgestöbert - und musste daraufhin vom Tierarzt behandelt werden. Symbolbild: dpa 

Rennerod - Längere Zeit war es offenbar ruhig geblieben, jetzt hat in Rennerod und bei Neustadt ein Hundehasser wieder zugeschlagen. Nur durch das beherzte Eingreifen der Tiereigentümerin konnte verhindert werden, dass ein Schäferhund eine vergiftete Frikadelle vollständig fraß.

Wie Franz Wiedemer von der Tierhilfe in Seck, der die Fälle jetzt publik machte, berichtet, war die Frau vor etwa zehn Tagen mit ihrem Hund in der Nähe des alten Bahnhofs in Rennerod unterwegs, als das Tier gegenüber eines kleinen Wäldchens etwas im Unterholz aufstöberte. Da im nördlichen Bereich von Rennerod in der Vergangenheit bereits wiederholt Giftköder ausgelegt worden waren (die WZ berichtete), wurde die Hundebesitzerin stutzig und schaute nach, was das Tier dort aufgestöbert hatte. Die Frau erblickte eine Frikadelle, die der Hund bereits in seinem Maul hatte. Sie sorgte dafür, dass das Tier diese sofort ausspukte. Dann brachte sie den Schäferhund zum Tierarzt.

Eindeutig Rattengift

Der Mediziner entdeckte in der Frikadelle rosa-bläuliche Kügelchen, die er einwandfrei als Rattengift identifizierte. Einen Teil hatte der Schäferhund bereits gefressen, worauf man das Tier zum Erbrechen brachte. „Jeder kleinere Hund wäre an der Dosis gestorben“, stellte der Tierarzt fest. Der Hund überlebte die Giftattacke.

Der Vorsitzende der Tierhilfe Seck berichtet aber auch noch von einem weiteren Fall. So habe ihn ein Bahngleismitarbeiter darüber informiert, dass er bei Neustadt in Richtung Fischweiher auf einem Stein einen Hinweiszettel gefunden habe, auf dem geschrieben stand, dass in diesem Bereich Giftköder ausgelegt worden seien. „Gerade in diesem Bereich gehen auch Kinder spazieren. Nicht auszudenken, wenn die solch einen Köder in die Hände nehmen und auch nur daran lecken“, warnt Tierschützer Wiedemer. Es wurde Anzeige gegen unbekannt erstattet.

Wer in den vergangenen Tagen in den betreffenden Bereichen etwas Auffälliges beobachtet hat, kann sich an die Tierhilfe Seck, Telefon 02664/9116011 oder an die Polizei in Westerburg , Telefon 02663/98050, wenden.

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