Zuvor hatte Bürgermeister Klaus Lütkefedder die Maßnahmen erläutert. Das Rathaus besteht aus mehreren Gebäudeteilen. Bereits rund 200 Jahre alt sind die ältesten Bereiche, also das frühere Gerichtsgebäude und das Gefängnis (Baujahr etwa 1825 bis 1830). Jüngeren Datums sind der Verbindungsbau, das Foyer und der Sitzungssaal, die 1990 errichtet wurden. Später erfolgte nochmals eine Aufstockung.
Mit den Jahren haben sich einige Herausforderungen bei der Gebäudenutzung ergeben. Wie Bürgermeister Klaus Lütkefedder erläuterte, betrifft das den Brandschutz in allen Gebäudeteilen. Ein Brandschutzgutachten zeige auf, welche Maßnahmen notwendig sind. Untersucht wurde auch die historische Gebäudesubstanz. Ein darauf fußender Sanierungsvorschlag beinhaltet die Kernsanierung des Altbaubereiches (ehemaliges Gerichtsgebäude). Dabei soll auch der Bürozuschnitt angepasst werden. Im Altbaubereich sind Feuchteschäden aufgetreten, hier besteht Handlungsbedarf.
Gut vorbereitet ist bereits die Notstromversorgung, aber es habe sich gezeigt, dass im Gebäude eine Neustrukturierung der Elektroinstallation erforderlich ist. In diesem Zuge sollen dann auch die Datenleitungen erneuert und auf Glasfasertechnik zukunftsfähig umgerüstet werden.
Büromöbel werden ersetzt
Außerdem sollen (unter anderem zur Einhaltung von Arbeitsschutzvorschriften) Büromöbel ersetzt beziehungsweise ergänzt werden. So sollen dann höhenverstellbare Schreibtische und geeignete Computerarbeitsplätze der Standard sein. Alles in allem werden sich die Gesamtkosten nach der aktuellen Kostenschätzung auf circa 2 Millionen Euro belaufen. Dafür sollen Mittel aus dem Investitionsstock des Landes beantragt werden. Dabei ist eine Förderung von bis zu 60 Prozent für Verwaltungsgebäude möglich. Das heißt, dass die Verbandsgemeinde einen Eigenanteil von 800.000 bis zu 1 Million Euro selbst zu tragen hat. Dann sei das Verwaltungsgebäude für die nächsten Jahre in einem guten Zustand, so Lütkefedder.
Der Verbandsgemeinderat stimmte diesem Vorgehen zu. Die Sanierung des Rathauses soll in der vorgeschlagenen Form erfolgen. Einig war sich das Gremium auch darin, dass ein „Masterplan Tourismus“ erstellt werden soll. Damit stimmte sie für den entsprechenden gemeinsamen Antrag der Fraktionen CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen (wir haben bereits berichtet). Kernthemen sollen insbesondere die Bereiche Radfahren, Wandern und Sportangebote sein, wobei der Aufbau der touristischen Infrastruktur im Vordergrund stehen soll. Seitens der SPD wurde vorgeschlagen, auch die Kultur mit einzubeziehen.
Ortsbürgermeister einbeziehen
Die fachliche Begleitung soll im Ausschuss für Dorfentwicklung, Klimaschutz, Bauwesen und Infrastruktur erfolgen. Außerdem ist eine Einbeziehung der Ortsbürgermeisterkonferenz vorzusehen. Die erforderlichen Mittel sind im Haushalt der Verbandsgemeinde Wallmerod für das Jahr 2025 und die Folgejahre einzuplanen. Im Rat diskutiert wurde, ob die Erstellung des Masterplans nicht besser von einem externen Fachmann erstellt werden sollte, was aber verworfen wurde. „Wenn wir Unterstützung brauchen, werden wir das signalisieren“, erklärte Bürgermeister Lütkefedder. Dass der Masterplan mit der Tourismusstrategie des Westerwaldkreises verzahnt werden soll, bezeichnete die Grünen-Fraktion als „wichtig“.