Der früher wenig attraktive Industriestandort Ransbach-Baumbach ist heute eine aufstrebende Stadt. Vor 50 Jahren erhielt der damalige Bürgermeister Ludwig Steinebach durch den Innenminister Heinz Schwarz die Urkunde über die Stadtrechte. Am Wochenende wurde der runde Geburtstag ausgiebig gefeiert. Gleichzeitig erfuhr die 40-jährige Partnerschaft mit Pleurtuit in Frankreich die gebührende Würdigung.
Die Stadthalle war bestens herausgeputzt, denn es galt, die Stadtwerdung der Töpferstadt zu feiern. Bürgermeister Michael Merz, der eine Vielzahl von Gästen willkommen heißen konnte, bekannte, dass er mit Stolz, Dankbarkeit und auch mit Demut auf ein Ereignis zurückblicke, das Ransbach-Baumbach geprägt habe. Die „Ehe“ zweier Gemeinden 1969 sei zunächst auf wenig Gegenliebe unter den Bürgern gestoßen, doch sie sei eine echte Verbindung geworden. Nicht zuletzt durch die Ernennung der Doppel-Gemeinde Ransbach-Baumbach zur Stadt, so Merz.
„Die Stadterhebung war ein Meilenstein. Schon deshalb, weil die Bürgermeister Ludwig Steinebach und Gottfried Dahm an die Stadt geglaubt haben“, unterstrich Michael Merz. „Wir sind eine prosperierende Stadt, in jeder Beziehung, doch es gibt auch in der Zukunft noch vieles zu tun“, sagte der Bürgermeister, der bei seiner Festrede auch die 40-jährige Partnerschaft mit Pleurtuit in Frankreich hervorhob. In vier Jahrzehnten habe sich eine bereichernde Verbundenheit entwickelt. „Es ist schön, dass unsere französischen Freunde heute Abend gemeinsam mit uns feiern“, betonte Michael Merz.

Bei einer derartigen Feier dürfen auch illustre Gratulanten nicht fehlen. Allen voran der Landtagspräsident von Rheinland-Pfalz und in Personalunion Präsident des Partnerschaftsverbandes „Quartett“ Rheinland-Pfalz, Hendrik Hering. Er würdigte das, was in Ransbach-Baumbach in den zurückliegenden Jahren als Stadt geleistet wurde. Hering hob das Engagement der Ransbach-Baumbacher um die internationale Freundschaft besonders hervor. Man habe seinerzeit Vorbehalte überwunden und einfach gesagt, „wir machen das“. Eine tolle Entscheidung, die Hendrik Hering mit Urkunden des Partnerschaftsverbandes für die Stadtoberhäupter untermauerte. Er hatte auch einige „Ehrenmedaillen in Gold“ im Gepäck. Damit wurden die um die Partnerschaft besonders verdienten Persönlichkeiten Gerlinde Schüler-Rat, Heinzwilli Winkens, der 30 Jahre Vorsitzender des Partnerschaftsausschusses war, und der ehemalige Bürgermeister von Ransbach-Baumbach, Gottfried Dahm, dem die Partnerschaft immer am Herzen lag, belohnt.
Landrat Achim Schwickert gratulierte in seiner bekannt jovialen Art den „Boomern und Raasbern“ zum Stadtjubiläum und meinte, dass die Entwicklung der Töpferstadt bei allen Schwierigkeiten, die eine Kommune durchlebe, sehr gut gelungen sei. Die Glückwünsche des Westerwaldkreises bekräftige der Landrat mit einer Urkunde. Als weitere Gratulanten bescheinigten die Bundestagsabgeordnete Tanja Machalet und die Landtagsabgeordnete Jenny Groß der „Jubiläumsstadt“ Mut und Kreativität bei der Entwicklung einer Stadt, die sich auch der Migration nicht verschließe.

Nach weiteren Grußworten der stellvertretenden Bürgermeisterin und Vorsitzenden des Partnerschaftsausschusses von Pleurtuit, Marie-Therése Huberson, die die Verbindung eine Partnerschaft des Herzens und ein gelungenes menschliches Abenteuer nannte, der Entente-Vertreterin Marianne Lamotte und der Vorsitzenden des Partnerschaftsausschusses von Ransbach-Baumbach, Gerlinde Schüler-Rat, mündete der Festabend in den „Unterhaltungsteil“, bei dem Tenor Johannes Kalpers, ein „Raasber Jung“, wie er sagte, mit seiner Partnerin am Klavier, Eveline Hannappel, die Chansonnette Gabrielle Draudt und der Saxofonist Andreas Nilges für musikalische Unterhaltung sorgten. Ein ästhetischer Augenschmaus war an dem Abend eine Tanzgruppe aus Pleurtuit. Wie sang Johannes Kalpers „What a wonderful world“. Das bekräftigte ein Gast so: „Was für ein wundervoller Abend – dem bedeutenden Anlass entsprechend.“
