Der Wäller Alleenweg, also der rund zwölf Kilometer lange barrierefreie Radweg entlang der ehemaligen Bahntrasse Wallmerod-Westerburg, soll bis Ende August dieses Jahres realisiert sein. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Verbandsgemeinden Wallmerod und Westerburg (wir haben berichtet).
Dazu wurde im März der Auftrag zum Wegebau (rund 80.000 Euro) vergeben. Gegenüber der ursprünglichen Planung sind jedoch nun Änderungen nötig. Denn eine erneute Überprüfung hat gezeigt, dass die bisherige Wegeplanung nicht barrierefrei wäre (aufgrund aktualisierter Richtlinien für barrierefreie Radwege). Knackpunkt ist, dass die Steigungen und Gefällevorgaben im Bereich Bilkheim nicht eingehalten werden. Also musste noch einmal überplant werden, wie die Senke bei Bilkheim entsprechend ausgeglichen werden soll. Für diesen Wegabschnitt seien allein rund 400 Kubikmeter Erdbewegungen nötig, machte Lütkefedder deutlich.
Ein weiteres Ergebnis der Überprüfung ist, dass die ursprünglich einmal vorgesehenen Leuchtstreifen nicht erforderlich sind, stattdessen reichen Beschilderungen aus. Außerdem reicht für die Barrierefreiheit des Wäller Alleenweges eine Toilettenanlage aus (in Mähren), da eine barrierefreie Toilettenanlage nur alle 25 Kilometer erforderlich ist. Ruhebänke und Rastmöglichkeiten sind in ausreichendem Maße eingeplant, auch dafür gibt es strikte Kriterien, die ein barrierefreier Weg erfüllen muss: Ruhebänke sind mindestens alle vier bis fünf Kilometer erforderlich, Rastmöglichkeiten alle zehn bis zwölf Kilometer.
Um das Projekt so schnell wie möglich zu realisieren, wurde der Auftrag für den zusätzlichen Wegebau bereits in einer Eilentscheidung vergeben. Dafür sind rund 76.000 Euro nötig. Die VG Wallmerod hat als Projektträger bereits einen entsprechenden Änderungsantrag bei der ADD (über LAG) für das Leader-Projekt gestellt, die Genehmigung liegt vor. Damit kann der barrierefreie Weg bis Ende August realisiert werden. Nicht vergeben wird der Auftrag für die WC-Anlage in Sainscheid; sie wird aus dem Projekt genommen und zu einem eigenständigen Projekt. Wie Lütkefedder weiter dazu informierte, sei der Verbandsgemeinde Westerburg für diese Anlage in Sainscheid aber eine Förderung aus der Dorferneuerung in Aussicht gestellt. Der Beschluss für diese WC-Anlage in Sainscheid könne ebenfalls zeitnah umgesetzt werden.
Mit der neuen Variante werden nun alle Erfordernisse an die Barrierefreiheit erfüllt – und der Zeit- und Kostenrahmen wird eingehalten. „Wir kriegen das hin, wir können den barrierefreien Alleenweg realisieren“, fasste Lütkefedder den Stand der Dinge zusammen. Die Gesamtkosten betragen 395.000 Euro. Die Eigenanteile der Verbandsgemeinden werden gegenüber der ursprünglichen Variante sogar geringer; sie reduzieren sich um 60.000 Euro auf 128.500 Euro, sodass von der VG Wallmerod knapp 80.000 Euro und von der VG Westerburg rund 49.000 Euro zu zahlen sind, der Rest wird gefördert.