Zunächst wurde überlegt, ob in Kooperation eine regelmäßige Arbeitsgemeinschaft an der Grundschule angeboten werden kann. Da die Vereinsmitglieder aber alle berufstätig sind, musste die Idee verworfen werden. Den sportlichen Projekttag hat der Mountainbike-Verein aber gern zusammen mit der Schule auf die Räder gestellt. Rund 70 der etwa 120 Dritt- und Viertklässler haben in vier Gruppen und an den vier präparierten Stationen rund um die Grillhütte im Horresser Wald am Training teilgenommen.
Wer kein eigenes Rad hat oder sich das Mountainbiken nicht zugetraut hat, sah beim Training zu und feuerte die Mitschüler an. Ziel der Aktion: Die Fahrradbeherrschung der Kinder verbessern. Schulleiter Gleis erläutert: „Es gibt die Jugendverkehrsschule, da geht es aber mehr um Verkehrserziehung. Bei diesem Projekttag soll aber das Gleichgewicht der Mädchen und Jungen geschult werden, die Kinder sollen lernen, kleine Parcours zu fahren und auch Slalomstrecken zu meistern.“
Dass dies dringend nötig ist, bestätigt auch Schatzmeister Boris Rücker von den Mons Tabor Trail Doctors beim Gespräch mit der WZ. „Wir sehen, dass einige Kinder schon Probleme haben, über Schotter zu fahren oder kleine Hügel mit dem Rad zu erklimmen. Das Training hier ist auch eine super Übung, um im Straßenverkehr sicherer zu werden.“ Überschattet wurde der Projekttag vom Unfall eines Jungen, der sich wohl das Knie verrenkt hat und mit dem Krankenwagen abgeholt werden musste. „Es ist so schade, dass etwas passiert ist,“, bedauert der Schulleiter und hofft, dass es seinem Schützling bald besser geht.
Der Verein Mons Tabor Trail Doctors wurde aus der verrückten Idee einer Gruppe von Mountainbikern, einen Trail im Köppelgebiet zu bauen, im Oktober 2020 gegründet. Viele Radkilometer später sind die Mitglieder diesem Ziel noch nicht näher gekommen, der Stadtrat hat dem Ansinnen erst jüngst eine Absage erteilt. Doch die Mountainbiker wollen nicht aufgeben. Bis es so weit ist, soll der Verein ausgebaut werden, um „die“ Institution in Sachen Mountainbike im Westerwald zu werden.
Zudem wollen die 39 Mitglieder im Alter von 10 bis 65 Jahren ein aktives Vereinsleben mit Austausch und Ausflügen weiter aufbauen, mit Gemeinden und Initiativen (etwa dem Stadtwald Koblenz sowie dem Wäller Fahrradkongress) zusammenarbeiten, um die Interessen der Mountainbiker in der Region voranzutreiben und künftig legale Trails im Westerwald unter Berücksichtigung des Naturschutzes anlegen. „Es geht uns um die Imageverbesserung der Mountainbiker in der Öffentlichkeit“, so Boris Rücker. In Zukunft möchten der Verein zudem monatlich ein Jugendtraining anbieten.
Weitere Informationen gibt es unter traildoctors.de