Montabaur – Mit einem Festakt auf Schloss Montabaur ist das Wirgeser Privatgymnasium Raiffeisen-Campus am Montagabend auf Schloss Montabaur feierlich eröffnet worden. Rund 200 Gäste aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft kamen in das neue Konferenzzentrum der Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG), um das landesweit erste private Gymnasium in Trägerschaft einer Genossenschaft offiziell einzuweihen.
Ein für den Westerwaldkreis bedeutendes Ereignis, denn die heimische Bildungslandschaft wird durch die Schulneugründung um einen „wichtigen Baustein“ reicher, wie Landrat Achim Schwickert vor der illustren Gästeschar – darunter die Landtagsabgeordneten Gabi Wieland (CDU) und Dr. Tanja Machalet (SPD), Kreistagsmitglieder, Bürgermeister und Vertreter von Verbandsgemeinden, Städten und Gemeinden sowie der ADG-Vorstandsvorsitzende Axel Kehl, Bankenvorstände und Unternehmer aus der Region – unterstrich. „In den vergangenen Monaten ist hier viel geleistet worden“, sagte Schwickert.
Den Initiatoren und Gründungsmitgliedern des Privatgymnasiums war es an diesem Abend ein besonderes Anliegen, Danke zu sagen für all die Unterstützung seitens des Landes, des Kreises, der Kommunalpolitik und der Banken, die den Raiffeisen-Campus erst möglich gemacht haben. „Mit der Gründung des Raiffeisen-Campus ist uns ein in Rheinland-Pfalz einmaliges Schulprojekt gelungen. Es ist das einzige private Gymnasium, das aus einer Elterninitiative entstanden ist und dessen Träger eine Genossenschaft ist“, sagte Dr. Jörn-Peter Kukuk, Vorstandsmitglied des Raiffeisen-Campus.
Ohne die Unterstützung der genossenschaftlichen Gruppe der Volks- und Raiffeisenbanken als „starke Finanzpartner“ sei das private Gymnasium nicht möglich gewesen, betonte Kukuk. Die DZ Bank und die WGZ Bank zählen ebenso wie die Westerwald Bank zu den Geldgebern der neuen Schule, die sich bis zur staatlichen Anerkennung zudem über monatliche Schulgebühren finanziert. „Die Schule ist kreditfinanziert. Wir sind auf Spenden angewiesen“, sagte Kukuk. Zugleich bedankte sich der Campus-Vorstand bei der Koch-Gruppe (Wirges) und der Westerwaldbank, die Stipendien für Campus-Schüler vergeben haben, sowie bei der ADG, der WHU Vallendar, bei der Verbandsgemeinde Wirges, bei Bildungsministerin Doris Ahnen und bei der Schulbehörde, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, für ihre Unterstützung und fachliche Begleitung. „Vor allem die Eltern haben großen Mut und Pioniergeist bewiesen. Sie teilen unsere Vision“, betonte Kukuk.
Auch Campus-Rektor Bernhard Meffert dankte persönlich allen, die das Gymnasium möglich gemacht und „viel Leidenschaft in das Projekt gesteckt“ haben. „Bildung ist nicht das Befüllen von Fässern, sondern das Entzünden von Flammen“, zitierte Meffert Heraklit und machte so das Selbstverständnis der Schule klar. „Man soll Denken lehren, nicht Gedachtes.“
Eva Caron-Petry, stellvertretende Leiterin der ADD, überbrachte die Glückwünsche von Bildungsministerin Doris Ahnen und würdigte die zügige Umsetzung des Projektes. Die ersten Gespräche haben im April 2010 stattgefunden, im Juni habe Ministerin Ahnen die neue Schule genehmigt. „Wir sagen Danke für ihr großes bildungspolitisches Engagement“, würdigte Caron-Petry den Einsatz der Gründungsmitglieder und Sponsoren.
„Wir sind froh über das Privatgymnasium“, betonte Michael Ortseifen, Bürgermeister der VG Wirges. Der Schulstandort Wirges werde dadurch maßgeblich gestärkt. Auch ADG-Chef Kehl gratulierte zur neuen Schule. „Bildung ist unser einziger Rohstoff.“, sagte er. Werner Böhnke, Vorstandsvorsitzender der WGZ Bank, sagte dem Raiffeisen-Campus in seiner bewegenden Festrede seine weitere Unterstützung zu. „Bildung ist die einzige bedeutende Ressource, die wir in unserem Land haben“, betonte Böhnke. Optimale „Bildungsangebote für unsere Kinder“ seien ihm und der WGZ Bank ein wichtiges Anliegen.
Von unserer Redakteurin Stephanie Kühr