Von 8 Uhr bis 14 Uhr holten die Beamten die Fahrzeuge mit drei Streifenwagen von der Autobahn, um sie und die Fahrer auf ihre Reisetüchtigkeit und Sicherheit zu überprüfen. „Dabei kommt es nicht darauf an, von wo die Fahrzeuge stammen, wir handeln nach dem Zufallsprinzip“, erklärte Tim Castor von der Autobahnpolizei. Von jedem aus dem fließenden Verkehr geholten Fahrzeug wurden dann zunächst die Papiere überprüft. Es wurde kontrolliert, ob der Fahrer einen gültigen Führerschein hat und ob eventuell nach ihm gefahndet wird. Hier stießen die Polizisten an diesem Tag tatsächlich auf einen Fahrer, der nur eine Kopie einer Fahrerlaubnis dabei hatte. Sie überprüften den Mann daraufhin genauer und erfuhren, dass ihm sein Führerschein entzogen worden war – und er deshalb nicht hätte fahren dürfen. Somit wurde eine Strafanzeige erstattet, und der Mann musste zunächst zur Befragung mit auf die Dienststelle. Wenn jedoch eine gültige Fahrerlaubnis vorlag, wurden lediglich die Ladung und deren Sicherung überprüft. Hierzu wurden von der Verkehrsdirektion Koblenz zwei Waagen gestellt, mithilfe derer zunächst die Belastung eines jeden Rades gewogen wurde. „Die meisten haben eine Überladung von ungefähr 10 bis 15 Prozent“, erklärte Erhard Grab von der Verkehrsdirektion. „Dann müssen wir die Fahrer auch nicht an der Weiterfahrt hindern, sondern sie lediglich verwarnen und aufklären.“ Manchmal sei es auch möglich, dass die Reisenden Wasser aus Tanks ablassen, wie zum Beispiel für die Toilette des Wagens, und damit ihr Gewicht um einiges verringern. Auch eine Überladung von 80 Prozent haben die Beamten bei solchen Ferienreisekontrollen schon gesehen, dann dürfen die Fahrer nicht weiterfahren. Dieses Jahr sei aber noch alles im Rahmen, versicherten sie. Außerdem sei es oftmals Unwissen, und nicht etwa Absicht, wenn die Fahrer ihren Wagen überladen. Deswegen hatten die kontrollierten Personen auch dieses Mal Verständnis für die Kontrollen. So auch Werner Schön, der bereits seit 14 Jahren mit dem Wohnmobil unterwegs ist. Die Kontrolle am Donnerstag war dennoch seine erste. Da er sehr auf seine Beladung und die Sicherheit achtet, gab es an seinem Fahrzeug nichts zu beanstanden. „Man sieht ja, wie viele Unfälle passieren“, sagte er. Deshalb sorgt er vor und sichert alles den Regeln entsprechend.
„Das zulässige Gesamtgewicht deckt sich oftmals fast mit dem Leergewicht der Wohnanhänger“, erklärte in diesem Zusammenhang Marcell Daubach, der mit der Einsatzleitung betraut war. Selbst wenn die Fahrer das zulässige Gesamtgewicht ihres Anhängers oder Wohnmobils kennen, wäre es oftmals schwer einzuschätzen, ob die Beladung dieses Gewicht überschreitet. Zudem sind in Wohnmobilen oder -anhängern auch viele Staumöglichkeiten wie Schränke und Regale, die zum Bepacken geradezu einladen. Da die Wenigsten ihr Fahrzeug vor dem Urlaub zum Wiegen fahren und dies zu Hause nicht möglich ist, gibt es sehr viele Überschreitungen des Höchstgewichts, berichtete die Polizei. Grab betonte jedoch die hohe Bedeutung einer richtigen Ladungssicherung: „Bei einer Vollbremsung kann schon eine Wasserflasche sonst zum Geschoss werden, das Insassen verletzt und die Frontscheibe zerstört.“ Bei sehr starker Überladung steigt außerdem das Risiko, dass nicht mehr rechtzeitig gebremst werden kann oder die Bremsen versagen.