Theater Pinocchio '90 begeistert Publikum in Ransbach-Baumbach
Pinocchio '90 in Ransbach-Baumbach: Weihnachtsfeier im Hühnerstall
Ein Hühnerstall ist für eine Weihnachtsfeier nicht unbedingt die allererste Adresse. Doch auf der Bühne in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach war am Sonntagnachmittag ein Hühnerstall Dreh- und Angelpunkt für das Musical der etwas anderen Theatergruppe Pinocchio '90. Foto: Hans-Peter Metternich
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Ransbach-Baumbach. Ein Hühnerstall ist für eine Weihnachtsfeier nicht unbedingt die allererste Adresse. Doch auf der Bühne in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach war am Sonntagnachmittag ein Hühnerstall Dreh- und Angelpunkt für das Fest, das normalerweise in heimeligen Stuben mit Gesang und Geschenken gefeiert wird.

Aber was ist bei der Theatergruppe Pinocchio '90 schon alltäglich? Die etwas andere Theatergruppe aus Elz besticht schon seit mehr als zweieinhalb Jahrzehnten mit Musicals und Schauspiel seine Fans. Deshalb darf Weihnachten durchaus auch einmal etwas anders, nämlich im Hühnerstall – mit Gesang und einem mysteriösen Geschenk – gefeiert werden. „Die Idee zu diesem Musical hatten vor rund sechs Jahren Maria und Mattias Zorn, die das Drehbuch für die Geschichte geschrieben haben“, erklärte der Vorsitzende Peter Kirchberg gegenüber unserer Zeitung, ehe er die „Hühnerschar“ für ihren großen Auftritt in den Stall, will heißen, auf die Bühne schickte. Das Musical, das Groß und Klein gleichermaßen anspreche, sei in dieser Form einzigartig, so Kirchberg, der betonte, dass die Handlung und die Lieder die gesamte Pinocchio-Truppe von mehr als 20 Kindern im Alter zwischen vier und elf Jahren bis hin zum großen Pinocchio-Chor mit einbeziehe.

Weit mehr als 40 große und kleine Darsteller, bei denen die Küken die Hauptrolle spielten, richteten für die Weihnachtsfeier singend, tanzend und spielend den Hühnerstall her, weil die Frau des Bauern den Weihnachtsstress satt hatte, und das Fest einfach ignorieren wollte.

Da hatte sie aber die Rechnung ohne die Hühnerschar und den musikverliebten Bauern gemacht. Dabei drehte sich alles um die Frage „Wer ist Weihnachten?“, über deren Antwort die Küken im wahren Wortsinn lange brüteten, bis sie erkannten: Weihnachten ist einfach schön.

In die Handlung, bei der neben großen und kleinen Hühnern auch Fuchs, Katze und Maus durch den Hühnerstall schlichen, waren viele internationale und natürlich auch deutsche Weihnachtslieder eingebettet. Mal solo, mal im Duett und vor allem im Pinocchio-Chor erklangen so bekannte Lieder wie „Leise rieselt der Schnee“, „White Christmas“, „Still, still, still“ oder „Winter Wonderland“, die als Ohrwürmer einfach zur Advents- und Weihnachtszeit gehören.

Etliche Zuschauer hätten sich allerdings mehr deutsche Lieder bei „Weihnachten im Hühnerstall“ gewünscht, besonders wegen der Vielzahl von Kindern unter den Zuschauern. „Das Stück war für Kinder eher ungeeignet, nicht zuletzt wegen der vielen englisch gesungen Lieder, und der Chor, der wirklich toll sang, konnte kleine Kinder auch nicht wirklich begeistern“, resümierte eine wenig überzeugte Oma. Dennoch, was die Pinocchio-Truppe mit Gesang und Tanz auf die Bühne zauberte, wurde dem Anspruch früherer Auftritte durchaus gerecht. Die aufwendig und fantasievoll geschneiderten Kostüme, die Choreografien, die professionelle Licht- und Tontechnik und nicht zuletzt das Bühnenbild trugen das Ihre dazu bei. Als schließlich zum krönenden Abschluss der Weihnachtsfeier im Hühnerstall „Stille Nacht“ erklang, musste selbst die stressgeplagte Bauersfrau feststellen: Weihnachten ist schön.

Von unserem Mitarbeiter Hans-Peter Metternich

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