Zauberhaftes Weihnachtsmärchen
Petermännchen-Ensemble verzückt Publikum mit Klassiker
Opulenten Kostüme, große Schauspielkunst und ein abwechslungsreiches Bühnenbild charakterisieren die Inszenierung des Märchens "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" des Petermännchen-Theaters. Foto: Röder-Moldenhauer
Röder-Moldenhauer

Auch wenn es noch etwas dauert, bis das erste Türchen am Adventskalender geöffnet wird, so bietet das Petermännchen-Theater mit seinem neuen Märchenstück bereits jetzt eine besonders kunst- und stimmungsvolle Einstimmung auf Weihnachten.

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In freudiger Erwartung strömten am Wochenende zahlreiche Besucher ins ausverkaufte Kleine Haus in Rothenbach. Das Petermännchen-Theater hatte zur Premiere seines neuen Weihnachtsmärchens geladen. Mit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ hat der engagierte Verein einen zauberhaften Klassiker ausgewählt, der für viele Menschen zum Advent dazugehört wie der Kranz mit seinen vier Kerzen.

Aschenbrödel und ihre beiden befreundeten Tauben: Sie eroberten die Herzen des Publikums. Foto: Röder-Moldenhauer
Röder-Moldenhauer

Gerade in unsicheren Zeiten geben Märchen Halt und Orientierung, da sie einer klaren Einteilung in Gut und Böse unterliegen. Sie verströmen Hoffnung, dass das Gute am Ende siegt. Damit üben sie auf Kinder und Erwachsene gleichermaßen eine große Faszination aus. Vor diesem Hintergrund bietet das Petermännchen-Theater mit seiner Inszenierung eine willkommene Blaupause in einer turbulenten Epoche – und natürlich eine sinnliche wie fantasievolle Einstimmung auf Weihnachten.

Hohe Schauspielkunst, opulente Kostüme und ein abwechslungsreiches Bühnenbild

Das Ensemble brilliert hierbei über circa zwei Stunden mit hoher Schauspielkunst, opulenten Kostümen und einem abwechslungsreichen Bühnenbild. Obwohl die Handlung um das arme Mädchen Aschenbrödel, das unter der Unterdrückung seiner Stiefmutter und seiner Stiefschwestern leidet, schließlich aber durch die Liebe des Prinzen doch noch zu seinem Glück findet, als bekannt vorausgesetzt werden kann, löst sie durch die gekonnte Interpretation des Westerburger Vereins in der Version von Uli Jäckle aufs Neue starke Gefühle aus.

Das sind die Akteure des Stücks

Sie wirken im Stück „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ mit: Veronika Schneider (Aschenbrödel), Sika Michel (Gutsherrin), Julia Hahn (Dorchen), Isabella Thoma (Drizella), Ole Warncke (Prinz), Jürgen Elsenbroich (König), Ute Thoma (Königin), Simon Koch (Lehrer), Lilian Kolb (Taube 1), Mia Thoma (Taube 2), Carina Sauer (Magd), Emil Dohrmann (Vincek), Carolin Kreckel (Marschall), Maja Nilges, Johanna Kreckel, Charlotte Ferger und Abigail Kolb (Heiratskandidatinnen). Das Regieteam bilden: Alex Groth, Saskia Wolf und Ute Thoma. Zum Gelingen der Produktion trägt zudem ein großes Team hinter den Kulissen bei. Dazu gehören unter anderem: Bühnenbau, Bühnenbild, Maske, Requisiten, Kostüme, Technik, Souffleur, Werbung, Theken- und Kassendienst. nh

Das Publikum erträgt zunächst schweren Herzens mit Aschenbrödel alle Demütigungen durch die Stieffamilie. Die Zuschauer leiden mit, wenn das liebevolle Mädchen mit Arbeit zugeschüttet und verspottet wird. Umso befreiter können die Gäste auflachen, wenn den Bösen Missgeschicke passieren. Als Gegengewicht zum harten Alltag Aschenbrödels sorgen auch die Eskapaden des Prinzen, der nicht erwachsen werden möchte, und seiner königlichen Eltern für Heiterkeit. Als dann die Liebe zwischen Königssohn und Aschenbrödel siegt und mit dem ersten leidenschaftlichen Kuss des herrlichen Paares der Vorhang fällt, sind die Besucher von der Romantik des Augenblicks ergriffen.

Starke Einheit der Generationen sichert den Bühnenerfolg

So wie das Stück Groß und Klein im Publikum begeistert, so generationenübergreifend ist auch das Ensemble auf der Bühne, das als starke Einheit den Erfolg garantiert: Erfahrene Darsteller strahlen Beständigkeit und Stabilität aus, Nachwuchskräfte wie Lilian Kolb und Mia Thoma als entzückende Täubchen erobern die Herzen der Zuschauer wortwörtlich im Flug.

Zwischen Aschenbrödel und dem Prinzen ist es Liebe auf den ersten Blick. Foto: Röder-Moldenhauer
Röder-Moldenhauer

Und dann ist da natürlich das Aschenbrödel, gespielt von Veronika Schneider: Ihr gelingt es, die geheimnisvolle Aura, den Charme und den Witz des filmischen Vorbilds Libuse Safránková aus der bekannten Produktion von Václav Vorlícek und Frantisek Pavlicek ins Kleine Haus zu transportieren. Dabei ist die Figur durchaus ambivalent: Einerseits ist da das seiner Rechte beraubte, verarmte Mädchen, das andererseits seinen Stolz bewahrt, intelligent und humorvoll ist und für seine Herzenswärme belohnt wird.

Gute und böse Charaktere: Darsteller füllen Rollen wunderbar aus

So überzeugend, wie Veronika Schneider das Gute verkörpert, so gekonnt stellt Sika Michel als hinterlistige Stiefmutter die böse Widersacherin dar. Auch alle weiteren Darsteller füllen ihre Rollen wunderbar aus.

Die für ein Amateurtheater herausragenden schauspielerischen Leistungen werden durch geschickt gewählte Kniffe der Regie - wie etwa die von Zauberhand herabschwebenden Kleidungsstücke für Aschenbrödel oder das Einfrieren des übrigen Geschehens, wenn die Täubchen in Aktion treten – noch betont. Die begleitende Musik von Karel Svoboda aus der berühmten Filmvorlage verstärkt die Emotionen des Publikums, das dabei ins Träumen und Schwärmen gerät.

Lang anhaltender Applaus ist der verdiente Lohn für großartige Leistung

Der lang anhaltende Applaus der Premierengäste für das großartig aufspielende Ensemble war mehr als gerechtfertigt. Auch alle weiteren Vorstellungen an den kommenden Wochenenden im Kleinen Haus sind bereits ausverkauft. Lediglich für die Aufführungen in der Stadthalle Westerburg am Freitag und Samstag, 6./7. Dezember, gibt es noch Karten. Beginn ist jeweils um 17 Uhr.

Weiter Infos unter: www.petermaennchen-theater.de

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