Sowohl grafisch als auch textlich haben Mitwirkende bekannte Passagen aus dem Alten und Neuen Testament frisch interpretiert
Passagen frisch interpretiert: Bildband zeigt Bibelstellen in neuer Gestalt
Martin W. Ramb (links), Chefredakteur des Limburger Magazins für Religion und Bildung „Eulenfisch“, und Ralf Stammberger, Leiter des Dezernats Schule und Bildung im Bistum Limburg, stellen den neuen Bildband „Die Bibel in Formen und Farben“ der Öffentlichkeit vor.
Hans-Peter Metternich

Mittlerweile liegt der im Oktober des vergangenen Jahres erschienene Bildband „Die Bibel in Formen und Farben“ schon in der zweiten Auflage vor. Wie oft die Bibel illustriert, einzelne Bibelszenen gemalt oder in Stein gemeißelt wurden, ist wohl kaum noch zu zählen. Und doch gibt es – bei der Unmenge an Darstellungen – mit dem Band der Grafik-Designerin Cornelia Steinfeld einen neuen visuellen Zugang zu dem Buch der Bücher.

Die selbstständige Grafikerin und freischaffende Künstlerin Steinfeld, deren Arbeiten mit zahlreichen Designpreisen ausgezeichnet wurden, darunter IF-Awards, Red-Dot-Awards sowie eine Auszeichnung des Art Director Clubs für Deutschland, lebt mit ihrer Familie in Mülheim an der Ruhr.

„Neben den Grafiken, die jeweils eine ganze Seite einnehmen, sind Gedanken, Impulse und lyrische Texte Herzstück der Neuerscheinung des Buches ‚Die Bibel in Formen und Farben‘.“

Martin W. Ramb über den Inhalt des Buches

Mit dem Buch wird ein Bogen von Nordrhein Westfalen nach Limburg und in den Westerwald gespannt: Cornelia Steinfeld agiert als Grafikerin des Limburger Magazins für Religion und Bildung „Eulenfisch“, dessen Chefredakteur Martin W. Ramb aus Höhr-Grenzhausen kommt. Etliche Autorinnen und Autoren haben an dem Buchprojekt mitgearbeitet und mit ihren Beiträgen einen neuen Zugang zur Bibel beigesteuert.

Deren Beiträge spiegeln die Vielfalt diakonal-kirchlichen Handels wider. Darunter sind lyrische Texte, religionspädagogische Ansätze, theologische Beiträge oder Gebete. Zu den Autoren zählen unter anderen Pfarrer Andreas Fuchs, Hadamar, Prof. Dr. Ursula Rieke, Höhr-Grenzhausen, Schwester Simone Weber von den Armen Dienstmägden Jesu Christi, Dernbach, Ramb selbst, Inge Rocco und Ralf Stammberger, Montabaur, sowie Jochen Straub, Staudt.

Texte in geometrische Formen umgewandelt

„Ich habe über 40 Texte aus der Bibel in wenige geometrische Formen und Farben umgewandelt“, so einfach erklärt Cornelia Steinfeld die Idee zu ihrem Buch. Neben den Grafiken, die jeweils eine ganze Seite einnehmen, sind Gedanken, Impulse und lyrische Texte Herzstück dieser Neuerscheinung. Dabei seien die Autorinnen und Autoren so ausgewählt, dass auch deren Texte einen neuen Zugang zur Bibel beisteuern. Ordensschwestern, Kita-Mitarbeiter, Pfadfinderinnen, Seelsorger oder Hochschulprofessorinnen habe Steinfeld für ihr Buchprojekt angefragt, um die Vielfalt der Kirche abzubilden, erzählt Martin W. Ramb, der die öffentliche Aufmerksamkeit auf dieses Projekt lenken will, im Gespräch mit unserer Zeitung.

„Herausgekommen sind unverbraucht neue Texte zu den Bildern, die auf den zweiten Blick viel über den Kern der biblischen Geschichte aussagen“, lenkt Cornelia Steinfeld das Augenmerk auf den Inhalt des Buches. Die Auswahl der Formen sei dabei genau durchdacht, ebenso wie grafische Parallelen bei Szenen aus dem Alten und Neuen Testament kein Zufall seien, so die Diplom-Grafikerin, die sehr bekannte Bibelszenen so weit grafisch reduziert hat, dass letztlich nur geometrische Formen und wenige Farben übrig geblieben sind. Die unverbrauchten Texte, die einen neuen Zugang zur Bibel schaffen, reduzieren die 44 Elemente aus dem Alten und Neuen Testament ebenso wie die Grafiken auf das Wesentliche.

Illustrationen werden ausgestellt

So findet Pfarrer Andreas Fuchs in der „Taufe Jesu“ Hoffnung, wenn es ihm mal schlecht geht, Jochen Straub sieht in dem „Bibeltisch“ und den „Heutetisch“ beim Letzten Abendmahl Parallelen zwischen einst und jetzt, Ursula Rieke und Schwester Simone Weber fokussieren ihre Gedanken auf Jesu Himmelfahrt, und Inge Rocco reduziert das Hohelied der Liebe auf zwölf markante Worte.

Das Buch, das viele Menschen aller Altersstufen anspricht, kann vielfältig genutzt werden: als Meditationsgrundlage, für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, als Impulseinstieg für Workshops oder als Gesprächsstoff in der Familien- und Trauerarbeit. Die Illustrationen werden im Mai in einem der Bunker des Kunst-, Kultur- und Naturzentrums B-05 im Montabaurer Stadtwald bei Horressen ausgestellt (Termin wird noch bekannt gegeben).

Erschienen ist der Bildband „Die Bibel in Formen und Farben“ im Verlag Schnell und Steiner. Es kann nun über den Buchhandel erworben werden.

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