Griechisches Restaurant schließt Mitte Februar in Ransbach-Baumbach die Pforten - Aber es gibt auch eine gute Nachricht
Pacht erhöht: Cavo Doro sucht neuen Standort
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Renata Wozniarska (links) und Nikos Panagiotaros betreiben zusammen mit Tochter Athanasia seit fünf Jahren das Cavo Doro in Ransbach-Baumbach. Das griechische Restaurant sucht nun einen neuen Standort. Foto: Camilla Härtewig
Camilla Härtewig

Ransbach-Baumbach. Die Gerüchteküche brodelte in Ransbach-Baumbach. Nun ist klar: Das beliebte griechische Restaurant Cavo Doro zieht Mitte Februar an einen neuen Standort. Letztmalig geöffnet ist am 16. Februar.

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Es ist ein Schritt, den die Pächter Nikos Panagiotaros und Renata Wozniarska bedauern. Denn in dem Gebäude unterhalb des Schwimmbads in der Töpferstadt herrscht immer Hochbetrieb. Die Pacht sei aber im Sommer deutlich erhöht worden. „Das ist zu viel für uns“, sagt Nikos Panagiotaros.

Vor fünf Jahren hat das Ehepaar das Lokal vom Vorgänger Theofanis Zafiratos übernommen. Dieser siedelte mit seinem Restaurant Fanissimo nach Westerburg über. Nikos Panagiotaros war zuvor langjähriger Chefkoch, seine Frau Renata ist ebenfalls Köchin im Betrieb. Kurz darauf traf sie die Corona-Pandemie. Diese Zeit mit den Lockdowns und den zeitweisen Schließungen der Gastronomiebetriebe war eine Herausforderung. „Aber wir haben das überstanden, vor allem durch den umfassenden Lieferservice, den wir angeboten haben.“

Seitdem boomt das Restaurant mit gutem Service und leckerer griechischer Küche. Zehn Personen arbeiten in Vollzeit, Teilzeit und als Minijobber im Cavo Doro. Ohne Reservierung haben Gäste kaum eine Chance, einen Tisch in dem modernen und geschmackvoll dekorierten Restaurant zu bekommen. 70 Personen haben Platz im Inneren. In der wärmeren Jahreszeit sitzt man gemütlich auf der großen Terrasse.

2013 siedelte Nikos Panagiotaros zu Verwandten nach Deutschland über, nachdem er viele Jahre lang in Athen ein eigenes Restaurant betrieben hatte. „In meinem Heimatland gab es eine ökonomische Krise, die Arbeitslosigkeit war enorm, die Preise stiegen ins Astronomische. Niemand hatte mehr Geld, um essen zu gehen.“ Er hoffte, im Westerwald sein Glück zu finden. Und das tat er. Seine Frau und die beiden Töchter kamen nach. Neues Land, neue Sprache – dies erforderte von allen viel Mut. Bereut hat die Familie den Schritt nicht. Sie lebt in einem kleinen Dorf in der Verbandsgemeinde Ransbach-Baumbach. Für die gebürtige Polin ist dies bereits der zweite Neuanfang. Im Urlaub in Griechenland verliebte sie sich einst in Nikos, heiratete und baute sich dort ein Leben auf. Dann ging es nach Deutschland. Eine immense Umstellung nach quirliger Großstadt, Sonne, aber auch viel Lärm und Verkehr. „Ich liebe die Natur, die Ruhe, das viele Grün“, sagt Renata Wozniarska. „Wir fühlen uns hier Zuhause.“ Das Paar und Tochter Athanasia, die das Restaurant in ferner Zukunft übernehmen möchte, hoffen, dass ihnen die Stammkunden treu bleiben werden.

„Wir haben so einen netten Kontakt, und viele wollen uns helfen, ein neues Restaurant zu finden. Weitere Tipps brauchen wir aber nicht.“ Die Familie schaut sich derzeit nach Alternativen im Umkreis von 20 Kilometern um. „Wir entscheiden nun in aller Ruhe, wohin wir ziehen werden. Denn weiter geht es auf alle Fälle. Wir möchten ein genauso schönes und modernes Restaurant eröffnen, wie wir es hier in Ransbach-Baumbach haben. Es tut uns sehr leid, die Stadt zu verlassen. Wir geben rechtzeitig bekannt, wo unsere Gäste uns in Zukunft finden werden“, versichert Nikos Panagiotaros.

Von Camilla Härtewig

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