Das ehrenamtliche Museumsteam um Vorsitzenden Peter Noll hat ganze Arbeit geleistet. Ralf Diedel vom Westerwald-Campus in Höhr-Grenzhausen moderierte die Eröffnungsfeier, bei der die Jugend des Siershahner Musikvereines aufspielte.
Zur Erinnerung: Mit dem Bundesprogramm „Neustart Kultur“ sollte auch das Bergbaumuseum in Siershahn wieder Fahrt aufnehmen. Nach Ausbruch der Pandemie im Frühjahr 2020 hat die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM) ein umfassendes Rettungs- und Zukunftsprogramm für den Kultur- und Medienbereich geschaffen, das mit Mitteln in Höhe von 2 Milliarden Euro hilft, den Kulturbetrieb und die kulturelle Infrastruktur dauerhaft zu erhalten. Davon profitierte auch das Deutsche Tonbergbaumuseum in Siershahn, um das sich der Tonbergbauverein Westerwald e.V. mit Sitz in Siershahn kümmert.
Der historische Tonabbau bis zum Zeitpunkt der Aufgabe der letzten Untertageanlage ‚Richard‘ bei Niederahr wird gänzlich in unserer Schachtanlage präsentiert.
Peter Noll, Vorsitzender des Museumsvereins Tonbergbauverein Westerwald
Der Verein beschäftigt sich mit der Geschichte der Tongewinnung vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Mit einer Fördersumme von rund 50.000 Euro wurde in 15 Monaten die Museumsanlage umgestaltet und in der Darstellung der Exponate und Informationen optimiert. Peter Noll legte den Gästen der Neueröffnung dar, was sich alles im Museum getan hat. „Das Tonbergbaumuseum, als eines der historischen Zeugnisse für die sich entwickelnde Industriekultur zu Beginn des 20. Jahrhunderts im unteren Westerwald hat seine Ausstellungsfläche mit der Integration der oberirdischen Räumlichkeiten der historischen Schachtanlage ‚Gute Hoffnung‘ verdoppelt.“
Themenkreise werden separat betrachtet
Die räumliche Trennung mache es jetzt möglich, zwei Themenkreise separat zu betrachten: "Der historische Tonabbau bis zum Zeitpunkt der Aufgabe der letzten Untertageanlage ‚Richard‘ bei Niederahr wird gänzlich in unserer Schachtanlage präsentiert. Der aktuelle Tonabbau mit all seinen vielfältigen Aufgaben und Facetten wird im Museumspavillon dokumentiert“, erläuterte Noll.
„Die Finanzierung des Vorhabens war letztendlich nur durch die Fördergelder aus dem Bundesprogramm ‚Neustart Kultur‘ möglich“, so Noll, der hervorhob, dass der Großteil der Ausgaben in die historische Schachtanlage, mit baulichen, den Besuch optimierenden Veränderungen und Verbesserungen, geflossen ist. Noll vergaß auch nicht, die hervorragende Unterstützung durch die Industriebetriebe der Region trotz der Rahmenbedingungen wie Corona, Wirtschaftskrise, Ukrainekrieg zu erwähnen und den Sponsoren zu danken.
Kulturgeschichte im Fokus
Die Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Westerwaldkreises, Katharina Schlag, lobte als erste Gratulantin die Leidenschaft der Mitglieder des Museumsvereins, die sich für das Museum stark machen und Besuchern alles über den Tonabbau und die Verarbeitung früher und heute nahebringen. Die VG-Bürgermeisterin Alexandra Marzi nannte die Einrichtung „ein prägendes Kleinod der Kulturgeschichte“, und Ortsbürgermeister Alwin Scherz bescheinigte den Akteuren des Museums ein „beispielhaftes Engagement bei der Neustrukturierung der Anlage“.
Der Geschäftsführer des Geoparkes Westerwald-Lahn-Taunus, Michael Volkwein, hatte neben den Glückwünschen ein „Geschenk“ mitgebracht: Das Tonbergbaumuseum hat nun den Status eines Geo-Punktes im Geo-Park-System. Volkwein stellte auch die Option in den Raum, die Grundschule Siershahn als Geoschule auszuweisen. Schulleiterin Petra Stumpf nahm dieses Angebot etwas überrascht aber auch dankbar zur Kenntnis. Sie versicherte, dass man den Kontakt zum Museum stets gerne pflegen werde.
Nach der Neueröffnung des Tonbergbaumuseums hatten die Besucher die Möglichkeit, sich bei Führungen ein umfassendes Bild von einem Museum zu machen, das in dieser Form, wie es heißt, weltweit einmalig ist.
Weitere Infos über das Museum und über Öffnungszeiten sind unter 02623/ 951.363 oder E-Mail info@tonbergbaumuseum.de möglich. Internet: www.tonbergbaumuseum.de
Außergewöhnliche Anlage: Das Tonbergbaumuseum als Geo-Punkt im Geopark
Mit der Neueröffnung des Tonbergbaumuseums in Siershahn hat die Anlage den Status eines Geo-Punktes erhalten. Als Geo-Punkt im Geo-Park-System Westerwald-Lahn-Taunus erhofft sich der Verein eine Vernetzung und eine bessere Werbung für das Museum. Durch die Beschriftung der Exponate und den Rundgang ist eine berührungsfreie Besichtigung möglich. Daneben werden weiter Führungen angeboten, wodurch man sich eine höhere Akzeptanz und mehr Besucher erhofft. Weiter strebt der Verein einen engen Kontakt zu den Schulen an, um als außerschulischer Lernort attraktiv zu werden. Das Tonbergbaumuseum in Siershahn hat sich auf die Fahnen geschrieben: Das Vergangene bewahren und weiter geben – das Aktuelle des modernen Tonabbaus interessierten Zeitgenossen näherbringen. „Der Verein verfügt dafür über fachkompetente Mitglieder“, wurde betont und gelobt.