Wallmerod/Westerburg – Eine neue Region entsteht im Westerwaldkreis. Unter der Initiative „Backesdörfer“ schließen sich neun Ortschaften aus den Verbandsgemeinden Wallmerod und Westerburg zusammen, um die Nahversorgung in den Dörfern nachhaltig zu verbessern. Wenn das ehrgeizige Projekt wie geplant umgesetzt wird, würden nicht nur die beteiligten Gemeinden profitieren, sondern die „Backesdörfer“ könnte auch über die Region hinaus eine Anziehungskraft entwickeln.
Die Initiative ist auf verschiedene Säulen aufgebaut. Zur Verbesserung der Nahversorgung in den teilnehmenden Gemeinden ist die Einführung „Mobiler Märkte“ geplant. Dabei sollen auch die Anbieter und Direktvermarkter vor Ort eingebunden werden. Um den Bürgern wieder Treffpunkt zum alltäglichen Austausch und zur Pflege sozialer Kontakte zu geben, sollen vorhandene Örtlichkeiten genutzt und neue Kommunikationszentren gesucht werden. Sinnvollerweise sollen die Treffpunkte mit den „Mobilen Märkten“ verknüpft werden. Dann könnten die Menschen den Einkauf auf dem Markt mit einem Gespräch bei einer Tasse Kaffee verbinden. Generell sollen die Vor-Ort-Aktivitäten zu einem Angebots-Netzwerk gebündelt werden. Dabei sollen beispielsweise auch die Senioren und Jugendtreffs eingebunden werden. Zwischen den einzelnen Orten erfolgt eine Abstimmung der geplanten Maßnahmen. Dies gilt auch für die Koordination von bestehenden Veranstaltungen. Darüber hinaus ist eine zentrale, gemeinsame Veranstaltung – im Gespräch ist ein großes Backesfest in allen Gemeinden an einem Wochenende – geplant. Unter der Überschrift „Backesdörfer“ kann so eine Regionalmarke entstehen, die eine gemeinsame Identität stiftet und in Zusammenhang mit der Dorferneuerungsinitiative „Leben im Dorf – Leben mittendrin“ der VG Wallmerod vermarktet werden kann. Dabei soll auch mit der bereits etablierten Marke „Kräuterwind“ zusammengearbeitet werden.
Die Organisation der Initiative soll in drei Teile gegliedert sein, wie Bürgermeister Lütkefedder erläuterte. Ein Steuerungskreis, bestehend aus den Vertretern der Verbands- und Ortsgemeinden, den Arbeitsgruppenleitern, Vertretern der Kreisverwaltung und externen Beratern, entscheidet über die Inhalte, die Finanzierung und die Beteiligung der Ortschaften. In Projekt- oder Arbeitsgruppen werden Konzepte erarbeitet, Finanzierungsvorschläge gemacht, Förderanträge gestellt und die Umsetzung koordiniert. Die fachliche Begleitung in Gestalt der Unternehmensberatung Bullitta aus Trier gibt Impulse und erstellt die Gesamtkonzeption.
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