Einen für die Kinder und Jugendlichen wichtigen Schritt hat jetzt der Stadtrat Westerburg getan: Das Gremium beschloss die Übernahme des ehemaligen Funktionsgebäudes des Westerwaldstadions für die zukünftige Unterbringung des Jugendzentrums (Juz). Zudem stimmte der Stadtrat dem Umbau des Funktionsgebäudes zu und ermächtigte den Stadtbürgermeister, die für die Realisierung des Vorhabens notwendigen Aufträge an den jeweils wirtschaftlichsten Bewerber zu erteilen. Wie es einmal aussehen wird und vor allem auch, welche Nutzungsmöglichkeiten es bieten wird, stellten Bianka Streller und Ramona Zirfas (Jugendzentrum) und Architektin Nicola Müller (Architekturbüro Schäfer, Westerburg) überzeugend vor.
Nach der Kostenschätzung des Architekturbüros belaufen sich die Kosten für das Vorhaben auf rund 450.000 Euro. Der Zuschuss der Else Schütz Stiftung beläuft sich auf 270.000 Euro. Erwartet werden darüber hinaus Fördergelder für effiziente Gebäude in Höhe von 20.000 Euro. Somit ergeben sich 160.000 Euro als Kosten für die Stadt.

Die Vereinbarung zwischen Stadt und Verbandsgemeinde besteht dahin, dass die Verbandsgemeinde (VG) in Westerburg das Jugendzentrum als zentralen Anlaufpunkt für Jugendarbeit betreibt sowie die Personal- und Sachmittel zur Verfügung stellt – und die Stadt hierfür geeignete Räumlichkeiten. Bislang ist das Juz noch in der Neustraße 39 beheimatet, allerdings ist es beispielsweise nicht barrierefrei, wie die Mitarbeiterinnen des Juz in ihrem Vortrag erläuterten. Seit dem Verkauf des ehemaligen Verwaltungsgebäudes im Jahr 2022 durch die Verbandsgemeinde wurde die Notwendigkeit einer neuen Unterbringung des Jugendzentrums diskutiert. Die Möglichkeit, das ehemalige Vereinsheim am Westerwaldstadion in das Eigentum der Stadt zu übernehmen und dauerhaft als Jugendzentrum zu nutzen, wurde entsprechend einem Antrag der CDU- und WuB-Fraktion ab Herbst 2022 umfassend geprüft.
Die VG hatte bereits im Vorfeld signalisiert, das Gebäude der Stadt für einen symbolischen Kaufpreis von 1 Euro zu überlassen, was mit einem Beschluss des Hauptausschusses der VG im Januar 2025 bekräftigt wurde. Nachdem nun der Stadtrat die Übernahme beschlossen hat, kann das Gebäude übertragen und möglichst rasch umgebaut werden.

Jugendzentrum soll in ehemaliges Sportlerheim ziehen
Gebäude soll für symbolischen Preis von der Verbandsgemeinde an die Stadt Westerburg übergeben werden. Gespräche mit TuS stehen noch aus.
Neuer Ort bietet neue Chancen
Wie Bianka Streller und Ramona Zirfas betonten, dient das Juz als zentraler Anlaufpunkt für den „Offenen Treff“ und Angebote der Jugendpflege. Der Bedarf ist demnach hoch und steigt stetig, eine weitere Zunahme der Besucherzahlen sei zu erwarten. In dem neuen Haus werden beispielsweise mehr Angebote im Freien möglich. Das künftige Gebäude hat zudem den Vorteil, näher an das Schulzentrum angebunden zu sein. Es wird im Vergleich zum alten Standort besser zu überblickende, helle und abschließbare Räume haben – und barrierefrei sein.
Die Zukunftsplanung unter dem Stichwort „Neuer Ort = Neue Chancen“ beinhaltet eine multifunktionale Erweiterung. So sei eine Nutzung der Räume durch andere Institutionen oder Kursangebote und somit eine generationenübergreifende Nutzung möglich. Eventuell könne auch eine Zusammenlegung des „Offenen Treffs“ mit der evangelischen Kirche erfolgen. Erweitert werden können auch die Kooperationen für Workshops und Tagesangebote.

Bauantrag soll zügig gestellt werden
Architektin Nikola Schäfer erläuterte, wie das Gebäude umgebaut werden soll. Herzstück des Ganzen wird ein großer Gruppenraum als offener Begegnungsbereich sein. Gestaltet werden soll ein neuer Hauptzugang. Über einen Flur gelangt man dann in die weiteren Räume. Jetzt sollten der Bauantrag gestellt und parallel der Rohbau ausgeschrieben werden, riet sie, damit ein Baubeginn noch in diesem Jahr möglich werde. Abhängig von der Baugenehmigung, könne dann Ende des Jahres mit dem Rückbau begonnen werden. Um Transparenz in allen Planungs- und Vergabeschritten zu erzielen, regte sie eine gemeinsame Arbeitsgruppe an, der sowohl Ratsmitglieder als auch die Verwaltung angehören sollten. Der Stadtrat war sich einig, ein kräftiges Wort bei dem Juz mitreden zu wollen.