Einheit erhält Gerätehaus und Einsatzwagen
Neues Fahrzeug, neues Gerätehaus: Niederelbert hat gleich doppelten Grund zur Freude
Erfahrene und junge Feuerwehrleute Niederelberts bilden ein Begrüßungsspalier, als das nagelneue Mittlere Löschfahrzeug (MFL) am neuen Gerätehaus an der Horresser Straße vorfährt. Am Pult „begrüßt“ Wehrführer Simon Brömel das Einsatzfahrzeug. Fotos: Hans-Peter Metternich
Hans-Peter Metternich

Niederelbert. „Das, was hier und heute passiert, ist ein historisches Ereignis, das in den beinahe 100 Jahren unseres Bestehens wohl einmalig ist: Die Einweihung unseres neuen Feuerwehrgerätehauses und gleichzeitig die Indienststellung eines nagelneuen Mittleren Löschfahrzeuges (MLF).“

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Der Stolz des Wehrführers der Freiwilligen Feuerwehr Niederelbert, Simon Brömel, ist in den Begrüßungsworten einer großen Gästeschar unüberhörbar. Es hatten sich neben den „Offiziellen“ viele Niederelberter und etliche Kameraden an der Horresser Straße eingefunden, um der Doppelzeremonie beizuwohnen.

Das neue Gebäude und das neue Fahrzeug sind eine gute Investition in die Zukunft. Sie dient dem Schutz der Bürger. Ich bin sicher, dass beides bei euch in guten Händen ist.

VG-Wehrleiter Jens Weinriefer

39 Aktive in der Einheit

In der Niederelberter Wehr stehen derzeit 39 Feuerwehrleute im aktiven Dienst (fünf Frauen und 34 Männer). Es gibt eine Bambinifeuerwehr mit elf Kindern, die Jugendfeuerwehr zählt derzeit zehn Jugendliche. Außerdem gibt es einen sehr aktiven Förderverein, den Freiwillige Feuerwehr/Spielmannszug Niederelbert 1925/27 unter dem Vorsitz von Sebastian Scherr. Andree Stein, der Erste Beigeordnete und Brandschutzdezernent der Verbandsgemeinde Montabaur, nannte die Einweihungsfeier und die Indienststellung des MLF ein „tolles Fest“. Sei doch ein solches Ereignis in der VG Montabaur kein alltägliches Unterfangen.

Beigeordneter beleuchtet Vorgeschichte

In seiner Rede schilderte Stein zunächst die Vorgeschichte zum Neubau des Gerätehauses: „Die Unterbringung der Feuerwehr im Rathaus in Niederelbert war zu klein und zu eng für die benötigten Fahrzeuge. Nach dem Beschluss des VG-Rates, einen Neubau am Ortsrand zu errichten, gingen mit der Suche nach einem geeigneten Grundstück etliche Jahre ins Land, bis Ende April 2022 der erste Spatenstich für das Projekt, das von Meffert Architekten aus Altendiez geplant und bauleitend realisiert wurde, erfolgen konnte“, berichtete Stein, der Zahlen und Fakten nannte. „Auf 400 Quadratmetern Gebäudefläche über zwei Geschosse gibt es – alles mit neuester Technik ausgestattet – im 2,4 Millionen teuren Projekt Platz für zwei Fahrzeuge, zwei Schulungs- und Gruppenräume, Küche, Büro für die Wehrführung, Werkstatt sowie Umkleide- und Sanitärbereiche mit Nebenräumen.“

Zusammenarbeit nicht immer reibungslos

Stein bescheinigte allen an der Planung zur Realisierung Beteiligten eine nicht immer ganz reibungslose, aber doch am Ende fruchtbare Zusammenarbeit. Die Bauzeit habe 26 Monate betragen, wobei es durch zwei Wasserschäden eine Bauverzögerung von rund neun Monaten geben habe, so Stein weiter. „Dieses neue Gebäude und das neue Fahrzeug sind eine gute Investition in die Zukunft. Sie dient dem Schutz der Bevölkerung. Ich bin sicher, dass Beides bei euch in guten Händen ist“, sagte Wehrleiter Jens Weinriefer den Niederelberter Wehrleuten. Ortsbürgermeisterin Carmen Diedenhoven nannte die Einheit, die neben ihrer hoheitlichen Aufgabe auch stets da sei, wenn es im Dorf etwas zu helfen gebe, „ein Beispiel für selbstloses, ehrenamtliches Engagement“.

Symbolische Schlüsselübergabe

Architektin Sonja Meffert vollzog die symbolische Schlüsselübergabe, ehe der katholische Pfarrer Steffen Henrich und Margit Chiera von der evangelischen Kirche Gottes Schutz und Segen für die Objekte und für alle, die hier ein- und ausgehen, erbaten. Am Ende der Einweihungsfeier wurden einige Wehrleute für ihre Verdienste durch den Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes, Michael Itzek, mit Urkunden und Ehrenzeichen belohnt: Sascha Berkessel (Ehrenzeichen in Bronze vom Landesfeuerwehrverband), Thomas Kilian und Stefan Weyand (Silber vom LFV) sowie Florian Bach (Ehrenkreuz in Silber von Deutschen Feuerwehrverband).

Neues Fahrzeug zeigt den „Elberter Gickel“

Die Freiwillige Feuerwehr Niederlebert hat gleich zwei Gründe zum Feiern: zum einen die Einweihung eines Gerätehauses, zum anderen die Indienststellung eines neuen Fahrzeugs. Die Wehr verfügt jetzt über ein sogenanntes Mittleres Löschfahrzeug (MLF). Das 220 PS starke MAN-Fahrzeug hat ein Gewicht von acht Tonnen, kann im Tank 1000 Liter Wasser aufnehmen und bietet Platz für sechs Feuerwehrleute. Wie Erster VG-Beigeordneter und Brandschutzdezernent Andree Stein bei der Einweihungsfeier mitteilte, kostet das Fahrzeug, das im Rahmen des Feuerwehrbedarfsplans der Verbandsgemeinde beschafft worden sei, 296.000 Euro. Zuschüsse beim Land seien beantragt, die Höhe stehe aber noch nicht fest, so Stein. Ein ortsspezifisches Merkmal trägt das Fahrzeug auch: Auf einem Aufkleber zeigt der „Elberter Gickel“ wo das Fahrzeug stationiert ist. hpm

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