Jeden Morgen und jeden Abend ist Olaf Nitz kurz vor Sonnenaufgang und Sonnenuntergang mit Stativ und Kamera in Montabaur unterwegs gewesen. Dabei hatte er alles bis ins Detail geplant, die Standorte, die Bildmotive und den perfekten Lichtmoment minutengenau per App berechnet. „Die blaue Stunde ist eine kleine Zeitspanne von 15 oder 20 Minuten. Dann verfärbt sich der Himmel intensiv blau, das ist ein ganz besonderes Lichtspektrum“, erklärt der Fotograf und fügt hinzu: „Bei mehr als 20 Standorten und Motiven war die Fotostrecke nicht an einem Tag zu schaffen.“
Und so war Nitz unermüdlich morgens und abends auf Tour. „Ich fotografiere Montabaur schon seit vielen Jahren. Das Spannende ist, dass ich immer wieder neue Perspektiven der Stadt entdecke“, sagt er. Die letzten Fotos hat er am dritten Adventwochenende gemacht. „In dem Buch stecken so viele Stunden Arbeit und viel Herzblut“, sagt Nitz nachdenklich. Das Projekt hat ihn über Wochen begleitet, denn zeitgleich hat er auch Videos der illuminierten Stadt und des Krippenweges gedreht, die auf der Facebook-Seite von „Montabaur erleben“ veröffentlicht wurden und mehr als 100.000 Zugriffe haben. Jetzt ist der 55-Jährige froh, dass der Fotoband druckfrisch vorliegt.
Ob das erleuchtete Schloss, der glitzernde Adventskranz am Eschelbacher Kreisel, die mächtige Krone am Kreisel eingangs der Bahnhofstraße, die weihnachtlich glänzende Innenstadt mit ihren Leuchtsternen und dem zehn Meter hohen Weihnachtsbaum, an dem rund 13.000 Lichter funkeln, das alte Rathaus mit dem Adventskalender am Großen Markt oder die blau illuminierte Pfarrkirche St. Peter in Ketten sowie die in Violett schimmernde evangelische Pauluskirche, der Wolfsturm, der als rote Weihnachtskerze in den Nachthimmel leuchtet, und der Krippenweg – alles hat der Fotograf zur blauen Stunde abgelichtet. Auch seine Drohne ließ Nitz in der Dämmerung über Montabaur aufsteigen und die Stadt im Lichtermeer fotografieren.
Wie er auf die Idee für den Lichterglanz-Bildband kam? „Eine Kundin kam zu mir in den Laden und wollte weihnachtliche Fotoaufnahmen von Montabaur haben und das am besten gleich als Buch“, erzählt Nitz. „Ich dachte, warum nicht, zumal die Stadt so schön leuchtet und wir in der Corona-Zeit auf so viele Veranstaltungen verzichten müssen.“ Sein Credo: Jede Erinnerung verblasst, umso wichtiger ist es, besonders schöne Momente für die Ewigkeit festzuhalten. Und das hat er getan.
Bis zur Veröffentlichung war das Fotoprojekt, das Nitz in Abstimmung mit dem Montabaurer Kulturteam um Oliver Krämer und City-Manager Josef Schüller entwickelt hat, ein streng gehütetes Geheimnis. Selbst Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland wusste von dem Fotoband nichts – schließlich sollte es eine Weihnachtsüberraschung sein, die sie am heutigen Freitag auspacken darf. Warum Olaf Nitz so viel Herzblut in das Buch gesteckt hat? „Ich liebe Montabaur und möchte zeigen, wie schön die Stadt ist. Deshalb habe ich die Weihnachtsimpressionen fotografiert.“ Dabei werden für ihn schöne Erinnerungen an seinen Vater wach: „Das Schönste auf der Welt ist es, anderen Menschen eine Freude zu machen. Mit diesem Spruch meines Vaters bin ich groß geworden.“
Das Buch „Montabaurer Weihnachtsimpressionen“ ist in zwei Formaten in einer limitierten Auflage von 50 Exemplaren erschienen und auf Bestellung über den Fotografen Olaf Nitz zu beziehen.