Das geplante Bad Marienberger Neubaugebiet „Auf dem Oberschär“ im Stadtteil Eichenstruth hat auf seinem Weg zur Realisierung die nächste Hürde genommen. Bei Enthaltung der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat der Stadtrat den Entwurf für die förmliche Beteiligung in seiner jüngsten Sitzung anerkannt.
Grünen-Fraktionssprecherin Karoline Ließfeld sagte, sie stehe der Ausweisung neuer Baugebiete grundsätzlich kritisch gegenüber. Im konkreten Fall bemängelte sie zudem, dass „Auf dem Oberschär“ nur Einfamilienhäuser vorgesehen seien. Sie plädierte dafür, Flächen effizienter zu nutzen, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Stadtbürgermeisterin Sabine Willwacher erläuterte, anders als in Langenbach sei in Eichenstruth ein „kleines, feines Wohngebiet ohne Mehrfamilienhäuser“ angedacht.
Planerin: Bebauung hat keine gravierenden Auswirkungen auf Biotop
Das geplante Gebiet grenzt an einen Eschen-Sumpf-Wald. Besorgte Nachfragen dazu aus dem Rat, ob dies zu Konflikten führen könne, wies die beauftragte Planerin Kerstin Eiteneuer (Planeo Ingenieure, Hachenburg) zurück. Anders als angenommen, handele es sich hierbei nicht um ein Naturschutzgebiet, „sondern nur um ein Biotop“. Durch die künftige Bebauung seien keine gravierenden Auswirkungen auf die Natur zu erwarten.
Zurückgestellt hat der Rat unterdessen ein anderes Vorhaben: den Bau einer Rampe für einen barrierefreien Zugang zum nördlichen Kurpark. Der Bauausschuss hatte einem entsprechenden Angebot eines Planungsbüros zuvor die Zustimmung aus Kostengründen verweigert. Vielleicht lasse sich das Projekt in der Zukunft durch ein Förderprogramm umsetzen, so die Hoffnung von Stadtchefin Willwacher. SPD-Fraktionssprecher Sebastian Neufurth-Tropp erklärte, die Idee der Rampe sei nach wie vor gut. Da aber auch die CDU ein von ihr vorgeschlagenes Projekt (Radweg am alten Unnauer Weg) aus finanziellen Erwägungen vorerst zurückgezogen habe, halte er das Zurückstellen der Rampe für richtig. Allerdings, so merkte Willwacher an, müsse man dadurch Planungskosten in Höhe von 20.000 Euro zurückzahlen. „Das Geld haben wir jetzt einfach in den Sand gesetzt.“
Else-Schütz-Stiftung unterstützt Kita-Sanierung
Fördergeld in Höhe von circa 150.000 Euro beantragen möchte der Rat indes für die Belebung der Bismarckstraße und angrenzender Gebiete über das Landesprogramm „Innenstadt-Impulse“. Eine Idee ist, das Fest der Langen Theke, das 2026 seinen 50. Geburtstag feiert, zu reaktivieren. Zudem soll ein Strategiekonzept für das Gebiet erstellt werden. Über das Programm werden 90 Prozent der förderfähigen Kosten getragen, die restlichen 10 Prozent muss die Stadt finanzieren.
Bei einer Enthaltung hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung darüber hinaus der Auftragsvergabe zur Erneuerung der Raumlufttechnischen Anlage (RLT) in der Stadthalle zugestimmt. Die Kosten beim Gewerk Gebäudeautomation belaufen sich auf knapp 39.000 Euro und beim Gewerk RLT-Heizung auf knapp 75.000 Euro. Damit auch der Umbau der Kita Pestalozzistraße schnellstmöglich in den Sommerferien erfolgen kann, hat der Rat Stadtbürgermeisterin Willwacher (in Absprache mit den Beigeordneten und den Fraktionssprechern) ermächtigt, die erforderlichen Aufträge nach der Submission an die jeweils wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben.

Einsparpotenziale für Marmer Kita-Umbau gesucht
Braucht eine Kita Edelstahl-Mülleimer zum Preis von 400 Euro pro Stück? Der Stadtrat Bad Marienberg und ein von ihm beauftragtes Planungsbüro sind darüber unterschiedlicher Meinung.
Das Projekt hatte sich zunächst verzögert, weil der Rat etliche Ansätze im Entwurf eines Planungsbüros als zu hoch angesehen hatte. Daraufhin hatten Bürgermeisterin, Beigeordnete und Fraktionssprecher sich erneut mit der Thematik beschäftigt und einige Kürzungen in den Leistungsverzeichnissen vorgenommen. Besonders viel Kritik hatten seinerzeit Mülleimer zum Stückpreis von 400 Euro hervorgerufen. Im Zusammenhang mit der Kita-Sanierung hatte Sabine Willwacher aber auch Erfreuliches zu berichten: Nach einer gemeinsamen Videoschalte habe die Else-Schütz-Stiftung eine zweckgebundene Spende für die Umwandlung von Küche und Sanitäranlagen in der Kita in Höhe von 75.000 Euro in Aussicht gestellt. Alexander Stahl von der Verbandsgemeindeverwaltung habe den Kontakt zur Stiftung vermittelt, lobte Willwacher.
Spendenboxen erbringen 9083 Euro für den Wildpark
9083 Euro gingen im Jahr 2024 von Besuchern über die Spendenboxen im Bad Marienberger Wildpark für die beliebte Freizeiteinrichtung ein. Das hat Stadtbürgermeisterin Sabine Willwacher im Stadtrat mitgeteilt. nh