Quartier-Werkstatt baut in Höhr-Grenzhausenmodernes Haus mit 26 Wohneinheiten
Neubau in der Mittelstraße: Aus Betonwüste wird ein Ort zum Leben
Quartierwerkstatt

Höhr-Grenzhausen. Die Baugenehmigung ist da, die Statik ist fertig, die alten Gebäude sind abgerissen: In der Mittelstraße von Höhr-Grenzhausen beginnt demnächst der Bau eines Mehrfamilienhauses an der Stelle, an der zuletzt ein Stadtladen und ein Parkplatz waren. Die Quartier-Werkstatt aus Neuwied als Bauträger investiert dort rund 6,3 Millionen Euro, um 26 Wohnungen zu bauen.

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Dort im alten Ortskern des Stadtteils Höhr will die Quartier-Werkstatt unter der Leitung von Betriebswirtin Daniela Gampp und Architekt Steffen Sied das Alte mit dem Neuen verbinden. Das moderne Gebäude, das entstehen soll, umfasst eine Wohnfläche von insgesamt 2340 Quadratmetern, in denen die Planer 26 Wohnungen in einer Größe zwischen 65 und 147 Quadratmetern unterbringen wollen. Alle Wohnungen, so Daniela Gampp, sind barrierefrei und haben einen privaten Außenbereich wie zum Beispiel eine Dachterrasse. Schrägen gibt es in dem Gebäude nicht, denn die Kubatur des Hauses besteht ausschließlich aus rechten Winkeln. „Wir möchten das Moderne aufleben lassen“, erzählt Daniela Gampp und weiß vor allem die gute Lage der Wohnanlage zu schätzen. Und das nicht nur innerstädtisch, sondern auch in Bezug auf die Anbindung an überregionale Verbindungen wie Autobahn und ICE-Bahnhof, die schnell zu erreichen sind. „In Höhr-Grenzhausen schließt sich der Kreis zwischen Koblenz und Montabaur“, erklärt sie den Schulterschluss auch zur Kreisstadt. Gleichzeitig biete die Region „gemütliche Natur“.

„Das Haus, das wir bauen wollen, bietet eine auf vier Geschossen spannende Architektur, in der alle Wohnungen offen, hell und von Licht durchflutet sind“, erklärt Steffen Sied. In seiner Grundstruktur soll es sich in die Grundstücksflächen einfügen. Im Innern der Räume will die Quartier-Werkstatt individuelle Wohnwünsche berücksichtigen. Die Verkehrsflächen, die aus Tiefgarage, Hausfluren, Eingang, Keller und Außenanlagen bestehen, sollen praktisch und möglichst grün gestaltet werden. „Das Gebäude soll leben, dabei ist die Umgebung sehr wichtig“, sagt Steffen Sied weiter. Farbe und Außengestaltung seien die weichen Faktoren, die so lange im Fluss sind, bis alles fertig ist. Denn an der Ideenfindung können Käufer und Interessenten durchaus noch teilhaben. Das Besondere an der Form des Gebäudes sei, dass die Eingangsbereiche quasi umeinander herumgeführt werden, sodass sich die Bewohner nicht ständig über den Weg laufen. So wird es zum Beispiel an zwei verschiedenen Punkten im Haus Aufzüge geben.

Drei Jahre standen die Gebäude auf einer Fläche von 1490 Quadratmeter in der Mittelstraße von Höhr leer, nachdem der kleine Stadtladen dort geschlossen hatte. Die Häuser aus den 1980er-Jahren sahen zwar nach Fachwerk aus, waren jedoch keine richtigen Fachwerkhäuser, weshalb sie zugunsten eines modernen Gebäudes im alten Kern weichen mussten. Nun wird dort das Quartier Mittelton entstehen. Der Name soll eine Verbindung zum Ort herstellen, abgeleitet aus der Mittelstraße und dem wirtschaftlichen Gut Ton. Denn an gleicher Stelle befand sich vor vielen Jahren eine Ton verarbeitende Firma. Doch alte Tonscherben, das haben Untersuchungen ergeben, fanden sich in dem Gelände nicht.

Das Projekt, mit dem die Bauherren alle Altersstufen ansprechen wollen, soll im kommenden Jahr bezugsfertig sein. So kann sich Höhr-Grenzhausen dann im besten Fall über 70 Bürger mehr freuen, die Leben und Kaufkraft in das Städtchen tragen.

Von unserer Redakteurin
Susanne Willke

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