Kurz entschlossen hatten wir – Maja Wagener, Markus Gerhold, Fabian Herbst und ich – erst vor wenigen Tagen die Anmeldung ausgefüllt und uns um einheitliche Trikots gekümmert. Nun standen wir im Sportdress voller Vorfreude inmitten der großen Menge, um uns läuferisch mit den Beschäftigten anderer Betriebe, die teils in lustige Kostüme gehüllt waren, und auch untereinander zu messen ...
Stopp. wollten wir das wirklich? Uns sportlich messen? Ging es hierbei tatsächlich um den Wettbewerbsgedanken? Oder war die Motivation zur Teilnahme vielleicht eine ganz andere? Okay, Hobbyläufer sind wir alle vier, aber unsere Ambitionen und angestrebten Ziele gehen doch etwas auseinander. Während unsere männlichen Kollegen vor dem Start über mögliche Zeiten auf der rund fünf Kilometer langen Laufstrecke fachsimpelten, waren Kollegin Wagener und ich uns doch relativ schnell einig, dass es uns eher um das olympische Motto „Dabei sein ist alles!“ ging. Die Lust, nach der langen Corona-Pause wieder in Gemeinschaft Sport zu treiben, verspürten wir indes alle. Die körperliche Betätigung gepaart mit bester Partylaune war für uns die eigentliche Antriebsfeder.
Und so waren die drei Runden durch die Marmer Innenstadt das reinste Vergnügen. Anders als bei den (inklusiven) Schülerläufen eine Stunde vorher, bei denen es wie aus Eimern geschüttet hatte, blieb es bei unserem Lauf glücklicherweise von oben trocken. Angefeuert von Familie, Bekannten oder auch völlig fremden Menschen entlang der Strecke, habe ich/haben wir das Erlebnis wirklich genossen. Ein kleines Winken in Richtung Straßenrand oder ein kurzes Schwätzchen unterwegs mit dem einen oder anderen Mitstarter war trotz der Anstrengung möglich.
Auch wenn auf der dritten Runde – kurz vorm bergauf führenden Zieleinlauf an der Ampelkreuzung – langsam die Kräfte abnahmen, tat dies der guten Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Menge half dabei, noch die letzten Meter lächelnd zu meistern, ehe man von lieben, vertrauten Personen mit Gratulationsworten in die Arme geschlossen wurde.
Mental stärkend war außerdem ein aufgespanntes Transparent in der Fritz-von-Opel-Straße, das die Läufer, selbst die langsamsten, daran erinnerte, dass sie allesamt schneller seien als diejenigen, die zu Hause sitzend gar nicht erst angetreten waren.
Und so stellte sich ein spürbares Gefühl der inneren Zufriedenheit bei den Athleten ein, die sich verschwitzt und mit glühenden Wangen nach vollbrachter Leistung anerkennend und völlig unabhängig von Zeiten zunickten. Auch bei der After-Run-Party auf dem Marktplatz spielten die Unterschiede auf der Strecke keine Rolle. Gemeinsam wurde gesungen, getanzt, sich unterhalten und das eine oder andere Kaltgetränk konsumiert.
Natürlich wurde dabei auch in unserer Gruppe die Veranstaltung als Ganzes noch einmal analysiert. Dabei kamen wir zu dem einhelligen Ergebnis, dass der Firmenlauf dank der guten Organisation und Durchführung durch den Hauptsponsor Sparkasse Westerwald-Sieg, das Atlas-Sportstudio, die übrigen Sponsoren und vor allem dank der vielen fröhlichen Teilnehmer eine rundum gelungene Sache war. Es war ein Sieg für die Gemeinschaft – und der war für uns an diesem schönen Abend das Allerwichtigste. Unser spezieller Dank gilt noch unseren Kollegen vom Fotostudio Röder-Moldenhauer, die uns ihre Räume als Umkleide und Lager zur Verfügung gestellt haben.