Angeleitet werden sie von ausgebildeten Sängern und Musikpädagogen, die vormittags zweimal wöchentlich für jeweils 20 Minuten in die Grundschulklassen kommen. Singend erarbeiten Singleiter und Kinder musikalische Grundkenntnisse sowie ein breites, internationales Liederrepertoire. Während der Singpause bleiben die Grundschulpädagogen im Klassenraum; gemeinsam mit den Schülern lernen sie neben rhythmischer Schulung und Stimm- und Gehörbildung durch die so genannte „Ward-Methode“ zahlreiche Lieder kennen. Die nun erlernten Lieder werden in jährlich stattfindenden Konzerten von allen Kindern der geförderten Schulen gemeinsam aufgeführt.
Ausgebildete Sänger leiteten an
Geleitet von ihren Singleitern singen die Kinder den Eltern und interessierten Gästen vor. Dieses beeindruckende Ereignis macht erlebbar, was das Projekt bewirkt: Die Singpause fördert alle Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse und wird unkompliziert und kostenfrei in jedem Klassenraum durchgeführt. Außer den Stimmen wird kein weiteres Musikinstrument benötigt.
Uns ist es ein Anliegen, jungen Menschen die Freude am Singen und Musizieren weiterzugeben, ihnen eine entwicklungsfähige musikalische Grundausbildung zu ermöglichen.
Udo Rademacher, Leiter des Landesmusikgymnasiums Montabaur
Zu den Initiatoren des Projektes in Rheinland-Pfalz gehört unter anderem das Landesmusikgymnasium Montabaur in Person von Schulleiter Udo Rademacher. Aus Montabaur beteiligen sich rund 150 Schülerinnen und Schüler der Joseph-Kehrein-Schule an der Singpause. „Uns ist es ein Anliegen, jungen Menschen die Freude am Singen und Musizieren weiterzugeben, ihnen eine entwicklungsfähige musikalische Grundausbildung zu ermöglichen und in der Basisarbeit die Nachwuchsförderung für das kulturelle Leben in Rheinland-Pfalz zu stärken“, erklärt Udo Rademacher gegenüber unserer Zeitung. „Schüler, die sonst eher schwache Leistungen bringen, können hier ganz selbstverständlich Erfolgserlebnisse sammeln und bekommen Selbstvertrauen. Die Kinder erfahren nicht nur etwas über Musik, sondern erleben sie.“ Durch das Singen werde das Interesse der Kinder an Musik geweckt und durch persönliche Bindung zu Vereinen und Verbänden ermöglicht.
Produktive Unterbrechung
„Die Singpause bringt eine produktive Unterbrechung in den Schulalltag und stärkt die individuelle Persönlichkeit ebenso wie das Wir-Gefühl in der Klasse“, klärt Udo Rademacher auf. Durch die Kooperation unter anderem mit dem Amateurmusikfond, dem Bundesverband Musikunterricht mit seiner Initiative „Schulen musizieren“, dem Landesmusikrat und den weiteren Trägern der Singpausen in Bad Ems und Speyer sowie mit Unterstützung der Else-Schütz-Stiftung werde den Kindern ein einmaliges Erlebnis geboten, das nachhaltig präge und die Motivation zur musikalischen Aktivität fördere. Zugleich möchten die Veranstalter, ebenso wie die Schüler, mit ihren Stimmen dafür werben, dass die musikalische Bildung in Land Rheinland-Pfalz konzeptioniert, strukturiert und flächendeckend zum Beispiel durch Formate wie die Singpause gewährleistet sein muss.
70 beteiligte Grundschulen
Die Singpause als Modell musikalischer Bildung existiert überregional; einer der Schwerpunkte ist Düsseldorf mit über 70 beteiligten Grundschulen. Das Ergebnis dieses Projektes werden rund 700 Grundschulkinder im Rahmen eines besonderen Konzertes vorstellen. Unsere Zeitung wird über den wohl größten Kinderchor in Rheinland-Pfalz, der Lieder zu den Themen Gemeinschaft, Zusammenhalt und Frieden singen wird, berichten.