Am ersten „krummen“ Dienstag im Juli verhallte im historischen Kellergewölbe an der alten Stadtmauer von Montabaur die erste Hälfte der Konzertsequenz „Kultur im Keller“ 2025 – ein schicksalhaftes Datum für die Veranstalter. Mit dem „Schlussakkord“ des Trios „Compás a tres“ verhallte aber zur Freude der Macher wie der Fans „nur“ die erste Hälfte der Konzertsequenz 2025.
Nicht nur passionierte Fans der Reihe, die im Laufe der zurückliegenden Jahre Kultstatus angenommen hat, wissen, dass dieses Kulturformat etwas ins Straucheln geraten war. Nicht wegen Mangels an Künstlern und auch nicht wegen Demotivation des Teams. Die weitere Nutzung der Location musste neu konzipiert werden. Gerade diese Location ist es indes, die die Kultur im Keller so einzigartig macht.

Ein Zuhörer, für den der „krumme Dienstag“, was kulturelle Angebote anbelangt, sozusagen vierzehntäglich „gesetzt“ ist, hat es so formuliert: „So etwas darf nicht sterben. Herausragende Kultur in unserer Region ist durchaus keine ‚Eintagsfliege‘. Viele Veranstalter bieten Erstklassiges an. Dennoch, die ‚Kultur im Keller’ ist noch etwas anderes. Die Symbiose anspruchsvoller Kunst mit dem außerordentlichen Ambiente und dem familiären Miteinander zwischen Künstlern und Publikum in dem kleinen aber feinen Kellergewölbe mit seinem unvergleichlichen Flair genießen ein Alleinstellungsmerkmal, wie es kaum anderswo zu finden ist.“
„Krumm“ heißt die Reihe nicht wegen eventueller misstönender Klänge, sondern weil jeder „krumme Dienstag“, das heißt jeder Dienstag mit ungeradem Datum, kulturaffine Zeitgenossen, egal welches Genre sie mögen, schon seit Jahren mit einer Vielfalt an kulturellen Events begeistert. Ob Jazz und Blues, Lesung und Schauspiel, Klassik und Moderne, Chanson und Kabarett, oder Schlager und Evergreens, das Veranstaltungsteam um Jutta Linden-Quirmbach hat für jeden Geschmack etwas zu bieten.

Zukunft des Historica-Gewölbes: was wird aus der Veranstaltungsreihe „Kultur im Keller“?
Im Kulturausschuss des Montabaurer Stadtrates wird aktuell über das Schicksal des Gebäudes in der östlichen Innenstadt und die damit verbundene Weiterführung der Veranstaltungsreihe“Kultur im Keller“ diskutiert.
So auch am ersten krummen Dienstag im Juli. Da wurden die Gäste in dem wieder einmal ausverkauften Haus in die Welt des Flamenco-Jazz entführt. Das Trio „Compás a tres“ mit der aus Barcelona stammenden Sängerin Eva Folch (Gesang) zeigte mit den kongenialen Partnern Daniel De Alcalá aus Spanien an der Gitarre und Daniel Manrique-Smith (Peru) an verschiedenen Querflöten kompromisslose Spielfreude und südländisches Temperament.
In der einzigartigen Atmosphäre des Kulturkeller hat sich das „Trio „Compás a tres“ pudelwohl gefühlt und zu der sommerlichen Hitze den Keller noch zusätzlich aufgeheizt. Es waren vor allem die überragenden instrumentalen Soli und Duette, die das südländische Temperament zum Überschäumen brachten. Dazu die charmante, ausdrucksstarke Sängerin Eva Folch, die mit ihrer energischen und zugleich filigranen Stimme vom ersten Ton an den Raum einnahm. Ein Trio, das die Besucher immer wieder zu Begeisterungsrufen und Szenenapplaus animierte.

Das Trio liebt den Wandel, die Improvisation, das Ausschöpfen aller denkbaren Möglichkeiten seiner Musikalität. In dem Konzert verschmolzen anmutige Melodien, rhythmische Expressivität und höchste Virtuosität in nahezu spielerischer Leichtigkeit. Zugleich war die Musik zutiefst zeitgenössisch, denn die Interpreten haben bekannten Kompositionen bedeutender Komponisten des Flamenco und Fandango durch Bearbeitungen ihren ureigenen Stempel aufgedrückt. Diese schöpferische Mischung hat die Zuhörer mit ihrer Lebendigkeit und Vielseitigkeit eineinhalb Stunden lang in ihren Bann gezogen.
Und es wird nach den Sommerferien Anfang September definitiv weitergehen. Das hat unsere Zeitung aus erster Hand erfahren. Die Neukonzeption der Nutzung dieses Veranstaltungsraumes, wie es weit und breit keinen gibt, ist in trockenen Tüchern. Nicht zuletzt dank der Initiative des Fördervereines. Jutta Linden-Quirmbach und ihr Team werden weiter ein Programm anbieten, das dem selbst gewählten bekannten und beliebten hohen Anspruch an die Qualität und die Vielfalt in nichts nachstehen wird.