Nur der Vertreter der Linken stimmte im Kreistag gegen die Gebührensatzung fürs nächste Jahr
Müllabfuhr wird für Wäller gut 5 Prozent teurer: Nur Linken-Vertreter stimmte gegen die Gebührensatzung
Auch andere Leistungen und Produkte des WAB werden 2023 teurer.
Reiner Drumm

Jetzt ist es amtlich: Die Abfallbeseitigung wird für die Wäller im nächsten Jahr etwas teurer. Der Kreistag hat fast einstimmig der Gebührensatzung für das Jahr 2023 beschlossen. Nur die Fraktion der Linken in der Person von Rudolf Schneider lehnte die Satzung ab, weil seiner Meinung nach „prekäre Haushalte stärker belastet werden.“ Aber auch er musste konstatieren, dass es nicht so schlimm gekommen sei, wie im Jahresverlauf befürchtet.

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Für das kommende Jahr müssen die Westerwälder mit folgenden neuen Abfallgebühren rechnen: Ein Ein-Personen-Haushalt zahlt künftig 148,20 Euro statt 140,20 Euro, ein Zwei-bis-Vier-Personen-Haushalt 199,70 Euro statt bis dato 189,10 Euro und ein Fünf-und-mehr-Personen-Haushalt statt bisher 239,90 Euro im nächsten Jahr 253,40 Euro. Diesem Vorschlag des Westerwaldkreis-Abfallwirtschaftsbetriebs (WAB) hatte schon der Werkausschuss in seiner jüngsten Sitzung einhellig zugestimmt und dem Kreistag zur Beschlussfassung vorgeschlagen (wir berichteten bereits).

Auch andere Leistungen und Produkte des WAB werden 2023 teurer

Das 80-Liter-Zusatzgefäß kostet statt 59,60 zukünftig 64,40 Euro, das mit 120 Liter 74,90 statt 68,80 Euro, das mit 240 Liter statt 95,60 dann 105,60 Euro. Restabfallsäcke schlagen 2023 mit 4,10 (bisher 3,70) Euro zu Buche, Windelsäcke mit 2,00 (1,90) Euro und Bioabfallsäcke mit 2,70 (2,40) Euro. Die Gebühren für Selbstanlieferungen zu den Deponien bleiben alle konstant – mit einer Ausnahme: Die Gebühr für sortierwürdigen Sperrmüll sowie Holzabfälle fällt pro verwogene Tonne von bisher 141 auf künftig 115 Euro.

„Mit einer Größenordnung von etwa 5,6 Prozent (beim durchschnittlichen Haushalt) konnte die Erhöhung zwar noch relativ niedrig gehalten werden. Vor dem Hintergrund der Summe der Erhöhungen der Lebenshaltungskosten fällt aber auch dieser Schritt nicht leicht. Er ist allerdings aufgrund der gesetzlichen Vorgaben leider unumgänglich“, machte Kai Müller für die CDU-Fraktion deutlich.

WAB habe gut gewirtschaftet

Auch die SPD-Fraktion stimmte den Gebühren zu. Patrick Heene: „Wir möchten aber auch deutlich klarstellen, dass wir das Ziel haben müssen, den aktuellen Preistreiber der Abfallgebühren, nämlich die Energiekosten und hier besonders die Stromkosten der MBS-Anlage in Rennerod, in naher Zukunft selbst beeinflussen zu können.“

Manfred Calmano (Grüne) bescheinigte dem WAB gut gewirtschaftet zu haben. Deshalb falle die Erhöhung nicht so arg aus. Für Christof Frensch (FWG) machte deutlich, dass in den Nachbarkreisen die Gebühren schon aktuell höher liegen als die im Westerwaldkreis nach der Erhöhung. Vor der Tatsache, dass vor allem die Energiekosten der Preistreiber bei den Kosten für die Abfallbeseitigung sind, stellte Jürgen Nugel (AfD) sich die Frage, wie man von diesem hohen Niveau wieder runterkommen könnte. Rainer Kempf (FDP) wies auf die guten Serviceleistungen hin, die der WAB bietet.

Von Markus Müller

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