5,3 Millionen Euro investiert die Verbandsgemeinde Montabaur für den dreigeschossigen Anbau, der nach Plänen des Architekten Konstantin Hartenstein in Winkelform auf einer Grundfläche von rund 300 Quadratmetern entsteht. „Eine gute Investition in die Infrastruktur der Stadt und der Verbandsgemeinde“, betonte Andree Stein und bezog damit Stadtbürgermeisterin Gabi Wieland ein.
Rund 2 Millionen Euro der Kosten trage das Land über die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), mit der laut Erstem Beigeordneten Andree Stein lang um den Anbau gerungen wurde, 344.000 Euro gibt der Westerwaldkreis dazu. Gebe es doch keine Zweifel, dass die steigenden Schülerzahlen neue Klassen- und Funktionsräume notwendig machten. Derzeit hat die Schule 523 Schüler, davon 375 Ganztagsschüler. So führe die ADD die Heinrich-Roth-Schule nun als dreizügige Realschule mit dem Schwerpunkt Ganztagsschule.
200 Quadratmeter für Ganztagsbetrieb
Die 2021 gebaute Mensa „sucht ihresgleichen“, zeigte sich VG-Schuldezernent Stein stolz, um dann die Eckdaten des Anbaus vorzustellen, für den die Fläche bereits planiert ist. Auf den oberen beiden Etagen entstehen fünf neue Klassenräume – zwei weitere werden im Bestand frei, indem deren derzeitige Nutzung für den Ganztagsbereich im Erdgeschoss des neuen Anbaus konzentriert wird. Dort wird ein rund 200 Quadratmeter großer, durch Trennwände unterteilbarer Raum mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten entstehen. Unter anderem soll dieser auch als Pausen- und Aufenthaltsraum für Schüler dienen, die mit dem Schulbus schon früh vor Unterrichtsbeginn ankommen.
Wir sind sehr froh, dass der Westerwaldkreis uns für den dritten Schulhof eine Fläche zur Verfügung stellt.
Helene Rörig und Petra Pöritzsch-Jonas betreuen das Projekt seitens der VG.
Die neu entstehenden Klassenräume haben eine Größe von rund 60 Quadratmetern, ähnlich die beiden frei werdenden, die bis zur Fertigstellung des Anbaus noch für den Ganztagsbetrieb genutzt werden. Weil der vor rund acht Jahren neu gestaltete zweite Schulhof für den Anbau schon mit Beginn der Arbeiten praktisch vollständig entfallen ist, wurde bereits ein Ersatz angelegt: „Wir sind sehr froh, dass der Westerwaldkreis uns eine Fläche zur Verfügung stellt“, zeigen Helene Rörig, Fachbereichsleiterin Bildung der VG, und Petra Pöritzsch-Jonas, Projektleiterin seitens des VG-Gebäudemanagements, auf eine oberhalb des Anbaus gelegene und von großen Bäumen beschattete Fläche.
Anregungen aus Schulgemeinschaft aufgegriffen
Zusammenarbeit und Absprachen mit der Kreisverwaltung liefen sehr gut, bestätigen beide und sind dankbar für die Ausweichmöglichkeit für die Schüler. Oliver Leukel, als VG-Beigeordneter am Spatenstich beteiligt, war während der Gestaltung des zweiten Schulhofs Mitglied im Elternbeirat der Schule und zeigte sich ebenfalls erfreut, dass ein passender Ersatz geschaffen werden kann. Schulleiter Gerz betonte, dass in der Schulgemeinschaft viel darüber nachgedacht und diskutiert worden sei, wie Neubau und Außenbereich gestaltet werden könnten: „Wir sind sehr dankbar, dass viele Anregungen aufgegriffen wurden“, sagte er.
Bauarbeiten dauern knapp zwei Jahre
Im Zuge der Bautätigkeit wird auch der Brandschutz im Bestandsgebäude verbessert: Die Flucht- und Rettungswege werden überarbeitet und neue Außentreppen installiert. Außerdem werden die Türen zu den Klassenzimmern ausgetauscht und die Schülertoiletten modernisiert, der Trakt mit den naturwissenschaftlichen Fachräumen erhält eine neue Lüftungsanlage.
Die Beeinträchtigungen für den laufenden Schulbetrieb werden möglichst gering gehalten. Nur die der Baustelle zugewandten Klassenräume bleiben nicht ganz vom Lärm verschont, wie Schülersprecherin Irina Fast aus der Klasse 9c sagte: „Aber wenn wir die Fenster schließen, ist es drinnen manchmal lauter.“ Das Gesamtvorhaben soll laut Stein in knapp zwei Jahren mit dem Beginn des Schuljahres 2025/26 vollendet sein. Die Förderzusage der ADD für den Anbau erfolgte Ende vergangenen Jahres.