Januar
Tierisch: Waschbären breiten sich im Westerwald aus. Die Allesfresser fühlen sich besonders im Bereich der Westerwälder Seenplatte, etwa rund um den Dreifelder Weiher und den Postweiher wohl. Die Europäische Union sieht in ihrer Ausbreitung ein ernst zu nehmendes Problem, denn die Waschbären gefährden die Sing- und Wasservogelpopulation. Auch Schildkröten sind vor den pelzigen Neuankömmlingen nicht sicher.
Wintereinbruch: Blechschäden im ganzen Kreis, Schulen bleiben halb leer und Straßen komplett dicht – starke Schneefälle legen den Westerwaldkreis lahm. Quer stehende Lastwagen und ein verunfallter Abschleppwagen blockieren die Anschlussstelle Mogendorf für Stunden. Der Verkehr staut sich auf der Richtungsfahrbahn Köln der A 3 bis zum Dernbacher Dreieck und darüber hinaus auf die A 48 zurück. Am Gymnasium Bad Marienberg sind weniger als die Hälfte der Schüler anwesend und auch zahlreiche Lehrer fehlen. An einen normalen Unterricht ist nicht zu denken.
Handgreiflich: In Langenbach bei Kirburg geraten ein Anwohner in der Straße Großer Garten und ein Autofahrer über dessen nicht angepasstes Fahrverhalten heftig in Streit. In dessen Verlauf soll dem Fahrer ins Gesicht geschlagen worden sein, teilt die Polizei Hachenburg mit. Weiterhin soll der Anwohner mit einer Schneeschaufel auf das Auto geschlagen haben. Der Autofahrer setzt Pfefferspray ein, um sich zur Wehr zu setzen. Entsprechende Strafverfahren werden eingeleitet.
Zivilcourage: Gökmen Baylav aus Wirges hat im Montabaurer Schwimmbad nicht gezögert und beherzt eingegriffen: Obwohl der junge Deutschtürke selbst mit einer Faust ins Gesicht geschlagen und in eine Prügelei verwickelt wird, stellt er sich im Hallenbad schützend vor die Tür zur Frauendusche und bewahrt dadurch die weiblichen Badegäste vor den Zudringlichkeiten eines 20-jährigen Afghanen. Dafür zeichnet das Polizeipräsidium Koblenz den 35-Jährigen mit der Bürgerurkunde aus. Er habe vorbildlich gehandelt und Zivilcourage bewiesen, so Polizeioberrat Norbert Skalski.
In Westerburg retten die Foodserver gute Lebensmittel vor dem Abfalleimer und verteilen Obst sowie Gemüse kostenlos.
Soziales: Die Foodserver retten Lebensmittel im Westerwald. Tanja Vogt und Manuela Radetzki verteilen kostenlos Backwaren und Gemüse auf der Hofwiese in Westerburg. Die Lebensmittel, die hier auf dem Tisch liegen, sollen eigentlich entsorgt werden – obwohl sie noch völlig in Ordnung sind. Westerburg ist die erste Stadt im Westerwaldkreis, in der die Initiative aktiv ist. Über die Verteileraktionen informieren die Frauen via Facebook.
Februar
Brandschutz: Die Feuerwehren im Westerwald nutzen die App Katwarn. Kreisfeuerwehrinspekteur Axel Simonis befürwortet diese App, hält aber akustische Warnsysteme für unverzichtbar. Allerdings gibt es in immer weniger Gemeinden Sirenen. Die App Katwarn kann da Lücken schließen. Katwarn ist ein elektronisches Warn- und Informationssystem mit einer gleichnamigen App für Smartphones. Auch mit herkömmlichen Telefonen können per Kurznachricht Warnmeldungen empfangen werden.
Die Notfall-App "KATWARN" auf einem Mobiltelefon. Foto: Rolf Vennenbernd/Archiv
Spitzenplatz: Das Deutsche Rote Kreuz Westerwald gehört mit fast 600 Mitarbeitern zu den großen Arbeitgebern im Westerwald und steht auch im Landesvergleich mit an der Spitze. In puncto Blutspenden liegt das DRK Westerwald mit 12.771 auf dem zweiten Platz der Kreisverbände in Rheinland-Pfalz. Auch in den Bereichen Hausnotruf-Service, Altkleidersammlung, betreutes Wohnen und vollstationäre Pflege liegt man ganz weit vorne. Dazu unterhält das DRK im Westerwald Einrichtungen der Flüchtlingshilfe, einen Fahrdienst, einen Menüservice, Betreutes Reisen und mit dem Landesverband den Kinderschutzdienst Westerwald. Hinzu kommen noch der große Bereich der Breitenausbildung und die ehrenamtliche Arbeit der Rotkreuz-Ortsvereine.
Urteil: Im Prozess am Koblenzer Landgericht gegen einen Mann aus dem oberen Kreisgebiet, der seinen Neffen als Kind in einer Vielzahl von Fällen sexuell missbraucht hatte, ist das Urteil gefallen: Der 49-Jährige muss für vier Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Das Gericht ahndet damit insgesamt 13 Fälle von schwerem sexuellen Kindesmissbrauch. Ursprünglich waren einmal 50 Fälle angeklagt, ein Großteil der Fälle war laut Strafkammer von minderer Relevanz und wurde deshalb eingestellt oder ausgeklammert. Auch kinderpornografische Fotos waren Gegenstand der Anklage.
Kriminell: Im Westerwald sind unseriöse Personen unterwegs. Sie versuchen, Kunden der Kevag-Telekom unter Vortäuschung falscher Tatsachen zu einem Vertragswechsel ihres Internetanbieters zu bewegen. „Wir machen keine Haustürgeschäfte“, erklärt Christof Furch, Bereichsleiter Vertrieb und Marketing bei der Kevag-Telekom.
Närrisch: In Herschbach im Unterwesterwald ist das Kinderprinzenpaar Finn II. von den reisenden Völkern und Maxima I. vom Gartenparadies beim Rosenmontagsumzug in einem ganz besonderen Prunkwagen unterwegs: Ein ausrangierter Linienbus wurde in einen grün-weißen VW-Bus, den sogenannten „Bulli“, verwandelt. Gesponsert wurde der Bus vom Prinzenvater und Busunternehmer Jörg Orthen. Daniel Antweiler und Lars Brinkmann von der Prinzengarde haben den ehemaligen Linienbus in die Hippie-Ikone verwandelt.
Stürmisch: Umgestürzte Bäume und einen Stromausfall hat Sturm Thomas zu verschulden, der über den Westerwaldkreis hinwegfegt. Personen kamen beim Unwetter glücklicherweise nicht zu Schaden. In Hartenfels, Gehlert und Lochum war für fast zwei Stunden die Stromversorgung unterbrochen.
März
Blaulicht: Die B 255 bei Hellenhahn-Schellenberg ist gesperrt, als die Feuerwehr einen 22-Jährigen aus seinem Auto bergen muss. Der Fahrer kommt infolge einer plötzlichen körperlichen Beeinträchtigung rechts von der Fahrbahn ab. Der Wagen bleibt am Fuß eines Abhangs stehen, aber der Mann wird in seinem Auto eingeklemmt. Um ihn zu befreien, muss die Feuerwehr das Dach des Fahrzeugs abtrennen.
Wasserpreis: Nicht jeder Westerwälder zahlt gleich viel für sein Wasser. Die Berechnungen des Statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz zeigen, dass die Preise je nach Verbandsgemeinde deutlich schwanken. Die Westerburger müssen am tiefsten in die Tasche greifen: Für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 80 Kubikmetern Wasser zahlen die Westerburger nach Berechnungen des Statistischen Landesamtes 321,21 Euro (inklusive 7 Prozent Mehrwertsteuer). Das sind fast 87 Prozent mehr als in Ransbach-Baumbach.
Richtfest. In Dernbach feiern Hunderte Gäste gemeinsam mit den Initiatoren das Richtfest des ersten Hospizes im Westerwald. Nach mehrjähriger Vorbereitungszeit von der ersten Idee, im Westerwald ein Hospiz zu errichten, über die Planung und das Sammeln von Spenden sowie einer intensiven Bauphase ist die Fertigstellung des stationären Hospizes St. Thomas in Dernbach nun in greifbare Nähe gerückt. Mit dem stationären Hospiz in Dernbach soll eine wichtige Versorgungslücke geschlossen werden.
Gesundheit: Schüttelfrost, Fieber, Gliederschmerzen, Schwächegefühl – Die Grippewelle, die seit Dezember vergangenen Jahres ganz Deutschland und auch den Westerwaldkreis fest im Griff hat, ebbt langsam ab. Doch auch wenn die Zahl der Erkrankten langsam zurückgeht, gibt es noch keine Entwarnung. Überfüllte Arztpraxen und teilweise stark dezimierte Mitarbeiterzahlen in Unternehmen, Schulen, Kindergärten und Behörden prägen weiterhin das Bild einer verschnupften Region.
Hoch hinaus wollte das Schaf, das sich auf das Dach vom Bauzentrum Mies in Hachenburg verirrte. Das Tier konnte unverletzt wieder eingefangen werden und es geht ihm gut.
Tierisch: Die Mitarbeiter eines Hachenburger Bauzentrums trauen ihren Augen nicht, als sie sehen, wer sich auf das Dach des Lagers der Firma Metallbau Hölzemann verirrt hat: ein Schaf. Shaun, wie die Belegschaft des Bauzentrums Mies den vierbeinigen Besucher nennt, kann mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr unverletzt eingefangen werden.
Explosiv: Innerhalb von Sekunden verwandelt eine Sprengung das alte Gebäude der Verallia Deutschland AG in Wirges in Schutt und Asche. Der Knall ist sogar bis nach Montabaur zu hören. Da es sich um einen Stahlbetonbau handelt, ist eine Sprengung wirtschaftlicher, als ein Abriss mit Bagger und Co. Das mehr als 100 Jahre alte Bauwerk (früher Siemens / Westerwald AG / Oberland Glas AG) stand seit September 2013 leer.
Kunstvoll: Die Ransbach-Baumbacher Künstlerin Susanne Boerner bringt Witz und Farbe in das graue Europaviertel von Brüssel. Ihre 13 „European Citizens“ („Europäische Bürger“) aus Metall und Ton sollen den Menschen ein Schmunzeln entlocken und gute Laune bringen. Anlässlich 60. Jahrestag der Römischen Verträge weiht die Wirtschaftsreferentin der Stadt Brüssel, Marion Lemesre, die fest installierten Skulpturen offiziell ein.
Computervirus: Hacker haben es auf Unternehmen im Westerwald abgesehen. Durch eingeschleuste Viren zerstören die Kriminellen wichtige Daten der Firmen und fordern anschließend Lösegeld für die Wiederherstellung der Dateien. Meist wird der Verschlüsselungstrojaner (Kryptotrojaner) als Anhang, oft getarnt als Bewerbung, ins System eingeschleust.
April
Ehrentag: Franz Huf, der Pionier im Fertighausbaus feiert seinen 90. Geburtstag. Er machte Huf Haus zu dem, was es heute ist – eines der erfolgreichsten Unternehmen im Westerwaldkreis und europäischer Marktführer für moderne Fachwerkhäuser. Die Geschichte von Franz Huf ist ungewöhnlich und beeindruckend: Vom Schüler in Montabaur wurde er zum Soldaten im Zweiten Weltkrieg, kam in französische Kriegsgefangenschaft und kehrte ohne Ausbildung zurück in die Heimat, um dort das heute so erfolgreiche Unternehmen zu formen.
Kontrolle: In Pottum werden insgesamt 97 Biker kontrolliert. Zur Erhöhung der Sicherheit führt die Zweiradkontrollgruppe der Polizeidirektion Montabaur Motorradkontrollen in Pottum am Wiesensee jeweils in beiden Fahrtrichtungen durch. Das Ziel der Aktion: die Geeignetheit der Fahrer und den technischen Zustand der Maschinen zu prüfen. Das Ergebnis: vier Anzeigen wegen mangelnder Bereifung, zwei Ordnungswidrigkeitenanzeigen aufgrund manipulierter Schalldämpferanlage, 22 Zweiradfahrer werden verwarnt und 27 Fahrer müssen eine Mängelbeseitigung im Rahmen eines Mängelberichtsverfahrens nachweisen.
Inklusion: In einem Einfamilienhaus am Rand der Stadt Selters hat Gabriele Berges einen Platz für beeinträchtigte, erwachsene Menschen geschaffen. Die private Einrichtung W.I.R. setzt auf individuelle Betreuung. Das Konzept ist im Westerwaldkreis einmalig. Gabriele Berges betreut mit ihrem Team (vier fest angestellten Betreuern und einer Aushilfe) tagsüber eine kleine Gruppe von Menschen mit schweren geistigen und körperlichen Behinderungen. Völlig unabhängig von großen Verbänden.
Rettungsaktion: Die Gruppe eines österreichischen Rollstuhltanzsportvereins hat Glück: Bevor ihr Transporter auf der A 3 komplett in Flammen aufgeht, könnten die Insassen aus dem Fahrzeug gerettet werden. Der Fahrer hat den Bus nach einem technischen Defekt im Motorraum in Höhe Wittgert noch rechtzeitig auf den Seitenstreifen in Fahrtrichtung Köln lenken können. Gemeinsam mit Ersthelfern bringt er die 15 zum Teil stark gehbehinderte Insassen ins Freie.
Passionsspiel: In Dernbach stellen Amateurschauspieler auf den Straßen und Plätzen den Leidensweg Jesu Christi nach. Dabei wirken nicht nur ganze Scharen von Akteuren mit, sondern mehrere Hundert Besucher begleiten den Weg zur Kreuzigung während der eindrucksvollen Inszenierung. Mit der in Dernbach wohl anfangs nicht unumstrittenen Aufführung landet die Gruppe aus der Pfarrei St. Bonifatius Wirges um Organisator Dieter Hambitzer direkt einen Volltreffer.
Jubiläum: Die Stadt Westerburg feiert ihren 725. Geburtstag. Mit Musik und Tanz, Festreden, Grußworten und Comedy eröffnen die Westerburger den bunten Reigen anlässlich des Jubiläums in der Stadthalle. Ehrenbürger Gerhard Krempel schenkt der Stadt eine neue Bürgermeisterkette aus Silber. Zentrales Mittelteil ist ein ovales Silberornament, vergoldet mit einem ziseliertem Gussmedaillon „Stadtbild von Westerburg“.
Brutalität: Der 63-jährige Täter, der einen 85-jährigen Mann in Westerburg auf offener Straße grundlos angegriffen und zum Pflegefall geprügelt hat, muss für drei Jahre und acht Monate in Haft. Am Ende eines achtstündigen Prozesses vor dem Schöffengericht in Montabaur klicken die Handschellen: Der Mann wird von vier Polizisten abgeführt und sofort ins Gefängnis gebracht.
Mai
Politik: Landrat Achim Schwickert wird mit fast 89 Prozent wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung liegt allerdings lediglich bei knapp über elf Prozent. Mit insgesamt 44.996 Ja-Stimmen erobert er sich für die kommenden acht Jahre die Spitze des Westerwaldkreises. Einen Gegenkandidaten hat der seit fast acht Jahren amtierende Kreischef bei der Wahl nicht gehabt.
Wiedersehen: Manchmal schreibt das Schicksal auch schöne Geschichten: Nach 20 Jahren treffen sich Zarlasht Ziaee und ihre Mutter Rahima Akhtari in Montabaur wieder. In ihrer Heimat Afghanistan wurden die beiden bei ihrer Flucht vor den Taliban getrennt. Hier im Westerwald schließt auch die 57-jährige Rahima Akhtari ihre Enkeltochter zum ersten Mal in die Arme.
Geheimagent: „Ich heiße Bond, James Bond“, diesen Satz möchte ein psychisch Kranker aus der Region wohl gerne sagen und beantragt eine Namensänderung. Die Verbandsgemeinde Bad Marienberg will diese aber nicht anerkennen und so zieht der 33-Jährige Westerwälder vor das Amtsgericht in Koblenz, um die VG Bad Marienberg zu verklagen.
Genussvoll: Wo liegen die besten Brauereien der Region, wann stehen die nächsten Bierevents an, und wo lässt sich der kühle Gerstensaft am besten genießen? Antworten auf all diese Fragen finden Bierfans seit Kurzem auf der neuen Internetseite „Bierland Westerwald“.
Backtag: Auf dem Hachenburger Alten Markt rauchen die Holzbacköfen. Anlässlich des fünften bundesweiten Tag des Deutschen Brotes versammeln sich Bäckermeister, Lehrlinge sowie Vertreter der Innungen und der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald im Herzen der Löwenstadt. Die Bedeutung des Berufs des Bäckers und seines Brotes stehen hier im Vordergrund und locken zahlreiche interessierte Passanten an.
Jubiläum: Bad Marienberg feiert „50 Jahre Kneipp-Heilbad“. Mit einem abwechslungsreichen Programm, basierend auf den fünf Säulen der Lehre von Sebastian Kneipp, zeigten die Organisatoren viele gute Wege zu einem Leben in Balance auf.
Blaulicht: Mit einem beherzten Sprung über die Leitplanke können sich zwei Feuerwehrmänner, die nach dem schweren Unfall eines Motorradfahrers am Donnerstag auf der K 19 zwischen Heimborn und Limbach im Einsatz sind, vor einem Raser retten. Wie die Polizei Hachenburg berichtet, sperrten die Männer nach dem Unfall die Strecke und standen m Bereich der Lützelauer Mühle bei einem Fahrzeug der Straßenmeisterei mit eingeschaltetem gelbem Warnlicht, als ein älterer silberner Audi Kombi aus Richtung Heimborn mit hoher Geschwindigkeit auf die Absperrung zufährt und ohne Rücksicht auf die Männer am Fahrzeug vorbeirast.
Juni
Schatzsuche: In Deesen wird ein Römerschatz geborgen. Ein spektakulärer Fund aus römischer Zeit ist den Koblenzer Landesarchäologen unter Dr. Peter Henrich mit Hilfe eines Bürgers aus Kleinmaischeid gelungen: Auf einem Höhenrücken am Ortsrand entdecken sie 62 Silbermünzen, die auf die Zeit zwischen 69 nach Christus und 172 bis 175 nach Christus datiert werden. Der Fund lässt vermuten: Die Römer waren auch auf Deesener Gebiet.
Kommunikationsflaute: Im Montabaurer Stadtteil Horressen sorgt ein Defekt im Multifunktionsgehäuse sorgte für tote Leitungen. Etliche Haushalte sind über das gesamte Pfingstwochenende ohne Internet- und Telefonanschluss. Verärgert zeigen sich einige Horresser über die unbefriedigende Kommunikation mit der Störungsstelle der Deutschen Telekom.
Traditionsreich: Der Stammtisch „Gut Schluck“ stößt auf einen runden Geburtstag an. In Gemünden treffen sich Männer seit 60 Jahren zum gepflegten Bier und Plausch. Sie heißen Albrecht, Dieter, Helmut, Horst und Wolfgang, tragen rot-grün karierte Batschkappen mit Bommel und haben schon so manches Glas Bier miteinander getrunken. Seit sechs Jahrzehnten treffen sie sich immer samstags und sonntags von 18 bis 20 Uhr zum Umtrunk in ihrem Stammlokal „Bei Hordel‘s“, bei dem es auch immer wieder zu lebhaften Diskussionen kommt.
Wirtschaft: Die Fusion der der Westerwald Bank eG und der Volksbank Montabaur/Höhr-Grenzhausen ist beschlossene Sache: Bei den Vertreterversammlungen in Montabaur und Altenkirchen geben die stimmberechtigten Mitglieder beider Kreditinstitute grünes Licht für die Verschmelzung. Die Fusion soll beiden Partnern auf Sicht Einsparungen bei der Verwaltungsarbeit ermöglichen. Während die Verschmelzung zunächst einmalig rund 1,2 Millionen Euro kosten wird, erhoffen sich die Fusionspartner langfristig eine Ertragsverbesserung von bis zu 2 Millionen Euro pro Jahr.
Geburtstag: Eine der großen Persönlichkeiten des Westerwaldes feiert 70. Geburtstag: Abt Andreas Range vom Kloster Marienstatt. Zu seinem „Lebensfest“ reisen gut 100 Ehrengäste, darunter auch Familienangehörige und Freunde, teils von weither an, um zu gratulieren und ihre guten Wünsche zu überbringen. In der Annakapelle, deren Einrichtung der Jubilar noch zu seiner Zeit als Schulleiter angestoßen hat, würdigen sie den gebürtig aus Köln stammenden Zisterziensermönch als ein Fundament des Glaubens, als gefragten gesellschaftlichen Gesprächspartner, als engagierten Fürsprecher für das Kloster mit seinem Konvent sowie das Gymnasium Marienstatt, als Kunstliebhaber, Literaturexperten und als rheinische Frohnatur.
Straftat: Auf der Gemündener Kirmes stehen mitten in der Nacht plötzlich rund 800 Menschen im Dunkeln. Grund dafür: Ein Unbekannter hat den Hauptstecker an dem Stromhauptverteilerkasten auf dem Festzelt gezogen. Und das gleich zweimal. Daraufhin bricht der Veranstalter die Kirmes ab. Die Musik bleibt aus, nur das Licht wird im Zelt wiederhergestellt. Panik gibt es zum Glück keine.
Umwelt: Der Eichenprozessionsspinner ist los. Gemeldet wird ein Befall in Nentershausen, Katzenelnbogen-Klingelbach und Balduinstein. Eine Spezialfirma macht den Tieren den Garaus, weil die Raupen des Nachtfalters allergische Hautreaktionen oder auch Atemnot hervorrufen können.
Gewitter: Ein Unwetter richtet im raum Montabaur erheblichen Schaden an. Der heftige Sturm deckt große Teile des Daches vom Montabaurer Kino Capitol ab. In Richtung Montabaur stürzen auf die Länge von rund 600 Metern Bäume auf die Bahnstrecke Bahnstrecke, und in Bannberscheid kracht ein Baum auf eine Stromleitung, die ein Wohnhaus versorgt. Insgesamt rücken die Westerwälder Feuerwehrleute zu 40 Einsätzen aus – meist wegen technischer Hilfeleistungen, weil Wasser in Gebäude eingedrungen ist oder Bäume umgeworfen worden sind.
Infrastruktur: Schulbaumaßnahmen prägen die Sommermonate im Westerwaldkreis. Die Ferien werden genutzt, um Baumaßnahmen an der Berufsbildenden Schule (BBS) in Montabaur, in den Schulzentren in Westerburg und Höhr-Grenzhausen sowie an der Realschule plus/FOS in Hachenburg durchzuführen.
Umwelt: Das Thema „Gülle“ wird in der Region heiß diskutiert, unter anderem auch in sozialen Netzwerken wie Facebook. Vielen stinkt das Thema gewaltig, andere befürchten eine Verseuchung des Grundwassers. Aber: Die Nitratwerte des Grundwassers in der Region sind in Ordnung. Die Gülle schade dem Westerwälder Grundwasser nicht, erklärt Gregor Brings vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Westerwald-Osteifel in Montabaur Im Westerwald regnet es im Vergleich zu anderen Regionen in Rheinland-Pfalz relativ oft. Regelmäßige Analysen, zu denen die Wasserversorger verpflichtet sind, bestätigen dies.
Bank wieder da, Obdachloser weg: Über Monate war die Rollatorenbank auf dem Alexanderplatz in Höhr-Grenzhausen das Zuhause von Eduard. Mittlerweile steht sie auf dem benachbarten Semurplatz – doch nun ist der Clochard kurzfristig weg. Foto: Verena Hallermann
Bankstreit: Der Obdachlose Eduard, der monatelang auf einer Bank in Höhr-Grenzhausen lebte, wird wegen Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, unerlaubten Besitz von Betäubungsmitteln und Diebstahl in mehreren Fällen zu einer Haftstrafe von einem Jahr verurteilt. Die Geschichte um Eduard hat in Höhr-Grenzhausen für viel Wirbel gesorgt. Weil er jeden Tag auf einer Bank auf dem Alexanderplatz vor einer Gaststätte hockt, fühlen sich einige Bürger von dem Anblick gestört. Die Verwaltung reagiert auf Druck der Öffentlichkeit und lässt die Sitzbank entfernen. Doch Eduard bleibt und sitzt von diesem Zeitpunkt an auf einem Klappstuhl an der gleichen Stelle.
Westerwaldkreis. Eduard wird von zwei Beamten in Handschellen in den Gerichtssaal geführt. Der junge Obdachlose, der Monate lang auf einer Bank in Höhr-Grenzhausen lebte, ist nicht wiederzuerkennen.Nach Bankstreit vor Gericht: Obdachloser soll für ein Jahr ins Gefängnis
Genuss: Im Sommer gönnt man sich gerne ein leckeres Eis. Die gute Nachricht für alle Leckermäuler in der Region: Die Eispreise im Westerwald liegen unter dem Durchschnitt. Wie Guido Schmitz von der Deutschen Eis Akademie in Deesen berichtet, wird eine Kugel Eis im Durchschnitt für etwa 1,20 Euro in Deutschland angeboten. Der Westerwald liegt bei etwa 90 Cent.
Vorsorge: Das Land hat zum Schutz vor den Folgen eines Atomunfalls Material an die Kommunen verteilen lassen, insgesamt lagern rund 125.000 Jodtabletten für den Ernstfall im Kreis. Die weitere Verteilung der in der Kreisverwaltung des Westerwaldkreises gelagerten Jodtabletten wird von der dort zuständigen Katastrophenschutzbehörde überarbeitet. „Im Ereignisfall wird über die eingerichteten Ausgabestellen auf den bekannten Verbreitungswegen schnell und umfassend informiert“, heißt es von Behördenseite.
August
Wirtschaft: Zwei Jahre nach seiner Eröffnung lockt das Fashion-Outlet-Center (FOC) in Montabaur immer mehr Kunden aus den Ballungszentren Köln und Frankfurt an. Inzwischen kommen mehr als 40 Prozent der Kunden nicht aus Rheinland-Pfalz Das erklärte Ziel der Betreiber, der neue Betreiber, der spanischen Firma Neinver, den Bekanntheitsgrad des Einkaufszentrums am ICE-Bahnhof auch in den benachbarten Bundesländern zu steigern, ist demnach auf einem guten Weg.
Vandalismus: Eingeschlagene Fensterscheiben, zertrümmerte Lampen, beschmierte Wände sowie Müll und Dreck auf dem gesamten Gelände – an der Augst-Schule in Neuhäusel nimmt die Zerstörungswut einiger Jugendlicher in diesem Jahr erschreckende Ausmaße an. Sogar im Inneren der Schule kommt es immer wieder zu Beschädigungen, weil die Täter offenbar Schlüssel zum Gebäude haben. Die VG-Verwaltung zieht die Notbremse und lässt auf dem Schulgelände werden Überwachungskameras installieren.
Skandal: Während viele Verbraucher verunsichert sind, weil der Skandal um Fipronil-vergiftete Eier immer weitere Kreise zieht, boomt der Eierverkauf bei den regionalen Vermarktern, wie zum Beispiel auf dem Flurhof in Bad Marienberg. „Für Sommer herrscht eine ungewöhnlich hohe Abnahme“, sagt Ina Fischer vom Flurhof „Es sind Verhältnisse wie vor Ostern.“
Feuer: Bei einem Brand eines älteren Wohnhauses im historischen Ortskern von Herschbach im Unterwesterwald ist ein Mann ums Leben gekommen. Die mutigen Nachbarn können den 73-Jährigen nicht mehr retten. Ein im Keller des Hauses entdeckter Hund kann lebend gerettet werden.
Forst: Die heißen Sommerwochen sind das optimale Wetter für Borkenkäfer. Die gefräßigen Schädlinge breiten sich in unseren Wäldern aus und richten erheblichen Schaden an. Überall in der Region arbeiten die Forstbetriebe daran, die ersten vom Borkenkäfer befallenen Bäume zu fällen. Der wirtschaftliche Schaden ist ebenfalls spürbar, denn Käferholz ist deutlich qualitätsgemindert und erhält Preisabschläge.
Benefizaktion: Seit 30 Jahren gibt es den Löwenlauf in Hachenburg. Die Benefizaktion war einst einer der ersten Sponsorenläufe und ist auch heute noch die größte Veranstaltung ihrer Art in der Region. Seit 20 Jahren laufen auch die Kleinen bei den sogenannten Bambiniläufen mit. Stolze 140.000 Euro haben die Löwenläufer in den vergangenen 30 Jahren erlaufen und an den „Verein Kinderheim und Dorfambulanz Südindien“ übergeben.
Kolossal: In Dreikirchen wird die neue Bahnbrücke in Position geschoben. Der Koloss aus Stahlbeton ist 20 Meter lang, sechs Meter breit und wiegt knapp 700 Tonnen. Für das Verschieben in die endgültige Lage werden sogenannte Stahlgleitbahnen ausgelegt, auf denen acht hydraulische Lastmodule das Bauwerk anheben und zwei weitere hydraulische Zylinder für die horizontale Bewegung sorgen. Die rund 23 Meter sind innerhalb von 20 Minuten zurückgelegt.
Politikverdrossenheit: Bei der Podiumsdiskussion der Wahlkreiskandidaten, die traditionell von den Wirtschaftsjunioren (WJ) Westerwald-Lahn angeboten wird, herrscht nur wenig Interesse an den Kandidaten. Nur etwa 40 Zuhörer verstreuen sich über die so noch riesiger wirkende Stadthalle Ransbach-Baumbach. Diesen stehen fünf Wahlkreiskandidaten, WJ-Sprecher, Moderator, zwei Hände voll Medienvertreter und allein fünf Sanitäter gegenüber.
September
Rettungsdienst: Der Leitstelle in Montabaur droht das Aus. Sie soll nach Plänen der Landesregierung nach Koblenz verlagert und mit der dortigen Einsatzleitstelle offenbar in einem Neubau gebündelt werden. Die Integrierte Leitstelle (ILS) in Montabaur ist schon jetzt eine der größten im Land und für knapp 630.000 Menschen zuständig. 150.000 nicht polizeiliche Alarmierungen pro Jahr gehen dort aus den Landkreisen Westerwald, Rhein-Lahn, Neuwied und Altenkirchen ein. Sie ist zuständig für 27 Rettungswachen, 55 DRK-Ortsvereine, 475 Feuerwehreinheiten und vier Verbände des Technischen Hilfswerkes.
Gefunden: Die Suchaktion nach einer vermissten 34-Jährigen in der Umgebung von Sessenbach ist glimpflich zu Ende gegangen. Beamte der Polizeiinspektion Montabaur können die vermisste Westerwälderin am Montag gegen 9 Uhr im Stadtgebiet von Montabaur unversehrt aufgreifen.
Kultur: Wie eine Fantasiewelt aus Licht und Schatten, bunt leuchtenden Projektionen, flackerndem Feuer und zauberhaften Illuminationen wirkt die Löwenstadt beim Festival „Lichterloh“, organisiert von der Hachenburger KulturZeit. Lichtmaler und Feuertänzer: Sie alle sind in den Westerwald gekommen, um die die historische Innenstadt Hachenburgs in Farben und Illuminationen zu hüllen.
Justiz: Zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 15 Monaten hat das Amtsgericht Westerburg die ehemalige Ortsbürgermeisterin einer Gemeinde im Oberwesterwald verurteilt, weil sie 2013 und 2014 Jagdpachteinnahmen der Ortsgemeinde im Gesamtwert von 8630 Euro auf ihrem Privatkonto verbucht und das Geld privat verbraucht hat. Die Angeklagte ist voll geständig und entschuldigt sich für ihre Straftaten.
Gesundheit: Keuchhusten ist auf dem Vormarsch. Im Westerwaldkreis ist die Zahl der Erkrankungen hoch – Tendenz weiter steigend. Vor allem für Neugeborene kann eine Ansteckung mit den „Bordetella pertussis“-Bakterien zur tödlichen Gefahr werden. Allein in den ersten acht Monaten des Jahres registrierte das Gesundheitsamt des Westerwaldkreises bereits 32 Keuchhustenfälle.
Reisefieber: Thomas Frische aus Hundsangen ist regelmäßig mit seinem Motorrad in der weiten Welt unterwegs. Es gibt keinen Kontinent, den er noch nicht gesehen hat. Der neuste Reiseplan: Mit einer Enduro soll es für mindestens ein Jahr durch Südamerika, danach nach Alaska und später nach Asien gehen.
Natur: Das Land hat bei der Europäischen Union einen Antrag zur Aufnahme der Westerwälder Seenplatte in das Förderprogramm Life gestellt. Sollte der Antrag bewilligt werden, könnte sich für die jahrhundertealten Weiher, die Lebensraum für viele seltene, zum Teil bundesweit gefährdete Pflanzen- und Tierarten sind, eine riesige Chance auftun: Dann stehen womöglich 6 Millionen Euro für Maßnahmen zum Erhalt und zum Schutz der einzigartigen Naturlandschaft, der Wasserqualität sowie zur nachhaltigen Entwicklung des Tourismus' bereit.
Oktober
Spitzenplatz: Die Dörfer im Westerwald können auch auf Landesebene bei dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ überzeugen. Staudt erringt nach einem dritten Platz im Gebietsentscheid auch noch die Goldmedaille im Landesentscheid und Merkelbach holt sich den ersten Platz landesweit in der Sonderklasse.
Kriminalität: Der Autobahnpolizei Montabaur ist in Zusammenarbeit mit Kollegen aus Großbritannien und Frankreich ein Schlag gegen das organisierte Verbrechen gelungen. Dem Einsatzteam unter Polizeihauptkommissar Volker Pusch und Kollegen der Polizeiinspektion Diez gelingt es, nach einer Verfolgungsfahrt auf der A 3 bei Montabaur einen 31-jährigen Mann aus Rumänien festzunehmen, der zu einer international tätigen Bande von Autodieben gehört und mit einem gestohlenen Audi A 6 auf dem Weg nach Tschechien war. Per Telefonkonferenz stimmen sich die Ermittler aus dem Westerwald, Frankreich und Großbritannien ab und können den Tätern so das Handwerk legen. Auch ein international tätiger Kopfgeldjäger wird eingeschaltet.
Geschichte: Rolf Jung, Stadtbürgermeister von Selters, ist an der Erstürmung der Lufthansa-Maschine „Landshut“ im Oktober 1977 beteiligt. Die Entführung und die erfolgreiche Befreiung der Geiseln in der Operation „Feuerzauber“ waren Teil des sogenannten Deutschen Herbstes. Mit der Geiselnahme sollte die Freilassung inhaftierter RAF-Mitglieder erpresst werden. Rolf Jung ist 18 Jahre alt, als er sich im Oktober 1975 zum Bundesgrenzschutz meldet. Er wird Mitglied der Antiterrorismuseinheit des Bundesgrenzschutzes, der GSG 9. So ist er mit dabei, als am 18. Oktober 1977 ein Sondereinsatzkommando der GSG 9 in Mogadischu das Flugzeug stürmt.
Verkehr: Auf der Ortsumgehung Vielbach hat die Kreisverkehrsbehörde die Geschwindigkeitsbegrenzung bei Nässe aufgehoben. Dabei ist die Landesstraße 307 zwischen Mogendorf und Selters immer wieder in die Kritik geraten, weil sich dort schwere Unfälle seit einigen Jahren häufen. 2015 wird das Tempo auf 70 Kilometer pro Stunde bei Nässe auf einem Teil der Strecke beschränkt. Mittlerweile gilt die Einschränkung nicht mehr. Die Behörde begründet diese Entscheidung mit den Fräsarbeiten im Sommer. Die Fahrbahn sei nun griffiger, ein Tempolimit daher nicht mehr notwendig.
Großübung: Der ICE Amsterdam fährt nachts in den rund drei Kilometer langen Himmelberg-Tunnel bei Heiligenroth ein, als plötzlich der Triebwagen entgleist. Er ist auf dem Weg Richtung Süden und kommt zwischen dem Nordportal und einem Noteinstieg zum Stehen. Verschiedene Waggons verkeilen sich und stehen quer. Noteinstiege werden von Trümmerteilen versperrt. Im Bistrowagen entsteht ein Brand, es qualmt. Der Zug ist mit circa 120 Reisenden besetzt, von denen 80 Menschen verletzt sind. Insassen und Zugführer setzen umgehend Notrufe ab, von denen 50 in der Integrierten Rettungsleitstelle (ILS) ankommen. Das ist glücklicherweise nur das Szenario einer Großübung im ICE-Tunnel, bei der Freiwillige Feuerwehr und Sanitäter die Rettung von 120 Zuggästen üben.
November
Bauarbeiten: Die alte Wehranlage an der Schneidmühle bei Hachenburg wird abgerissen. Im Bereich der Schneidmühle an der Anschlussstelle B 414/L 281 bei Hachenburg wird im Laufe der nächsten Monate die alte Wehranlage beseitigt. Die erforderlichen Brückenbauarbeiten dafür sind gestartet. Die Beseitigung der Anlage ist das erste Teilprojekt zum Ausbau der Bundesstraße 414 im Bereich Hachenburg. Die Sperrung dauert voraussichtlich bis August.
Politik: Es wird keine Riesentrompete auf dem Dach des Wirgeser Bürgerhauses geben. Nach einer monatelangen öffentlichen Debatte hat sich der Stadtrat zu einer Entscheidung im Trompeten-Streit durchgerungen. Das Kunst-am-Bau-Projekt der Mainzer Künstlergruppe „conhereos“ sollte die riesige Lüftungsanlage auf dem Dach des Wirgeser Bürgerhauses verdecken.
Show: Patrick Dörner aus Wahlrod gewinnt die SAT 1-Show „Das große Backen“. Mit seinem Sieg macht der Hobbybäcker den Westerwald und seinen Wohnort bekannt. In seinem eigenen Backbuch, das Teil des Preises war, sind viele Fotos aus der Region zu sehen. Das Backen wird auch nach dem Sieg der TV-Show einen großen Stellenwert im Leben des gebürtigen Lochumers haben.
Rennsport: Toller Erfolg für Detlef Fischbach aus Hof: Der 60-jährige Rennfahrer aus dem hohen Westerwald sichert sich in seiner zweiten Saison auf seiner selbst gebauten Maschine gleich den Titel als Deutscher Meister in der U-Klasse (bis 250 ccm) in der Serie der Deutschen Historischen Meisterschaft (DHM) – einem festen Bestandteil in der Motorrad Classic Szene. In diesem Jahr soll der Titel verteidigt werden. In Hof ist man mächtig stolz auf den erfolgreichen Rennfahrer.
Justiz: Vier Männer im Alter von 25 bis 39 Jahren, Mitglieder der Partei III. Weg, werden zu Geldstrafen von jeweils 1500 Euro verurteilt. Grund: Während einer Kundgebung mit anschließendem Aufzug der Partei in Hachenburg soll die Kleidung, die einige Mitglieder des III. Weges trugen, gegen das im Versammlungsrecht manifestierte Uniformverbot verstoßen haben.
Drehort: Der Stöffelpark wird zum Film-Set, als Studenten der Filmakademie Baden-Württemberg dort ihren Diplomfilm drehen. Elf Tage lang bietet das Areal in Enspel die einmalige Kulisse für den Studenten-Film „Chocolate Man“. Auch im Wald bei Langenhahn wird gedreht. Viele Westerwälder sind als Komparsen beim Dreh mit dabei. Es ist geplant, den fertigen Film im Stöffel zu zeigen.
Erfolg: Steven Völkner aus Bad Marienberg legt Top-Gesellenprüfung ab – die beste deutschlandweit. Gelernt hat der 22-Jährige bei der Nistertaler Birkenhofbrennerei. Sein nächstes Ziel: in Geisenheim Getränketechnologie studieren.
Dezember
Hilfsbereit: Der 23-jährige Tim Baldus aus Hardt spendet Stammzellen an einen Mann in Australien. 1,5 Liter seines Blutes, vermischt mit Knochenmark wurden von der Frankfurter Uniklinik aus rund 14 500 Kilometer um den Globus geflogen, um einem 30-jährigen Leukämiepatienten in Australien zu helfen. Einen ersten Hinweis darauf, ob seine weltumspannende Hilfsbereitschaft erfolgreich war, bekommt Tim Baldus etwa drei Monate nach der Transplantation automatisch von der DKMS. Es besteht zudem die Möglichkeit, dass sich beide Männer – wenn auch anonymisiert – über die DKMS Briefe schreiben. Nach zwei Jahren dann dürfen die konkreten Kontaktdaten ausgetauscht werden.
Wintersport: Skilanglauf hat in Bad Marienberg eine lange Tradition. Ende der 60er-Jahre wurde diese Sportart sogar als Unterrichtsfach an den örtlichen Schulen eingeführt, erinnern sich die beiden Rentner Walter Stolz (75) und Bernhard Ruff (74) noch gut. Sie selbst sind dem Skilanglauf eng verbunden: früher als aktive Athleten, heute als Loipenspurer im Auftrag der Tourist-Info Bad Marienberg.
Justiz: Bonnie und Clyde aus dem Westerwald wandern ins Gefängnis. Die Eheleute aus der Verbandsgemeinde Selters werden wegen zahlreicher Diebstähle und anderer Vergehen verurteilt: Die 30-jährige Frau erhält zwei Jahre, ihr 36-jähriger Ehemann zwei Jahre und zehn Monate. Das Paar hat sich immer wieder in Einkaufs- und Drogeriemärkten der Region kostenlos bedient, kostenlos getankt, amtliche Kennzeichen von fremden Fahrzeugen entwendet, gesicherte Fahrräder entwendet und Sex in einer Kirche gehabt.
Parkplatz: Die Einführung der Kennzeichenerfassung auf dem Parkplatz beim ICE-Bahnhof Montabaur verzögert sich mindestens bis Sommer. Ursprünglich wollte die Stadt Montabaur im Frühjahr 2018 damit beginnen, Parkgebühren für die Nutzung des Geländes auf der Bahnhofnordseite zu erheben. Für Berufspendler, die täglich mit der Bahn nach Frankfurt oder Köln zum Arbeiten fahren, ist der überfüllte Parkplatz ein Ärgernis. Außerdem äußern einige Berufspendler ihr Unverständnis darüber, dass seit September regelmäßig „Knöllchen“ für Falschparker auf dem Gelände geschrieben werden.
Mobilität: Mit dem Angebot eines Bürgerbusses werden in der VG Höhr-Grenzhausen Lücken im öffentlichen Nahverkehr geschlossen. Besonders ältere Menschen profitieren von dem für sie kostenlosen Bürgermobil, das immer Dienstag und Donnerstag zwischen 8 und 17 Uhr unterwegs ist.
Kirche: Das Friedenslicht von Bethlehem reist via Wien, München, Frankfurt und dem ICE-Bahnhof Montabaur direkt in den Westerwälder Dom, das Wirgeser Gotteshaus. Von dort aus wird es von Hunderten von Pfadfindern und Bischof Georg Bätzing ins gesamte Bistum gesandt.
Mit unzähligen Lichtern hat Ferdinand Schmidt sein Haus und sein Grundstück in Rennerod in der Weihnachtszeit beleuchtet. Foto: Röder-Moldenhauer
Lichtermeer: In Rennerod an den Gebäuden in der Bahnhofstraße 27 gehen zum Fest ganz viele Lichter an. Ferdinand Schmidt liebt sein Weihnachtshaus. Der 59-Jährige bringt die Lichterketten, die leuchtenden Sterne und Co. schon zwei bis drei Wochen vor dem Advent an seinem Anwesen an. Drei bis vier Tage dauert der Aufbau, dann beginnt das Warten. Denn erst pünktlich zum ersten Advent darf das Haus zum ersten Mal in vollem Glanz erstrahlen.
Wirtschaft: Die Zahl der Insolvenzen in Rheinland-Pfalz geht zurück. Überdurchschnittlich gut hat sich die Situation im Westerwaldkreis entwickelt, wo mit 96 Privatinsolvenzen insgesamt 19 weniger als 2016 von den Statistikern in Bad Ems erfasst wurden. Bei den Unternehmensinsolvenzen legt der Kreis mit 29 Anträgen im Vergleich zu 2016 (28 Anträge) leicht zu.