Ein Schwerpunkt ist Bernhard von Clairvaux
Im neuen Sammelband, so führte Johannes Kempf, Vorsitzender des Forums Marienstatt, aus, näherten sich die Autoren dem Ort auf ganz unterschiedliche Weisen. Einen ersten inhaltlichen Schwerpunkt bildet der heilige Bernhard von Clairvaux: Pater Martin Pfeiffer, seit mehr als 40 Jahren Mönch in Marienstatt, stellt das Wirken des Mannes, der zu Lebzeiten zu den prägendsten Gestalten Europas gehörte, in Form einer Predigt vor. Norbert Orthen, seit 2014 Chefredakteur der Cistercienser Chronik, hat der Klosterbibliothek eine Sammlung von Bernhard-Darstellungen gestiftet. Die stellt er in einem reich bebilderten Aufsatz vor.
Von Kolumbien nach Marienstatt
Ein zweiter Schwerpunkt der Publikation ist das Thema Wege – im übertragenen wie im wörtlichen Sinne. Wie ein junger Mann aus Kolumbien seinen Weg als Mönch nach Marienstatt fand, erläutert Frater Augustinus Hernández. Eine spirituelle, ja fast mystische Herangehensweise an seine Biografie teilte er während der Buchpräsentation bereits mit den zahlreichen Zuhörern.
Der physische Weg nach Marienstatt beginnt für viele Besucher auf dem großen Nisterparkplatz und führt von dort weiter über die weithin bekannte Bruchsteinbogenbrücke. Als Architekt beim Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) war Christoph J. Schiewek als Bauleiter für die Sanierung des Bauwerks zuständig, über die er im Buch schreibt. Für Orientierung in der Klosteranlage sorgt seit ein paar Jahren das Besucherleitsystem in Form von Betonquadern, das Heike Kirchhoff aus Königswinter konzipiert hat und nun den Lesern vorstellt. Wer Marienstatt besucht, kommt auf seinem Weg oft auch am Brauhaus vorbei.
Über die lange Brautradition der Mönche verrät der ehrenamtliche Klosterbibliothekar und -archivar Jörg Ditscheid in seinem Beitrag mehr. Dass Marienstatt nicht nur ein geistliches, sondern seit dem 19. Jahrhundert ebenso ein touristisches Zentrum ist, für das viele Menschen kürzere oder auch weitere Wege auf sich nehmen, beschreibt Jens Friedhoff, Stadtarchivar von Hachenburg.
Allee in Klosteranlage ist markanter Weg
Einer der markantesten Wegeabschnitte in der Klosteranlage ist die Allee zwischen Pfortenhaus und Basilika: Dank finanzieller Unterstützung des Forums konnte diese saniert werden, die morschen Eschen wurden durch starke, junge Kaiserlinden ersetzt. Über die Geschichte der Allee berichtet Forum-Vorsitzender Johannes Kempf, der in einem weiteren Aufsatz über Friedhöfe und Orte des Gedenkens auch letzte Wege in Marienstatt genauer beleuchtet.
Wer die Basilika als Herzstück der Klosteranlage erreicht, trifft hier unter anderem auf eine reiche Orgelgeschichte. Frater Gregor Brand, seit Jahren als Sakristan und Organist tätig und Leiter des Marienstatter Musikkreises, widmet seinen Aufsatz diesem großen Themenkomplex mit Aspekten aus Vergangenheit und Gegenwart. Immer neue Wege gilt es, in einer Schule zu gehen. Passenderweise ist der Artikel von Andreas Stuckenhoff, seit 2016 Direktor des Privaten Gymnasiums Marienstatt, mit dem Wort „Wandlungen“ überschrieben. Dabei stellt er Geschehnisse aus dem Schulleben in der Zeit zwischen 2012 und 2022 dar.
Welche Erfolge das Forum Marienstatt feiern kann
Etliche spannende Wege hat seit seiner Gründung vor 25 Jahren auch das Forum Marienstatt beschritten. Welche Erfolge dabei erzielt werden konnten, beschreibt Friedrich Esser, von 2010 bis 2018 Vorsitzender des Fördervereins und heutiges Ehrenmitglied. Bei der Präsentation dankte Esser seinem Nachfolger Kempf für den Großteil der Arbeit an der Umsetzung des aktuellen Buches.
Das Buch „Abtei Marienstatt. Mönche – Wege – Projekte“ (achter Band der Reihe Marienstatter Aufsätze) ist im Klosterladen und überall im Buchhandel erhältlich.