Geschenktipp der Wundertütenpoetin: Statt Materiellem gute Worte füreinander finden und diese "verschenken"
Mit Tina Hüsch im Weihnachtsglück: Westerwälder Poetin gibt Geschenketipps
Die Westerwälder Poetin Tina Hüsch hat einen besonderen Geschenktipp zu Weihnachten. Sie empfiehlt den Menschen, statt materiellen Dingen positive Worte zu verschenken. Foto: Tatjana Steindorf
Tatjana Steindorf

Tina Hüsch schreibt gerne Gedichte, auch zur Weihnachtszeit. Zum Fest der Liebe will sie den Menschen aber eine ganz besondere Botschaft mit auf den Weg geben.

Die Westerwälder Poetin Tina Hüsch hat einen besonderen Geschenktipp zu Weihnachten. Sie empfiehlt den Menschen, statt materiellen Dingen positive Worte zu verschenken. Foto: Tatjana Steindorf
Tatjana Steindorf

Es gibt viele Gedanken zum Thema Weihnachten, die wir alle teilen. Und dann hat da jeder noch seine eigenen Schwerpunkte. Wie betrachtet wohl die kleine Hexe Himmelblau, die Wundertütenpoetin Tina Hüsch, das Fest der Feste? Beim ersten Blick in ihr Zuhause in Bad Marienberg wird gleich deutlich: Sie bleibt ihrem Stil treu. Viel Dekoration, alles romantisch, süß und verspielt. Und mittendrin thront der geliebte Haushund Anton.

Die Betriebswissenschaftlerin und Mutter zweier Teenager nimmt sich Zeit für das Gespräch, ist ganz präsent. Nicht mal ein Blick aufs Handy wirft sie. Seit einigen Jahren ist sie durch verschiedenste Medien und Auftritte bekannt geworden. Und es gibt auch Filmbeiträge über sie im Internet zu finden. Zunächst drehte sie Videofilme als Hexe Himmelblau. Und der Lokalanzeiger – ein Tochterunternehmen des Mittelrhein-Verlags (Rhein-Zeitung) – druckt immer wieder Gedichte von ihr ab. Sie wollen die Fantasie anregen, helfen, ermuntern... Hinter den oftmals schlichten Paarreimen stecken Gedanken, die aus einer reflektierten Quelle hervorsprudeln.

Sie veranstaltet Poesie-Abende für den guten Zweck

In ihrem neustem Buch „Herzgesang meines Seins“ (2023, Books on Demand) geht es um Sinnsuche, um Sorgen, persönliche „Monster“, sich den Ängsten zu stellen. Bei ihren Poesie-Abenden, unter anderem im Stöffel-Park, bindet sie gerne Künstler-Kollegen ein und tritt für den guten Zweck auf. An Publikum mangelt es nicht. Tina Hüsch setzt auf „die Dynamik des Weitergebens“. „Zum Glück habe ich einen Brotjob und bin nicht auf Einnahmen angewiesen“, erklärt sie.

2016 stirbt ihr geliebter Vater, den sie gepflegt hatte. „Plötzlich war viel Zeit da“, sagt sie. Diese nutzt sie, um zum Stift zu greifen, und erkennt: „Ich kann Gefühle wegschreiben, aber ich kann sie auch in mich hineinschreiben.“ Sie holt sich Handlungswege aus der Welt der Ideen, der Fantasie. Dazu möchte sie auch andere anregen. „Jeder Mensch ist Schöpfer und Gestalter seiner Lebenswirklichkeit“, sagt Robert Betz (Psychologe, Esoteriker). Tina Hüsch scheint ähnlich zu denken. Und sie findet es schade, wenn tolle Pläne auf dem „Friedhof der guten Ideen“ landen. Manche Menschen wollen sogar „mit Macht, ihr Problem behalten“, hat sie beobachtet.

Zu Weihnachten gibts nur einen künstlichen Baum

Ihr Weihnachtsbaum zu Hause steht in ihrem eigenen Kreativraum. Schon Ende November fange sie an, ihn zu dekorieren, erzählt sie, so wappne sie sich gegen die graue Jahreszeit. Ein Foto ihres Vaters ist zu sehen, und kleine Geschenkpäckchen sammeln sich auf dem Boden. Der Baum ist bei ihr „natürlich“ aus Plastik. Denn als Kind hat sie das Märchen „Der Tannenbaum“ von Christian Andersen so traurig gemacht, dass sie als Erwachsene Taten folgen ließ. Bereits vom ersten selbst verdienten Geld kaufte sie einen Kunstbaum. Sie selbst fühlt sich der Natur sehr verbunden, der Wald sei ihre große Liebe, gesteht sie auch im Vorwort ihres neuen Buches.

Beim Schreiben tun sich neue Räume auf.

Tina Hüsch hat schon in Schulzeiten angefangen zu schreiben.

Diese freundliche und kreative Frau, die gerne Schmuck vom Flohmarkt trägt und „selbst aussieht wie ein Weihnachtsbaum“, wie sie augenzwinkernd sagt, ist bodenständiger als der erste Eindruck vermittelt. Sie spricht auch gut und gern Wäller Platt, wie es sich herausstellt. Nun die Fragen aller Fragen: Was kann an Weihnachten bereichern?

„Viele Leute schenken sich nichts mehr, höre ich oft“, so Tina Hüsch. „Anstatt Materiellem kann Aufmerksamkeit und ein gutes Wort geschenkt werden. Man kriegt meist nicht gesagt, was der andere an uns liebt.“ Positive Worte könnten uns in einen anderen Modus miteinander bringen:„Manchmal rennt man wie gegen eine Mauer, dann wird es Zeit, die Spur zu wechseln.“ Für Hüsch selbst ist es ein Geschenk, wenn andere ihre Gedichte lesen. Und wer nun nicht das Gewünschte unterm Weihnachtsbaum findet, mag sich an Tina Hüschs Worte halten: „Es ist wichtig, immer einen Wunsch zu haben, der sich noch nicht erfüllt hat. Das ist wie Treibstoff.“

Das Gedicht “Geschenk" von Tina Hüsch

Ich schenke dir die Sicherheit meiner Liebe und damit schenke ich dir Kraft!

Ich schenke dir die Bedingungslosigkeit meiner Liebe und damit schenke ich dir Freiheit!

Ich schenke dir die Beständigkeit meiner Liebe und damit schenke ich dir Mut!

Ich schenke dir die Liebe in mir

denn sie tut so gut!

Top-News aus der Region